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Zitatensammlung Teil 1 |
Zitat von Rudolf STEINER zur |
INKORPORATION im ALTERTUM |
1 Der [alt]indische [a] Lehrer mußte gleichsam dasjenige vorausnehmen, was die anderen erst in der [ur]persischen Kulturepoche [a] in sich aufnehmen konnten. Was die gewöhnlichen Menschen in der persischen Epoche aufnehmen sollten durch den Empfindungsleib, das mußte er herunterbringen in den Ätherleib [b]. Das heißt, der Ätherleib eines solchen Lehrers durfte gar nicht so wirken wie die Ätherleiber der anderen Menschen, er mußte wirken, wie der Empfindungsleib erst in der persischen Kultur gewirkt hat. Wenn ein Hellseher im heutigen Sinne vor einen großen indischen Lehrer hingetreten wäre, würde er gesagt haben: Was ist denn das für ein Ätherleib? - Denn ein solcher Ätherleib hätte ausgesehen wie später ein Astralleib [b] in der persischen Zeit. |
2 Aber nicht ohne weiteres konnte ein solcher Ätherleib so wirken wie ein späterer Astralleib. Das konnte nicht durch irgendeine vorausschreitende Entwickelung in der damaligen Zeit geschehen. Das war nur dadurch möglich, daß tatsächlich eine Wesenheit, die schon um eine Stufe höher war als die anderen, herunterstieg und sich in einen menschlichen Organismus verkörperte, der eigentlich nicht für sie paßte, nicht für sie taugte, in den sie nur hineinzog, um von den anderen verstanden zu werden. Sie sah äußerlich gewiß so aus wie die anderen, aber innerlich war sie etwas ganz anderes. Es war vollständiges Blendwerk und Täuschung, wenn man bei einer solchen Individualität nach dem äußeren Anschauen urteilte. Denn während bei einem gewöhnlichen Menschen das Äußere dem Inneren entspricht, widerspricht bei einem solchen Lehrer das Äußere dem Innern. So daß hier die Tatsache vorliegt, daß Sie das alte indische Volk haben und inmitten dieses altindischen Volkes eine Individualität, die für sich selber nicht nötig gehabt hätte herunterzusteigen, die aber herunterstieg bis zu einer entsprechenden Stufe, um die anderen lehren zu können. Sie stieg freiwillig herunter, verkörperte sich in Menschengestalt, war aber etwas ganz anderes. |
3 Dadurch war sie auch wieder eine solche Individualität, welche die Schicksale, die der Mensch dadurch erlebt, daß er ein normaler Mensch ist, nichts angehen. Ein solcher Lehrer lebte in einem Leib mit einem äußeren Schicksal und hatte keinen Anteil an diesem Schicksal, er wohnte bloß in diesem Leibe drinnen wie in einem Haus. Und wenn der Leib starb, war für ihn der Tod ein ganz anderes Ereignis als für die anderen Menschen; ebenso die Geburt und die Erlebnisse zwischen Geburt und Tod. Daher arbeitete eine solche Individualität auch in ganz anderer Art in diesem menschlichen Instrument. |
4 Stellen wir uns nun vor, wie sich eine solche Individualität zum Beispiel des Gehirns bediente. Denn wenn auch damals mit dem astralischen Leib wahrgenommen wurde, so wurde das Gehirn, das zwar anders organisiert war, doch benutzt, um die Bilder, in denen wahrgenommen wurde, wie mit einem Instrument zu bemerken. Es gab also zweierlei Menschentypen: einen Typus, der sich seines Gehirns bediente wie ein gewöhnliches Menschenwesen, und einen Typus des Lehrers, der sich seines Gehirnes gar nicht in derselben Art bediente, sondern der es in gewisser Beziehung unbenutzt ließ. Der große Lehrer hatte nicht nötig, alle Einzelheiten des Gehirnes zu benutzen. Er wußte sozusagen Dinge, die der andere erst wissen konnte, indem er das Werkzeug des Gehirns anwendete. Was so einen großen Lehrer darstellte, war also keine wirkliche, richtige Inkarnation auf der Erde, keine wirklich richtige Inkarnation eines Menschen, wie es sonst der Fall war, es war eigentlich etwas, was eine Art Doppelnatur darstellte: eine Art geistigen Wesens war in dieser Organisation drinnen [inkorporiert]. Solche Wesen gab es auch in der späteren persischen Zeit, in der ägyptischen Zeit und so weiter. Immer war es so, daß sie mit ihrer Individualität gleichsam herausragten über das Maß dieser menschlichen Organisation, nicht darinnen aufgingen. Dadurch waren sie in der Lage, in jenen älteren Zeiten auf die anderen Menschen zu wirken. Und das war der Fall bis zu jener Zeit, als im griechisch-lateinischen Zeitalter eine wichtige Krisis in der Menschheitsentwickelung eingetreten ist. |
Berlin, 25.Okt.1909 ☽ (aus «GA 116»; S.19f) |
a] siehe Mbl.7 b] siehe Mbl.5 |
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revid.202407 |
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit111600019.htm |