zum IMPRESSUM
Merkblatt-
Beilage 58:
Zusammengestellt für das
XXIIII. Sommerseminar
«Regina della sera»: XIIII
Aus Erdentiefen
Nordatlantik-Erde © 2007 by NASA
Rudolf Steiner
1a [...] Und aus der Vergeistigung bildete sich dann ein neuer physischer planetarischer Zustand, derjenige der Erde, heraus.[a] In diesem waren, wie als Keime, die gereiften Menschenvorfahren enthalten. Dadurch, daß der ganze Planet durch eine Vergeistigung durchgegangen und in einer neuen Gestalt erschienen ist, bot er den in ihm enthaltenen Keimen mit dem physischen Leib, dem Lebensleib und dem Astralleib [b] nicht nur die Gelegenheit, sich bis zu der Höhe wieder zu entwickeln, auf der sie vorher schon gestanden hatten, sondern auch die andere Möglichkeit: nachdem sie diese Höhe erreicht hatten, über sich hinauszugelangen durch die Aufnahme des «Ich».[b] Die Erdentwickelung zerfällt also in zwei Teile. In einer ersten Periode erscheint die Erde selbst als Wiederverkörperung des früheren planetarischen Zustandes. Dieser Wiederholungszustand ist aber durch die inzwischen eingetretene Vergeistigung ein höherer als derjenige der vorhergehenden Verkörperung. Und die Erde enthält in sich die Keime der Menschenvorfahren vom früheren Planeten. Diese entwickeln sich zunächst bis zu der Höhe, auf der sie schon waren. Wenn sie diese erreicht haben, ist die erste Periode abgeschlossen. Die Erde aber kann jetzt wegen ihrer eigenen höheren Entwickelungsstufe die Keime noch höher bringen, nämlich sie zur Aufnahme des «Ich» befähigen. Die zweite Periode der Erdentwickelung ist diejenige der Ich-Entfaltung im physischen Leibe, Lebens- und Astralleibe.
S.147f
1b Nun setzt sich aber der Vorgang der Verdichtung der Erdensubstanz fort.[a] Zu dem wässerigen Elemente tritt das feste, das man «erdig» nennen kann, hinzu. Und damit beginnt auch der Mensch, während seiner Erdenzeit seinem Leibe das erdige Element einzugliedern. Sobald diese Eingliederung beginnt, haben die Kräfte, welche sich die Seele mitbringt aus ihrer leibfreien Zeit, nicht mehr dieselbe Macht wie vorher. Früher gestaltete sich die Seele den Leib aus dem feurigen, dem luftigen und dem wässerigen Element nach Maßgabe der Töne, die sie umklangen, und der Lichtbilder, welche sie umspielten. Gegenüber der verfestigten Gestalt kann das die Seele nicht. Es greifen nunmehr in die Gestaltung andere Mächte ein. In dem, was vom Menschen zurückbleibt, wenn die Seele aus dem Leibe weicht, stellt sich nunmehr nicht nur ein Keim dar, welcher durch die wiederkehrende Seele zum Leben entfacht wird, sondern ein Gebilde, welches auch die Kraft dieser Belebung selbst in sich enthält. Die Seele läßt bei ihrem Scheiden nicht bloß ihr Nachbild auf der Erde zurück, sondern sie versenkt auch einen Teil ihrer belebenden Macht in dieses Abbild. Sie kann beim Wiedererscheinen auf der Erde nun nicht mehr allein das Abbild zum Leben erwecken, sondern es muß im Abbild selbst die Belebung geschehen. Die geistigen Wesen, welche von der Sonne aus auf die Erde wirken, erhalten jetzt die belebende Kraft in dem Menschenleibe, auch wenn der Mensch nicht selbst auf der Erde ist. So fühlt jetzt die Seele bei ihrer Verkörperung nicht nur die sie umwogenden Töne und Lichtbilder, in denen sie die zunächst über ihr stehenden Wesen empfindet, sondern sie erlebt durch das Empfangen des erdigen Elementes den Einfluß jener noch höheren Wesen, die auf der Sonne ihren Schauplatz aufgeschlagen haben. Vorher empfand der Mensch sich den geistig-seelischen Wesen angehörig, mit denen er vereint war, wenn er leibfrei war. In ihrem Schoße war noch sein «Ich». Nun trat ihm dieses «Ich» ebenso während der physischen Verkörperung entgegen, wie das andere, was um ihn war während dieser Zeit. Selbständige Abbilder des seelisch-geistigen Menschenwesens waren nunmehr auf der Erde. Es waren dies im Vergleiche mit dem gegenwärtigen Menschenleibe Gebilde von feiner Stofflichkeit. Denn die erdigen Teile mischten sich ihnen nur in feinstem Zustande bei. Etwa so, wie der gegenwärtige Mensch die fein verteilten Substanzen eines Gegenstandes mit seinem Geruchsorgan aufnimmt. Wie Schatten waren die Menschenleiber. Da sie aber auf die ganze Erde verteilt waren, so gerieten sie unter die Einwirkungen der Erde, die auf verschiedenen Teilen von deren Oberfläche verschiedener Art waren. Während vorher die leiblichen Abbilder dem sie belebenden Seelenmenschen entsprachen und deshalb wesentlich gleich waren über die ganze Erde hin, so trat jetzt Verschiedenheit unter den Menschenformen auf. [...]
S.229f
aus «GA 13»
2a In einer gewissen Beziehung sind deshalb die Mineralien hier auf der Erde in der entgegengesetzten Lage wie der Mensch. Der Mensch hat sein Ich drinnen, innerhalb der Haut eingeschlossen, der Mensch ist, jeder für sich, ein Zentrum, ein Menschenzentrum. Die Pflanzen bilden schon ein weiteres Zentrum; alle zusammen bilden sie ein Erdenzentrum, und die Mineralien bilden in ihren Ichen den Umkreis unserer Weltensphäre. Daher ist das menschliche Ich überall Mittelpunkt, wo der Mensch steht; das mineralische Ich ist überall im Umkreise: genau das Entgegengesetzte wie beim Menschen. Und nun werden Sie es begreiflich finden, wenn ich sage, daß das Mineral als Seele in einer ganz anderen Lage ist als zum Beispiel die Menschen- oder Tierseele. Wenn Sie ein Mineral zerschlagen, so empfindet es nicht Schmerz, sondern im Gegenteil Lust und Wollust, und ganze Ströme von Wollust entströmen einem Steinbruch, wenn das Gestein zerschlagen und zersplittert wird. Dagegen würde es einen ungeheuren Schmerz verursachen, wenn Sie all das Zersplitterte, all das Abgespaltete wieder zusammensetzen wollten. Sie können das an einem anderen Vorgange verfolgen. Denken Sie sich ein Glas mit warmem Wasser, Sie werfen ein Stück Salz hinein. Indem sich das Salz auflöst, löst sich nicht nur Materie auf, sondern Wohlgefühl erfüllt das warme Wasser, Wollust im Zerreißen der mineralischen Teile beim Auflösen. Wenn Sie aber nun das Wasser abkühlen, so daß das Salz sich wieder kristallisiert, dann ist dieser Vorgang mit Schmerzgefühl verbunden. [...] Denken wir uns einmal, wie es einst im Erdenwerden war. Heute wandeln wir auf einer festen Erde umher; aber das war nicht immer so. Wenn wir die Erde in ihrer Entwickelung zurückverfolgen, so finden wir, daß sie immer weicher wird, zuletzt flüssig und sogar dampfförmig. Alles, was heute Festes, Mineralisches ist, hat sich herauskristallisiert aus der einst flüssigen Erde. Damit der Mensch auf dieser Erde wandeln könne, mußte sich verfestigen, was weich und flüssig war. Zum Menschendasein war notwendig, daß die Erde in ihrem mineralischen Wesen Unendliches durchgemacht hat an Schmerz, denn unendlicher Schmerz war verknüpft mit diesem Festwerden der Erdenmasse. Deshalb sagt Paulus mit Bezug auf diese Tatsache: «Alle Kreatur seufzet unter Schmerzen, der Annahme an Kindesstatt harrend.»[c] Das heißt, es mußte unter Schmerzen sich die Erde verfestigen, der Mineralgrund sich bilden, damit der Mensch in Gottes Kindschaft angenommen werden konnte.
S.55f
2b [...] In bewußter Weise wird der Mensch der Zukunft sich den Pflanzen nähern, die ihm taugen; nicht wie heute, wo er nachdenkt, was die beste Substanz für seinen Leib gibt, sondern einen lebendigen Bezug wird er haben zu jeder einzelnen Pflanze, denn er wird wissen, daß, was die Pflanzen eingesogen haben, auch als solches in ihn übergeht. Das Essen wird nicht eine niedrige Beschäftigung für ihn sein, sondern etwas, was mit Seele und Geist vollbracht wird, weil er wissen wird, daß alles, was er verzehrt, die äußere Gestalt für ein Seelisches ist. Für unsere Zeit, für unser Zwischenzeitalter, wo die Menschen nicht so viel wissen können von den lebendigen seelischen Beziehungen zwischen sich und der Welt, mußten allerlei Surrogate geschaffen werden. Warum haben zu allen Zeiten die Eingeweihten den Menschen dazu angehalten, zu beten vor dem Essen? Das Gebet sollte nichts anderes sein als eine Dokumentierung dafür, daß beim Essen ein Geistiges in den Menschen einfließt.[d]
S.58
2c Und so betrachten wir nun die Welt mit ganz anderen Empfindungen. Wir sehen die Erde nicht nur als einen Weltkörper an, der von den Sonnenstrahlen beschienen wird, sondern ein Lebewesen wird sie uns, das durch den Mantel der astralischen Pflanzenhülle die Seele der Sonne einsaugt; und wir sehen, daß das ganze Weltall durchzogen ist von den Ichen der Mineralien, alles wird beseelt und durchgeistigt.
S.59
Stuttgart, 6.Aug.1908 ♃ (in «GA 105»)
3a Für alles in der Welt gibt es sozusagen zwei Seiten: eine Seite, die mehr dem Menschen als geistigem Wesen angehört, und andererseits das, was zu dem gehört, was sich als die Naturreiche um den Menschen herum herausgebildet hat. Des Menschen Schauplatz ist die Erde. Für den geistigen Blick stellt sich diese heraus als ein Zusammenhang von verschiedenen Schichten. [1.] Wir wissen, daß die äußerste Schicht unserer Erde genannt wird die mineralische Erde oder mineralische Schicht, da sie nur solche Stoffe enthält, wie wir sie unter unseren Füßen finden. Das ist die verhältnismäßig dünnste Schicht. [2.] Dann beginnt die weiche Erde. Diese Schicht hat ein ganz anderes materielles Gefüge als die über ihr befindliche mineralische Schicht. Diese zweite Schicht ist sozusagen mit einem inneren Leben begabt; und nur dadurch, daß die feste mineralische Schicht darübergebreitet ist, werden die inneren Kräfte dieser zweiten Schicht zusammengehalten. Denn in dem Augenblicke, wo man sie freilegen würde, würde sie sich zerstreuen in den ganzen Himmelsraum. Sie ist also eine Schicht, die unter einem ungeheuren Drucke liegt. [3.] Eine dritte Schicht ist die Dampfschicht. Aber sie ist nicht ein Dampf materieller Art, wie wir ihn auf der Oberfläche unserer Erde haben, sondern in dieser dritten Schicht ist die Substanz selbst mit inneren Kräften begabt, die wir nur vergleichen können mit den menschlichen Leidenschaften, mit den inneren Trieben des Menschen. Während auf der Erde nur Wesen, die so geformte Wesen sind wie Tiere und Menschen, Leidenschaften entwickeln können, ist diese dritte Schicht - aber doch ganz so, wie die Substanzen der Erde von magnetischen und Wärmekräften durchzogen sind - materiell durchzogen von Kräften, die dem gleich sind, was wir als menschliche und tierische Triebe und Leidenschaften kennen. [4.] Dann haben wir als vierte Schicht die Formenschicht, die so bezeichnet wird, weil sie das Material und die Kräfte enthält von dem, was uns in dem mineralischen Erdenteil als geformte Wesenheiten entgegentritt. [5.] Und die fünfte Schicht, die Fruchterde, hat die Eigentümlichkeit, daß sie als Material selbst von einer unendlichen Fruchtbarkeit ist. Wenn Sie einen Teil dieser Erdenschicht haben würden, so würde sie fortwährend aus sich heraus neue Triebe und Sprossen hervorsprießen lassen; strotzende Fruchtbarkeit ist das Element dieser Schicht. [6.] Nach dem kommen wir zu der sechsten Schicht, zu der Feuererde, welche Kräfte als Substanzen in sich enthält, die furchtbar verheerend und zerstörend werden können. Diese Kräfte sind es eigentlich, in welche die Urfeuer hineingebannt worden sind.[e]
3b In dieser Schicht wirkt materiell im Grunde genommen das Reich des Ahriman [f] und von dieser Schicht aus wirkt es. Was in den äußeren Naturerscheinungen zutage tritt in Luft und Wasser, in Wolkenbildungen, was als Blitz und Donner erscheint, das ist sozusagen ein letzter Rest - aber ein guter Rest - auf der Erdoberfläche von dem, was an Kräften schon mit dem alten Saturn [a] verbunden war und das sich mit der Sonne abgetrennt hat. Von dem, was in diesen Kräften wirkt, sind die inneren Feuerkräfte der Erde in den Dienst des Ahriman gestellt. Da hat er das Zentrum seines Wirkens. Und während seine geistigen Wirkungen in der geschilderten Art zu den Menschenseelen hinziehen und sie zum Irrtum führen, sehen wir, wie er - in einer gewissen Weise gefesselt - im Inneren der Erde gewisse Angriffspunkte seines Wirkens hat. Wenn man die geheimnisvollen Zusammenhänge kennen würde von dem, was auf der Erde unter dem Einflusse Ahrimans geschehen ist, und dem, was dadurch das eigene Karma Ahrimans geworden ist, so würde man in dem Beben der Erde den Zusammenhang erkennen zwischen dem, was als Naturereignisse in so furchtbar trauriger, tragischer Art vor sich geht, und dem, was auf der Erde waltet. Das ist zurückgeblieben seit den alten Zeiten als etwas, was auf der Erde in Reaktion tritt gegen die lichten, die guten Wesenheiten.
Berlin, 1.Jän.1909 ♀ (in «GA 107»; S.177ff)
4 Sie dürfen aber nicht glauben, daß solche geistigen Wesenheiten wie die Geister des Willens [g] etwa mit ihrer Arbeit abschließen auf einer bestimmten Stufe. Wenn sie auch auf dem alten Saturn [a] gewissermaßen die Hauptarbeit geleistet hatten: während des Entwickelungsganges durch Sonne, Mond und Erde wirkten sie weiter. Und sie blieben in einer gewissen Beziehung in dem Substantiellen, für das sie sich zuerst hingeopfert hatten. Wir haben ja gesehen, daß innerhalb des alten Sonnendaseins sich nach der Verdichtungsseite hin, also gleichsam nach unten, das Wärmehafte in das Lufthafte umgestaltet hat. Ein solcher Vorgang, den wir etwa dem äußeren Schein nach verfolgen können wie eine Verdichtung des Wärmehaften in das Lufthafte, der ist eben nur der Maja, der Illusion nach ein Verdichtungsvorgang. In diesem Verdichten selber liegt ein geistiges Weben und Wesen, liegt eine geistige Tätigkeit. Und derjenige, der den Dingen auf den Grund gehen will, muß fragen: Wer hat es denn gemacht innerhalb der Reihe der Hierarchien, daß aus dem dünneren Wärmestoff, wenn ich mich so ausdrücken darf, der dichtere Luftstoff gefestigt worden ist? - Niemand anders hat das bewirkt als wiederum dieselben Geister des Willens, die den Wärmestoff aus sich herausgeopfert haben. So daß wir diese Tätigkeit der Geister des Willens so auffassen können, daß wir sagen: sie waren während des alten Saturndaseins so weit, daß sie ihre eigene Substanz als Wärme ausfließen ließen, substantiell hinopferten, daß ihr Feuer in das planetarische Dasein des alten Saturn einströmte. Dann erhärteten sie dieses ihr Feuer während des alten Sonnendaseins zum Gasigen. Sie selber waren es aber auch, die ihr Gasiges während des alten Mondendaseins zum Wässerigen dichteten, und während des Erdendaseins verdichteten sie weiter ihr Wässeriges zum Erdigen, zum Festen. - Wenn wir also heute den Blick herumwenden in der Welt und das Feste erblicken, so müssen wir sagen: In diesem Festen wirken Kräfte, die es einzig und allein möglich machen, daß dieses Feste existiert, die durch ihre eigene Wesenheit ausgeflossen sind als Wärme auf dem alten Saturn, die immer dichter diesen Ausfluß gemacht haben bis zum Festen, das sie nun kraftvoll zusammenhalten. - Und wenn wir wissen wollen, wer das tut, wenn wir den Blick über die Maja des Festen hinaus richten, dann müssen wir sagen: Hinter allem, was uns als Festes entgegentritt, wirken und weben die Geister des Willens, die Throne. - Also auch noch innerhalb des Erdendaseins sind die Geister des Willens vorhanden. [...]
München, 22.Aug.1910 ☽ (in «GA 122»; S.111f
5 [...] Und dennoch, auch da, wo Sie herumgehen auf unserer Erde, wo Sie glauben im Sinne der Majawahrnehmung auf festem, massivem Boden zu gehen, auch da gehen Sie in Wahrheit auf einem Loch herum. Unsere Erde selber, insofern sie physische Massenanhäufung ist, ist ein Loch im Weltenraum, eine Einbohrung im Weltenraum. Alle physische Materie kommt nämlich dadurch zustande, daß sich Kräfte begegnen, die von den Geistern der Form [h] herrühren. So haben wir hier die Begegnung von Kräften der normalen Geister der Form und von Kräften der abnormen Geister der Form. Die prallen aufeinander. Es entsteht in Wahrheit eine Einstülpung, und damit zugleich an dieser Stelle ein Zerbrechen der Form, aber eben nur der Form. Die Form zerbricht, und es entsteht diese Einbohrung. Und zerbrochene Form, zersplitterte Form, das ist in Wahrheit Materie. Materie im physischen Sinne gibt es nur da, wo Formen zersplittert werden. So sind auch die Planeten draußen zersplitterte Formen.
Helsingfors, 8.Apr.1912 ☽ (in «GA 136»; S.107f)
6a Wenn Sie sich erinnern an das, was ich gestern versuchte auszuführen, dann werden Sie sich sagen können, im Grunde genommen hat das Heraufkommen des Materialismus - ich sage nicht der materialistischen Weltanschauung, sondern des Materialismus - seine recht guten Seiten. Das Schlimme besteht ja darin, daß der Materialismus zur Grundlage einer Weltanschauung gemacht wird. Das Gute des Materialismus besteht darin, daß er als Methode gebraucht wird, um die äußeren Erscheinungen der physisch-sinnlichen Welt zu untersuchen, die uns, wie Sie gesehen haben, während der Erdenzeit als mineralische Welt gegeben ist. Dazu ist der Materialismus ein vorzügliches Instrument, die mineralische Welt zu untersuchen. Diese mineralische Welt ist eben für die irdische Entwickelung ein besonders Wichtiges. Und wiederum ein Wichtiges für die Erdenentwickelung ist, daß der Mensch dieses Verkörpertsein in der materiell-mineralischen Welt durchmacht, daß er damit zugleich die Entwickelung derjenigen Fähigkeiten durchmacht, die wir nur erlangen können, wenn wir einen mineralisch-physischen Leib haben. Intelligenz und freier Wille müssen bis zu einem gewissen Grade angeeignet werden während der Erdenzeit. In der Jupiter-, Venus- und Vulkanzeit wird der Mensch diese Fähigkeiten handhaben können, aber es ist unmöglich für irgendein Wesen in der Welt,
sie sich auf andere Weise zu erwerben als dadurch, daß ein solches Seelenwesen, wie der Mensch es ist, diese Erdenzeit so durchmacht, daß es in einem mineralisierten Leibe verkörpert ist.
6b Ein Gegengewicht zu unserer Entwickelung im mineralisierten Erdenleibe wird im Menschen dadurch geschaffen, daß er immer wieder das Leben zwischen dem Tode und einer neuen Geburt durchmacht, das Leben der Seele ohne einen solchen mineralisierten Leib. Man kann sagen, daß der Mensch vieles nur dadurch mitmachen muß auf der Erde zwischen der Geburt und dem Tode, weil er einen mineralisierten Leib hat. Aber was er gewissermaßen zu seinem kosmischen Nachteile durch das Verkörpertsein in einem mineralisierten Leibe durchmacht, das wird alles aufgehoben durch das, was er zwischen dem Tode und einer neuen Geburt durchmacht, wenn er nicht verleiblicht, sondern verseeligt ist, das Wort im richtigen Sinne gebraucht.
6c Dasjenige zu untersuchen, was die Mineralien, Pflanzen, Tiere und Menschen an Mineralischem aufgenommen haben, das obliegt der materialistischen Methode; und indem der Mensch im Laufe von Jahrhunderten diese materialistische Methode ausübt, eignet er sich im Grunde genommen dasjenige an, was er sich während der Erdenzeit aneignen muß. Die Forschungsweisen, welche der materialistischen Methode vorangegangen sind, waren noch alle beeinflußt von dem hellseherischen Erbgut, das der Mensch aus seinen früheren Entwickelungszuständen mitbekommen hat. Und wenn der Mensch nach unserer fünften nachatlantischen Zeit und im Gange unserer gesamten nachatlantischen Epoche seine mineralische Entwickelung im wesentlichen wird durchgemacht haben, wenn er wieder eintreten wird in eine andere Entwickelung, dann wird er wieder der geistigen Welt so nahestehen müssen, daß er sich die Intelligenz, die ihm zugedacht ist, schon während der Erdenzeit wird angeeignet haben müssen. Und ebenso wird er sich das Maß von freiem Willen, das ihm zugedacht ist, schon angeeignet haben müssen, sonst würde er mit seiner Entwickelung nicht zurechtkommen können.
Dornach, 24.Okt.1915 ☉ (in «GA 254»; S.154f)
7 Wenn der Mensch mit dem gewöhnlichen Bewußtsein an dieses Urgebirgsgestein [Gneis, Granit] herandringt, dann ist es ja so, daß er allerdings zunächst es von außen bewundern kann, daß ihm auffallen seine Formen, die ganze wunderbar primitive Plastik, die aber außerordentlich vielsprechend ist. Wenn aber der Mensch dann mit dem imaginativen Bewußtsein an dieses fast härteste Gestein der Erde herantritt, dann dringt er gerade bei diesem härtesten Gestein unter die Oberfläche des Mineralischen. Er ist dann in der Lage, mit seinem Denken wie zusammenzuwachsen mit dem Gestein. Man möchte sagen: überall hinein in die Tiefen des Gesteins setzt sich die seelische Wesenheit des Menschen fort, und man tritt eigentlich im Geiste wie in einen heiligen Götterpalast. Das Innere erweist sich für die imaginative Anschauung wie durchlässig, und die äußere Grenze erweist sich so, wie die Mauern dieses Götterpalastes. Aber man hat zu gleicher Zeit die Erkenntnis, daß innerhalb dieses Gesteines eine innere Spiegelung alles desjenigen lebt, was im Kosmos außerhalb der Erde ist. Die Sternenwelt hat man noch einmal in einer Spiegelung innerhalb dieses harten Gesteins vor der Seele stehen. Man bekommt zuletzt den Eindruck, daß in jedem solchen Quarzgestein etwas vorhanden ist wie ein Auge der Erde selber für das Weltenall. Man wird erinnert an die Insektenaugen, diese Facettenaugen, die in viele, viele Abteilungen zerfallen, die dasjenige, was von außen an sie herandringt, in viele einzelne Teile zerlegen. Und man möchte sich vorstellen und muß sich eigentlich vorstellen, daß, so unzählige viele solche Quarz- und ähnliche Bildungen an der Oberfläche der Erde sind, das alles sind wie Augen der Erde, um die kosmische Umgebung innerlich zu spiegeln und eigentlich innerlich wahrzunehmen. Und man bekommt schon allmählich die Erkenntnis, daß jedes Kristallische, das innerhalb der Erde vorhanden ist, ein kosmisches Sinnesorgan der Erde ist.
Dornach, 30.Nov.1923 ♀ (in «GA 232»; S.58)
Andere Stimmen
Fragment 294
Die Materie hat ihren Stoff unmittelbar, ihre Form mittelbar. Ihr Stoff ist teils ein reiner, teils ein empirischer. Der reine Stoff der Materie ist ohne Form - formlose Materie - der empirische Stoff derselben ist formbare Materie. Die reine Form derselben ist Bewegung überhaupt. Die empirische Form Beweglichkeit.
Novalis
aus «Gesammelte Werke - Zweiter Band»; S.132
13a Sed illud »cælum cælii« tibi, domine; »terra autem«, quam »dedisti filiis hominum« cernendam atque tangendam, non erat talis, qualem nunc cernimus et tangimus. Invisibilis enim erat et inconposita et »abyssus« erat, super quam non erat lux, auit »tenebræ erant super abyssum«, id est magis quam in abysso. Ista quippe abyssus aquarum iam visibilium etiam in profundis suis habet speciei suæ lucem utcumque sensibilem piscibus et repentibus in suo fundo animantibus: illud autem totum prope nihil erat, quoniam adhuc omnino informe erat; iam tamen erat, quod formari poterat. Jener »Himmel des Himmels«, Herr, ist Dein; die »Erde aber«, die Du »den Menschenkindern« zu schauen und zu greifen »gegeben«,[Ps.113,25] die war nicht so, wie wir jetzt sie schauen und im Griffe haben. Sie war unsichtbar und ungeordnet, und sie war »Abgrund«[i], und nicht war Licht über dem Abgrund. Oder das Schriftwort besagt: »Finsternis war über einen Abgrund noch hinaus«, d. h. dichter noch als im Abgrund. Denn was wir Abgrund nennen, der Abgrund in den schon sichtbaren Meeren, hat auch in seinen Tiefen noch Licht nach seiner Art, spürbar irgendwie den Fischen und dem gewürmigen Leben auf seinem Grunde: hingegen war jener All-Abgrund des Urstoffs ein »Beinah-Nichts«, weil er noch gänzlich formlos war; immerhin, er war, was geformt werden konnte.
13b Tu enim, domine, fecisti mundum de materia informi, quam fecisti de nulla re pæne nullum rem, unde faceres magna, quæ miramur »filii hominum«. Valde enim mirabile hoc cælum corporeum, quod firmamentum inter aquam et aquam secundo die post conditionem lucis dixisti: »fiat«, et sic est factum. Quod »firmamentum« vocasti »cælum«, sed cælum terræ huius et maris, quæ fecisti tertio die dando speciem visibilem informi materiæ, quam fecisti ante omnem diem. Iam enim feceras et cælum ante omnem diem sed »cælum cæli« huius, quia »in principio« feceras »cælum et terram«. Denn Du, Herr, hast die Welt gemacht aus dem formlosen Stoff, und ihn hast Du gemacht aus Nichts zu Beinah-Nichts, um daraus das Große zu machen, das wir bewundern, wir »Menschenkinder«. Ja, wunderwürdig überaus dieser körperliche Himmel, den Du nach Erschaffung des Lichtes am zweiten Tag als Firmament zwischen Wasser und Wasser durch Dein »Werde« gesprochen hast - und so ist er geworden.[Gen.1,6-8] Dieses »Firmament« hast Du »Himmel« genannt, aber als Himmel dieser Erde, dieses Meeres, die Du am dritten Tag machtest,[Gen.1,9-10] schauliche Gestalt verleihend dem formlosen Stoffe, den Du vor jeglichem Tag erschaffen. Denn bereits einen Himmel hattest Du erschaffen vor jeglichem Tag, das aber war der »Himmel« dieses irdischen »Himmels«, da Du »im Anfang« doch »einen Himmel und eine Erde« erschaffen hast.
13c ,Terra' autem ipsa, quam feceras, informis materies erat, »quia invisibilis erat et inconposita et tenebræ super abyssum«: de qua ,terra' invisibili et inconposita, de qua informitate, de quo pæne nihilo faceres hæc omnia, quibus iste mutabilis mundus constat et non constat, in quo ipsa mutabilitas apparet in qua sentiri et dinumerari possunt tempora, quia rerum mutationibus fiunt tempora, dum variantur et vertuntur species, quarum materies prædicta est »terra invisibilis«. Diese ,Erde' eben, von Dir geschaffen, war formloser Stoff, denn »sie war unsichtbar und ungeordnet und Finsternis über einem Abgrund«.[Gen.1,2] Und aus dieser unsichtbaren und ungeordneten ,Erde', aus dieser Formlosigkeit, aus diesem Beinah-Nichts, da soltest Du das alles machen, woraus diese wandelige Welt besteht, ja sie, die nicht besteht: denn an ihr erscheint ja eben die Wandeligkeit, bei der sich Zeiten wahrnehmen und berechnen lassen; werden doch Zeiten erst mit Wandel und Wechsel der Dinge, indem die Erscheinungen, deren Urstoff jene »unsichtbare Erde« ist, sich ändern und sich wenden.
Augustinus von Hippo
aus «Confessiones/Bekenntnisse» Lib.XII (8,8ff); S.682ff
Gedichte
14a WER VON DER ERDE KOMMT [k]
WER
von der Erde kommt
Mond zu berühren
oder
anderes Himmelsmineral das blüht -
angeschossen
von Erinnerung
wird er hoch springen
vom explodierenden Sehnsuchtsstoff
denn
aus bemalter Erdennacht
aufgeflügelt sind seine Gebete
aus täglichen Vernichtungen
suchend die inneren Augenstraßen.
Krater und Trockenmeere
erfüllt von Tränen
durch sternige Stationen reisend
auf der Fahrt ins Staublose.
Überall die Erde
baut an ihren Heimwehkolonien.
Nicht zu landen
auf den Ozeanen des süchtigen Blutes
nur zu wiegen sich
in Lichtmusik aus Ebbe und Flut
nur zu wiegen sich
Im Rhythmus des unverwundeten
Ewigkeitszeichen:
Leben - Tod -
 
Nelly Sachs
aus «Späte Gedichte»; S.89f
14b TISCHSPRUCH
Aus Gottes stetem Bilderweben,
aus Sternen und der Erde
in alle Hände
wird uns Brot.
Wir wollen danken
für Speise hier und heute,
ja für das Atmen, für das Leben.
Johannes Maria Klein
15 [...] Die alte [insb. jüdische] Menschheit empfand die Erde als ein dem Menschen vergleichbares Wesen. Was für den Menschen das Haupt ist, das ist für die Erde Palästina, und die Stirnwölbung der Erde ist Golgatha [גולגתה]. Der Name Golgatha-Schädelstätte ist ebensowenig zufällig oder bloß-symbolisch gemeint wie die Bezeichnung von Delphi, der griechischen Mysterienstätte zu Füßen des Parnaß, als »Nabel (Omphalos [ὁ ὀμφαλός m])der Erde«. Solange die Geographie nur die physische Gestalt der Erdoberfläche beschreibt, bleibt sie in einer ungeordneten, unübersichtlichen Ansammlung von Zufälligkeiten. Wird sie einmal die ätherische Beschaffenheit der Erde mit umspannen, wird sie durch eine »Äther-Geographie« erweitert*, so ordnen sich die tausend Einzelheiten; die geistige Gestalt der Erde, die Menschenähnlichkeit, das Antlitz unseres Planeten wird sichtbar. Wenn die alte [semitische] Welt vom »Mittelpunkt der Erde« sprach, so meinte sie nicht den physikalischen Mittelpunkt des Globus im Erdinnern, den man sich heute inmitten einer glühenden [konvektierenden] Masse vorstellt, sondern man meinte Jerusalem, genau genommen Golgatha. Das war nicht eine kindliche Denkungsart, sondern man fühlte aus alten Weisheitsüberlieferungen heraus eine höhere Naturwahrheit. Man wußte von dem Ätherzentrum des Erdorganismus im »heiligen Lande«, und wußte: nirgendwo anders als auf der Schädelstätte Golgatha konnte das Kreuz stehen, an dem Christus starb. [n ...]
* Ansätze zu einer Äther-Geographie finden sich in den Büchern von Günther Wachsmuth: I. »Die ätherischen Bildekräfte in Kosmos, Erde und Mensch« (1924), II. »Die ätherische Welt in Wissenschaft, Kunst und Religion« (1927).
Emil Bock
aus «Das Evangelium»; S.379
16a [...] sondern wollen zunächst im Zusammenhang mit dem Schichtbildungsprinzip und den „Isolierzonen” ein Bild davon gewinnen, vor welchen Gewalten der Mensch durch den Gesteinsmantel der Erde geschützt wird. Da ist zu beachten, daß man dem Erdinneren in 400 km Tiefe einen Druck von 140 000 Atmosphären, dann zunehmend bis zu 400 000 - bis fast 4 Millionen Atmospären [3,64 Mio Bar] zuschreibt; der unter dem Gesteinsmantel liegenden Schicht Temperaturen von 1600°C anwachsend auf 4-6000°C. Wie uns die äußeren Isolierzonen [Atmosphärenschichtungen] gegen zu starke Einflüsse des Umkreises schützen, so behütet uns also der wohltätige Gesteinsmantel der Erde, auf dem wir wandeln, vor den noch viel brutaleren Gewalten des Erdinneren.
16b Bis zu welchem Grade die Undurchlässigkeit dieser im Gesteinsmantel aufgebauten Isolierschicht durchgeführt ist, geht schon daraus hervor, daß die Wärme der Sonnenstrahlung von oben in den Erdboden fast kaum eindringt¹. Die jährliche Schwankung der Temperatur wird schon in 20 m Tiefe wirkungslos, die tägliche Schwankung sogar schon in 1 m Tiefe! Und wie die Wärme von außen nicht nach innen dringt, so kann auch der Wärmestrom aus dem Erdinnern [fast] nicht in die Atmosphäre gelangen. [...] So sind wir also vor diesen Druck- und Wärme-Gewalten völlig behütet und genießen oberhalb jener Isolierzone des Gesteinsmantels im milden „Treibhaus” der Tropsphäre das aushgeglichene Klima, das uns die weisheitsvolle Gliederung des Erdorganismus verschafft.
16c Während die „Stoffwechselprozesse” der festen Erdrinde außerordentlich langsam sind und sich die großen [plattentektonischen] Verwandlungs- und Einschmelzungsvorgänge dort nur ganz allmählich vollziehen, beherrscht von säkularen Variationen, welche durch die Polwanderungen, die Stellung der Erde zur Sonne, Änderungen der Rotationsgeschwindigkeit der Erde und ähnliche in großen Zeiträumen sich vollziehende Metamorphosen des Erdganzen ausgelöst werden, kommen wir unmittelbar oberhalb des Gesteinsmantels in jene Zone der „Turbulenz”, wo durch die täglichen Rhythmen jene intensive Durchmischung und lebendige Veränderung im Stoffwechsel der Erde ausgelöst wird, die wir im vorigen an Hand der Durchmischungs- und Entmischungszonen der Atmosphäre schilderten. Hier tritt alles Geschehen in die Rhythmen der täglichen Atmungs- und Zirkulationsvorgänge ein, die im Substanz- und Kraftfeld der Atmosphäre pulsieren, jede Erstarrung verhindern und den Lebensprozeß in Gang halten.
¹ H. v. Baravalle, „Physik”, Bd. II.
Guenther Wachsmuth
aus «Erde und Mensch»; S.107f
17a [...] Das Studium der Bewegungsvorgänge innerhalb der Erdkruste hat sich nach ersten Konzepten von Owen (1858) [, Mantovani (1889, 1909)] und Wegener (1912, 1929) seit 1960 sehr stark entwickelt (Tharp et al. 1967).[o] Bis in die Mitte dieses Jahrhunderts hat die Geologie eine Bestandsaufnahme von erst ⅓ der Erdkruste - den Kontinentalflächen - vorgenommen. Die Erforschung der Meeresböden ist neueren Datums. So entdeckte man erst nach 1925 ein untermeerisches Gebirge (den Mittelozeanischen Rücken), welches sich als durchgehend 70 000 km Länge mitten durch den Atlantik, Indik und Südpazifik hinzieht. Dieses symmetrisch gebaute, ca. 2000-3000 m hohe Gebirge weist als Charakteristika im Zentrum einen Scheitelgraben auf und ist an senkrecht zur Längserstreckung verlaufenden Brüchen vielfach um Hunderte von Kilometern seitlich verschoben.
17b An diesen Mittelozeanischen Rücken ist die dritte Gruppe von Vulkanerscheinungen [p] gebunden. Hat man doch gefunden, daß längs des zentralen Scheitelgrabens seit dem Erdmittelalter ständig Lava von alkalibasaltisch-tholeitischem Chemismus ausgeflossen ist und heute noch ausfließt. An diesen riesigen Erdkrustenspalten haben sich keine überhohen Lavabergkämme aufgetürmt, weil sich die Bergflanken in gleichem Maße seitlich auseinanderbewegen, wie Lavamaterial nachgeführt wird («Seafloor-spreading»). Dieses Phänomen der Neubildung von Ozeanischer Erdkruste, bestehend aus erstarrter Basaltlava, ist durch paläomagnetische Messungen sowie isotopenchemische und stratigraphische Untersuchungen zurück bis in die Zeit der Kreide weltweit nachgewiesen worden. [...]
Hans-Ulrich Schmutz
aus «Die Tetraederstruktur der Erde»; S.17
18a Die Geographie hat immer auch als eine Art Gefängnis fungiert - eines, das definiert, was ein Staat ist oder sein kann. Und eines, aus dem die Führer unserer Welt des Öfteren ausbrechen wollten.
18b Russland ist wohl das deutlichste Beispiel: Von der kleinen Region im Flachland, die es ursprünglich kontrollierte, dehnte es sich organisch aus, bis sein Kernland ein riesiges Gebiet ausmachte; größtenteils umgeben von Bergen und dem Meer - mit nur einer einzigenen offenen Flanke, der nordeuropäischen Tiefebene. Wollten die russischen Führer eine Großmacht schaffen, was sie taten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Schwachstelle einzukalkulieren. Ähnlich wurde in Europa nicht bewußt beschlossen, ein riesiges Handelsgebiet zu schaffen - ein Netz langer, gemächlicher Flüsse ermöglichte es, ja, machte es geradezu unausweichlich im Verlauf der Jahrtausende.[q]
[...]
18c Natürlich diktiert die Geographie nicht den Verlauf aller Geschehnisse. Große Visionen und große Führer sind ebenso Akteure bei den Aufs und Abs der Geschichte. Doch sie alle müssen [trotz Fliegerei und Erdumlaufbahnen] innerhalb der Grenzen operieren, die die Geographie [oder die Schwerkraft] ihnen setzt. [...]
Tim Marshall
aus «Die Macht der Geographie»; S.301f
Unsere Anmerkungen
a] siehe Mbl.6 --- zurück zur Textstelle
b] siehe Mbl.5 --- zurück zur Textstelle
c] Röm.8,19 --- zurück zur Textstelle
d] Essen somit heiligend wirkt --- zurück zur Textstelle
e] vgl. R.Steiner zum Erdeninneren --- zurück zur Textstelle
f] siehe Mbl.16 --- zurück zur Textstelle
g] siehe Mbl.14/I --- zurück zur Textstelle
h] siehe Mbl.14/II --- zurück zur Textstelle
i] siehe Stichwort Abgrund --- zurück zur Textstelle
k] vgl. Völker der Erde --- zurück zur Textstelle
m] wie auch der mythische Berg Meru --- zurück zur Textstelle
n] eigentl. geboren wurde (siehe Mbl.26) --- zurück zur Textstelle
o] Richard Owen, Roberto Mantovani, Alfred Wegener, Marie Tharp --- zurück zur Textstelle
p] neben intermediären (explosiven) und alkalibasaltischen (effusiven) Vulkanen --- zurück zur Textstelle
q] siehe auch »TzN Sep.2020« --- zurück zur Textstelle
https://wfgw.diemorgengab.at/WfGWmblB58.htm