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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zu den
LEIBERN BUDDHAS und JESU
1 Von einer solchen Wesenheit wie dem Bodhisattva, der zum Buddha geworden ist, haben wir gesagt - und das ist die Lehre aller, die da wissen -: Wenn sie eine solche Stufe durchmacht wie die des Bodhisattva zum Buddha, dann ist das eine letzte Inkarnation auf der Erde, wo das ganze Wesen des Betreffenden aufgeht in einem menschlichen Leibe. Eine solche Inkarnation macht dann ein solches Wesen nicht mehr durch. Daher konnte der Buddha sagen, als er fühlte, was sein gegenwärtiges Dasein bedeutet: Dies ist die letzte der Verkörperungen, es gibt keine andere Verkörperung mehr auf der Erde. - Dennoch wäre es unrichtig, zu glauben, daß sich ein solches Wesen sodann ganz von dem Erdendasein zurückzieht. Es wirkt weiter herein in das Erdendasein. Es tritt zwar nicht unmittelbar in einen physischen Leib herein, aber es nimmt einen andern Leib an - sei er aus astralischer, sei er aus ätherischer Wesenheit gebildet - und wirkt so in die Welt herein. Und die Art, wie es hereinwirkt, nachdem es selbst seine letzte ihm gehörende Inkarnation durchgemacht hat, kann die folgende sein.
2 Ein gewöhnlicher Mensch, der aus physischem Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich besteht, kann sozusagen von einem solchen Wesen durchdrungen werden. Es kann sich ein solches Wesen, das nicht mehr bis zu einem physischen Leibe heruntersteigt, aber noch einen astralischen Leib hat, hineingliedern in den astralischen Leib eines anderen Menschen. Dann wirkt es in einem solchen Erdenmenschen. Dann kann dieser Mensch eine wichtige Persönlichkeit werden, denn in ihm wirken jetzt die Kräfte einer solchen Wesenheit, welche schon ihre letzte Inkarnation auf der Erde durchgemacht hat. So verbindet sich eine solche astralische Wesenheit mit der astralischen Wesenheit irgendeines Menschen auf der Erde. In der kompliziertesten Art kann eine solche Verbindung geschehen. Als der Buddha in der Form der «himmlischen Heerscharen» den Hirten im Bilde erschien [Lk.2,9-14], da war er nicht in einem physischen Leibe, aber er war in einem astralischen Leibe. Einen Leib hatte er angenommen, durch den er doch hineinwirken konnte auf die Erde. Man unterscheidet daher bei einem solchen Wesen, welches nun ein Buddha geworden ist, einen dreifachen Leib:
3 Erstens denjenigen Leib, den es vor der Buddhaschaft hat, wo es von oben herunterwirkt als Bodhisattva, einen Leib, der nicht alles enthält, wodurch dies Wesen wirken kann; es steht noch in den Höhen oben und ist mit seiner früheren Mission verknüpft wie der frühere Bodhisattva im Buddha, bevor er diese Mission in die Buddha-Mission verwandelt hat. Solange ein solches Wesen in einem solchen Leibe ist, nennt man seinen Leib einen Dharmakaya.
4 Zweitens denjenigen Leib, den sich ein solches Wesen bildet, den es an sich hat, und in welchem es alles, was es in sich hat, im physischen Leibe zum Ausdruck bringt; diesen Leib nennt man den «Leib der Vollendung», Sambhogakaya.
5 Drittens denjenigen Leib, den ein solches Wesen annimmt, nachdem es durch die Vollendung durchgegangen ist und jetzt in der geschilderten Weise herunterwirken kann; diesen nennt man einen Nirmanakaya.
6 Wir können also sagen: Der Nirmanakaya des Buddha erschien den Hirten in der Form der Engelscharen. Da erstrahlte der Buddha in seinem Nirmanakaya und offenbarte sich auf diese Weise den Hirten. Er sollte aber noch weiter den Weg suchen, um in dieser wichtigen Zeit in die palästinensischen Ereignisse hineinzuwirken. Das geschah auf folgende Art.
7 Um das zu begreifen, müssen wir uns kurz in die Erinnerung zurückrufen, was wir aus den anthroposophischen Vorträgen vom Wesen des Menschen kennen. Wir wissen, daß wir in der Geisteswissenschaft mehrere «Geburten» unterscheiden. In dem, was man die physische Geburt nennt, streift der Mensch gleichsam die physische Mutterhülle ab. Mit dem siebenten Jahre streift er die ätherische Hülle ab, welche ihn bis dahin, bis zum Zahnwechsel, ebenso umgibt wie bis zur physischen Geburt die physische Mutterhülle; und mit der Geschlechtsreife, also in unserer heutigen Zeit im vierzehnten, fünfzehnten Jahre, streift der Mensch das ab, was er bis dahin wie eine astralische Hülle hat. Daher wird also des Menschen Ätherleib eigentlich erst mit dem siebenten Jahre als ein freier Leib nach außen geboren, und des Menschen astralischer Leib wird geboren mit der Geschlechtsreife; die äußere astralische Hülle wird dann abgestreift.
8 Fassen wir jetzt einmal das ins Auge, was da mit der Geschlechtsreife abgestreift wird. In denjenigen Gegenden, in welchen sich das palästinensische Ereignis abspielte, trat dieser Zeitpunkt etwas früher ein, unter normalen Verhältnissen mit dem zwölften Jahre; da wurde also die astralische Mutterhülle abgestreift. Im gewöhnlichen Leben wird diese Hülle abgestreift und der äußeren astralischen Welt übergeben. Bei demjenigen Kinde, das aus der priesterlichen [nathanischen] Linie des davidischen Geschlechtes stammte, trat etwas anderes ein. Es wurde mit dem zwölften Jahre die astralische Hülle abgestreift; aber sie löste sich nicht in der allgemeinen astralischen Welt auf, sondern so, wie sie war als schützende astralische Hülle des jungen Knaben mit all den belebenden Kräften, die zwischen der Zeit des Zahnwechsels und der Geschlechtsreife hineingeflossen waren, strömte sie jetzt zusammen mit dem, was sich als der Nirmanakaya des Buddha heruntergesenkt hatte. Was in der Engelschar herunterscheinend erschienen ist, das vereinigte sich mit dem, was bei dem zwölfjährigen Jesusknaben als astralische Hülle sich loslöste, vereinigte sich mit all den jugendlichen Kräften, die einen jugendlich erhalten in der Zeit zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife. Der Nirmanakaya des Buddha, der das Jesuskind von der Geburt an überstrahlte, wurde eins mit dem, was sich von diesem Kinde bei der Geschlechtsreife als seine jugendliche astralische Mutterhülle loslöste; das nahm er auf, vereinigte sich damit und dadurch verjüngte er sich. Und durch diese Verjüngung war es möglich, daß dasjenige, was er früher der Welt gegeben hatte, jetzt wiedererscheinen konnte in dem Jesuskinde wie in einer kindlichen Einfalt. Damit hat dieses Kind die Möglichkeit aufgenommen, kindlich zu reden über die hohen Lehren vom Mitleid und der Liebe, die wir heute in dieser Komplikation dargestellt haben. Damals bei der Darstellung des Jesus im Tempel redete der Knabe deshalb so, daß seine Umgebung überrascht war, weil ihn umschwebte der Nirmanakaya des Buddha, aufgefrischt wie aus einem Jungbrunnen von der astralischen Mutterhülle des Knaben.
Basel, 17.Sep.1909 ♀ (aus «GA 114»; S.70ff)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit111400070.htm