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Text zum Neudenken: |
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Adams Schwesterseele | ||
Wenn wir die Individualität, die in das Kind Jesus damals hineinversenkt wurde, kennenlernen wollen, so müssen wir weit zurückgehen, bis in die Zeit vor dem luziferischen Einfluß auf die Menschheit, bevor sich in den Astralleib der Menschen der luziferische Einfluß hineinerstreckt hat. Dieser luziferische Einfluß kam an die Menschen heran in derselben Zeit, als das Urmenschenpaar, das menschliche Hauptpaar die Erde bevölkerte. Dieses menschliche Hauptpaar war zwar stark genug, um die Menschensubstanz sozusagen zu überwinden, so daß es sich verkörpern konnte, aber es war nicht stark genug, um dem luziferischen Einfluß Widerstand zu leisten. Der luziferische Einfluß kam heran, erstreckte seine Wirkungen auch in den astralischen Leib dieses Hauptpaares, und die Folge war, daß es unmöglich war, alle die Kräfte, die in Adam und Eva waren, auch herunterfließen zu lassen in die Nachkommen, durch das Blut der Nachkommen. Den physischen Leib mußte man durch alle die Geschlechter herunter sich fortpflanzen lassen, aber von dem Ätherleib behielt man in der Leitung der Menschheit etwas zurück.[a] Das drückte man eben dadurch aus, daß man sagte: Die Menschen haben genossen von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, das heißt, was von dem luziferischen Einfluß kam; aber es wurde auch gesagt: Jetzt müssen wir ihnen die Möglichkeit nehmen, auch zu genießen von dem Baume des Lebens! Das heißt, es wurde eine gewisse Summe von Kräften des Ätherleibes zurückbehalten. Die flossen jetzt nicht auf die Nachkommen herunter. Es war also in Adam eine gewisse Summe von Kräften, die ihm nach dem Sündenfalle genommen wurden. Dieser noch unschuldige Teil des Adam wurde aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit, wurde dort gehegt und gepflegt. Das war sozusagen die Adam-Seele, die noch nicht berührt war von der menschlichen Schuld, die noch nicht verstrickt war in das, wodurch die Menschen zu Fall gekommen sind. Diese Urkräfte der Adam-Individualität wurden aufbewahrt. Sie waren da, und sie wurden jetzt als «provisorisches Ich» dahin geleitet, wo dem Joseph und der Maria das Kind geboren wurde, und in den ersten Jahren hatte dieses Jesuskind die Kraft des ursprünglichen Stammvaters der Erdenmenschheit in sich. | ||
Oh, diese Seele war sehr jung erhalten geblieben. Sie war nicht durchgeleitet worden durch die verschiedenen Inkarnationen, sie war zurückbehalten worden auf einer sehr weit zurückgebliebenen Stufe, wie wenn wir das Kind bei unserem hypothetischen Erziehungsversuche künstlich so zurückhalten. Wer also lebte auf in dem Kindlein, das dem Paare Joseph und Maria geboren war? Der Stammvater der Menschheit, der «alte Adam» als ein «neuer Adam». Das hat schon Paulus gewußt (1. Korinther 15, 45); das liegt in dem, was sich hinter seinen Worten verbirgt. Und das hat auch Lukas, der Schreiber des Lukas-Evangeliums, der ein Paulus-Schüler war, gewußt. Daher spricht Lukas davon in einer ganz besonderen Weise. Er wußte, daß etwas Besonderes notwendig war, um überhaupt diese Geistessubstanz herunterzuleiten auf die Menschheit, er wußte, daß eine Blutsverwandtschaft bis zu Adam hinauf notwendig war. Daher gibt er für den Joseph ein Geschlechtsregister, das bis hinauf zu Adam führt, der unmittelbar aus der geistigen Welt selbst hervorgeht, daher in der Redeweise des Lukas von Gott stammt, er ist ein «Sohn Gottes». Bis zu Gott hinauf wird bei Lukas die Geschlechterfolge gegeben (Lukas 3, 23-38). | ||
Es verbirgt sich ein bedeutendes Mysterium gerade in dem, was wir das Geschlechtskapitel des Lukas nennen: daß gemeinsames Blut hinunterfließen mußte durch die Generationen und in ununterbrochener Folge bewahrt wurde bis zu dem spätesten Nachkommen, damit, wenn die Zeit erfüllt wäre, auch der Geist hinuntergeleitet werden könnte auf die Nachkommen. - So verband sich mit dem Leibe, der dem Joseph und der Maria geboren wurde, dieser unendlich jugendliche Geist, dieser von allen Erdenschicksalen unberührte Geist, diese junge Seele, deren Kräfte, wenn wir sie suchen wollten, im alten Lemurien gesucht werden müßten. Dieser Geist allein war stark genug, um ganz hineinzustrahlen in den astralischen Mutterleib und, als dieser abgestreift wurde, ihm die Kräfte zu überlassen, die er brauchte, um sich in fruchtbarer Weise mit dem Nirmanakaya [b] des Buddha zu vereinigen. | ||
Rudolf Steiner in Basel am 18.Sep.1909 ♄ | ||
aus «GA 114»; S.88ff | ||
Unsere Anmerkungen | ||
a] vgl. Mbl.25 | ||
b] siehe zu den Leibern Buddhas u. Jesu | ||
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red.13.XII.2020 - WfGW, 1130 Wien / AT | ||
https://wfgw.diemorgengab.at/tzn202012.htm |