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Neudenken:
Menschheitslehrende
1 Von den Bodhisattvas sagt Rudolf Steiner [a] in Übereinstimmung mit der orientalischen Lehre: sie steigen einer nach dem anderen zur Erde hinunter, verkörpern sich eine Weile als Bodhisattva (ich will zunächst den Ausdruck gebrauchen), um dann zu der Buddha-Würde aufzusteigen. Ein Bodhisattva, der zum Buddha geworden ist, kehrt nicht mehr zur Erde zurück, und es kommt dann der nächste Bodhisattva. Und was die Bodhisattvas auf Erden verrichten, das ist bis zum Mysterium von Golgatha [b] ein Vorbereiten gewesen des Verständnisses der Menschen für das Mysterium von Golgatha. Und nachdem der Christus auf Erden erschienen ist, helfen sie dem Menschen, das Verständnis für die Christuswesenheit und seine Tat zu erringen. Sechs, so können wir rechnen, sind bis zum Mysterium von Golgatha herabgestiegen, und sechs andere werden folgen.
2 Nun sagt Rudolf Steiner in diesem Vortrag¹², daß die Bodhisattvas sich früher nie voll verkörpert haben, sondern daß man da einen Menschen gesehen hätte, und hinter ihm wie herausragend eine mächtige geistige Gestalt. Die Gestalt ging nicht voll in die Leiblichkeit hinein,[c] und es genügte für die Mission der Bodhisattvas, daß in solcher Weise ein Menschenwesen durchdrungen wurde und dasjenige aufnahm, was durch die Bodhisattva-Wesenheit gegeben werden konnte. Das ging so bis in die vierte nachatlantische Kulturperiode [d] hinein. Dann war die Menschheit so weit gekommen, daß ein Bodhisattva, der sich nicht voll verkörpert hätte, sich nicht mehr hätte verständlich machen können. Die Erdendinge wären nicht sehr verständlich gewesen für eine Wesenheit, die sich so weit abseits gehalten hätte, daß sie nicht voll in eine Menschenwesenheit hineingegangen wäre. [e ...]
3 Wir müssen bedenken, daß die Bodhisattvas nicht in dem Sinne Lehrer sind wie die vorhin geschilderten,[f] die dem Menschen tatsächlich allerlei Fertigkeiten, das Zählen, Rechnen, Schreiben usw. beigebracht haben, sondern ihre Lehren sind solche, die sich mehr auf das Moralische beziehen. Sie bringen eben den Abglanz dessen, was sie an der Christuswesenheit erlebt haben. Sie finden das in der Lebensgeschichte des (vor)letzten Bodhisattvas, der zum Gautama Buddha geworden ist, wo er selber schildert, wie ihm seine vorigen Inkarnationen aufgegangen sind. [...] - Und Rudolf Steiner sprach davon, daß von dem jetzigen Bodhisattva ausgehen wird die Lehre von der Tugend, daß die Tugend wird gelehrt werden können, so daß die Lehre hineingeht in die menschliche moralische Entwicklung. Daher wird der zukünftige Buddha heißen: „der Buddha [von] der guten Gesinnung”¹⁴, der Maitreya-Buddha, der Bringer des Guten in der Liebe, in der Freundschaft.
S.21ff
4 Es ist gewiß schwierig, die Zusammenhänge der großen Weltenlehrer mit der menschlichen Wesenheit zu schildern, denn es sind nirgends so tiefe Geheimnisse verborgen als da, wo es sich um die Verkörperungen der großen Lehrer der Menschheit handelt. [...] Da, wo aus der geistigen Welt heraus Beschlüsse gefaßt werden für die Verkörperungen einer Wesenheit, da hören die Schemen, die man sich machen kann, auf. [g ...]
S.26
¹² Vreede bezieht sich wiederum auf den grundlegenden Vortrag vom 25. 10. 1909 in GA 116; [S.19f].
¹⁴ Vortrag vom 27. 2. 1910 in GA 118.
S.236
Elisabeth Vreede am ☿ 9.VII.1930
aus «Die Bodhisattvafrage»
a] vgl. denselben zum Bodhisattvawesen
b] vgl. Mbl.26
c] Inkorporation, nicht Inkarnation
d] siehe Mbl.7
e] vgl. «GA 116»; S.34
f] luziferisch engelhaften
g] Das gilt abgeschwächt auch für jede einzelne individuelle Inkarnation.
https://wfgw.diemorgengab.at/tzn202412.htm