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Vortragssammlung
Teil 2
Impulsvortrag von unserem Referenten
DER ALTE BEGLEITER
Zweiter Teil
gehalten in Wien, am 15.Dez.2017/VE
[dank DI Rudolf Sedlaczek, der diesen Doppelvortrag aufgezeichnet,
und Michael Hopp, der ihn abgetippt hat]
50|00:00]
Wir können natürlich keinen hebräischen Namen geisteswissenschaftlich zitieren, ohne ihn nicht auch zu beleuchten. Der Name Josef ist ein zweisilbiger: Vorsilbe Jo, Hauptwort Seph, Sef. Soph ist eine grundlegende Silbe, die wir auch in unserer Sophia wiederfinden, in der Weisheit, und drückt jetzt geisteswissenschaftlich, nicht volkshebräisch, geisteswissenschaftlich die Unnennbarkeit Gottes aus in ihrer Wirkung, das heisst: bevor wir noch irgendeine Gottesoffenbarung haben können, das Licht, bis hin zur ganzen Natur, bis hin zur gesamten Schöpfung, bevor wir davon überhaupt sprechen können, gibt es schon die göttliche Wirksamkeit als Potenz, als Möglichkeit; und das ist Soph, genauer gesagt En-Soph: das Soph an sich, das Soph in sich selbst, En-Soph. Seph ist nur eine, eine Spielart dieses Wortes Soph.
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Und dieses Soph ist dann nicht weg, wenn eine Offenbarung kommt, sondern es ist dann in jeder Offenbarung drin. Wir finden dieses Soph oder Seph manchmal (die Araber nennen es Sif, - die Araber lieben das i, die haben immer gern das i an vorderster Stelle), wir finden das in jedem Ausdruck der Schöpfung, draussen für unsere Sinne, für unser geistiges seelisches Erleben, und auch drinnen in uns. Bis in unsere Ichgestalt hinein sind wir Träger des Soph in einer spezifischen Ausprägung. Natürlich ist es im Vogelreich eine andere Ausprägung, als bei den Würmern, beim Kriechgetier, bei den Fischen, um es so schön mit den alten Worten von Bereschit auszudrücken, von den, vom ersten Kapitel dieses ersten Buch Moses, was da so alles in welcher Folge daherkommt. Wir finden es aber auch in der Wolkengestalt, in der Wolkenbildung, in dem was wir Wetter nennen, Klima nennen, wir finden es im festgewordenen menschlichen Produkt, unserm Klavier, im Stuhl auf dem Sie sitzen, überrall. Es gibt nichts, das wir auch nur denken könnten, wo nicht schon Soph drinnen wär, sonst gäb's es nicht, und wäre daher auch nicht denkbar.
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Und Soph ist jung, Soph ist ständig am Werden. Und nicht nur lernen wir mehr als die Generation vor uns, weil schon wieder soviel mehr geworden ist, sondern wir selber setzen so viel um, das meiste unbewusst, manches auch bewusst, manches sogar unter Leiden, unter Anstrengung, so dass wir einen künstlerischen Prozess durchmachen, um eine Schöpfung hereintragen zu können, sprachlicher Natur, bildhauerischer Natur, architektonischer Natur, musikalischer Natur, und so weiter und so fort, überall Soph im Wirken.
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Und Jo ist ein reiner, sogenannter Gottespartikel, meistens, zu allermeistens als Präfix, also in vorgestellt, Jo-hannes zum Beispiel, Jo-shua, Je-schu, und meint einfach, hier geht's um göttliche Wirksamkeit. Es ist auch eine Anrufung Gottes: Joa!, die im Hebräischen gern dargestellt wird mit zwei Jod. Das Doppel-Jod wird im Neuhebräisch sogar als eigener Buchstabe gewertet und steht als Inbegriff des Göttlichen!
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Dazu gibt es eine wunderschöne Geschichte aus den Erzählungen der Chassidim, die Martin Buber überliefert hat. Die sind sehr poetisch, sehr mystisch, sie sind nicht sehr authentisch. Der Chassidismus war [zwar] nicht so, wie ihn Buber tradiert hat, aber die Geschichten sprechen für sich. Da gibt es eben die eine Geschichte, wo ein frommer, aber sehr einfältiger Jude, der immer in der Synagoge ist und immer brav mitliest in den heiligen Texten, zum Rabbi David von Lelow kommt, - Lelow liegt in Polen, in Ostpolen, und dort lebte der Rabbi David. Und David ist berühmt dafür, dass er ein Herz ist, wir würden heut sagen, ein durch und durch sozialer Mensch. Ihm geht's darum, dass alle mitkommen auf dem Heilsweg, dass keiner zurückbleibt. Und jetzt sagt der Jude zu ihm: „Rebbe, ich hab' ein riesiges Problem beim Lesen der heiligen Texte, denn immer wenn der Gottesname vorkommt, der durch zwei Punkte, zwei Jodim, da markiert wird, soll man sich doch verneigen kurz, und der kommt häufig vor, also muss man sich verneigen. Aber es gibt ja auch die zwei Punkte die einfach nur das Ende von einem Satz bedeuten (im Hebräischen sind zwei Punkte auch das Satzende). Und jetzt sind zwei Punkte und da zwei Punkte, und ich werde mich doch nicht bei jedem Satzende verneigen! Das wär' ja Blasphemie, wenn ich das Verneigen, das nur für Gott aufbereitet ist, vorbereitet ist, wenn ich das bei jedem Satzende mach. Wie kann ich das auseinander halten?” Und der Rabbi David sagt: „Schau, es ist doch so einfach: da, wo du zwei Juden, Jods, übereinander, einer über dem andern siehst, da ist kein Gott, da ist nur der Satz zuende, da geht nichts mehr weiter. Aber wo du zwei Juden nebeneinander siehst vor Gott, da ist Gott. Da verneige Dich.” Und das ist dieses Doppel-Jod, das ist Jo.
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Das macht ganz plastisch, diese kleine Vorsilbe Jo, die nicht Gott heisst, sondern anstelle Gottes ist, weil Gott spricht man nicht aus. Aber es ist der Beginn des geheiligten Gottesnamens Jahweh oder Jehova, wie er dann gräzisiert daherkommt. Den Namen spricht man nicht aus, aber das Ja darf man aussprechen. Man gibt ihm eigentlich irgendeinen Vokal. Meistens Jo oder Je, Ja, kaum je Ji, manchmal Ju. Weil die Vokale sind nicht wichtig, die dienen nur dazu, die Konsonanten zu verbinden, dass man sie sprechen kann, dass man sie singen kann, dass man sie psalmodieren kann. Und so haben wir da diesen : Jo-sef, Jo-seph, eigentlich wird im Hebräischen die zweite Silbe betont, Jo-sēph, nämlich die Weisheit, wie sie unmittelbar von Gott kommt, wie sie noch nicht vermenschlicht ist, und wo man den Menschen auch heraus nimmt durch die Anrufung Gottes. Es geht nicht um mich, es geht um Jo, Seph; Soph möge wirksam werden durch Gott selber. Und durch mich fliesst das hindurch, das steckt in dem Namen drin. Das ist ein hebräischer Name, kein griechischer, das heisst, da sind diese Fragen und diese Beurteilungen nicht nur erlaubt, sondern notwendig, um den Namen zu verstehen.
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Wir kennen das vom berühmten Weihnachtsnamen Emmanuel - E, nicht I bitte: Emmanuel, das heisst, eigentlich nur: Emmanu und dann die berühmteste aller Gottesilben El meistens nachgestellt, manchmal vorgestellt wie bei Elohim zum Beispiel, bei Eliahu, bei Elischah, den Prophetennamen, aber ansonsten finden wir sie allerhäufigst hinten dran, wie ein Kontra zum Jo; Michael, Gabriel, Raffael, Nathanael und wie sie alle heissen. Und sogar wenn Sie Gott danken im Hebräischen, haben Sie das El am Schluss: Toda Loel, Dank dem Göttlichen. Ich glaube, wir übersetzen besser mit „göttlich” das hebräische [Wort] als Gott, weil Gott ist viel zu sehr personalisiert als Begriff, um dem hebräischen Gottesbegriff gerecht zu werden. Wir sollten in vielen Fällen zunächst einmal mit „das Göttliche” übersetzen. Dank dem Göttlichen: Toda Loel! Das steckt auch in Emmanuel drin: dieses Göttliche, generell Göttliche mit uns. Das ist der Name dessen, der nach Jesaja geboren werden soll aus der Jungfrau. Die berühmte Jesaja-Stelle, auf die Lukas sich dann bezieht: „Und sein Name wird sein Emanuel, Gott-mit-uns.” Natürlich, wenn der Christus mit uns ist, ist das Göttliche mit uns.
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Im Vorfeld steht nun ein Jo-sef. Man könnte genausogut sagen ein Ja-soph, wie gesagt, die Vokalisierung spielt nicht unbedingt eine Rolle, aber sie hilft besser zum Verständnis, weil der moderne Mensch, der das hebräische kaum kennt, oder nur aus dem 'Iwrit, aus dem Neuhebräischen heraus, wird den Zusammenhang nicht gleich bemerken zwischen „soph”, wie er in der Sophia steckt, und „seph” wie er im Joseph steckt. Wenn wir jetzt das verbinden mit einigem, was wir schon in den früheren Vorträgen und Gesprächsgruppen besprochen haben rund um die Weisheit, so haben wir in „soph” Sophia die Weisheit in statu nascendi, wo sie am Geboren-, am Wirksamsein ist. Das ist auch sprachlich ein ganz besonderer Moment, wo [wir] für die einzelnen Grammatiken, der verschiedenen europäischen, indogermanischen Sprachen, immer wieder besondere Regeln haben: wie drück' ich das aus, dass etwas am Geschehen ist?
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Noch nicht geschieht es, aber jetzt geschieht's! Ich beginne Stiegensteigen, ich bin dran, den Fuss zu heben, um die erste Stufe zu erklimmen. Ein ungemein prägnanter wichtiger Moment, und jedes schöpferische Geschehen hat da seine Wurzel. Das steckt in diesem Soph drin. Wenn wir dieses Soph anwenden, danach ist's schon da: Stiegen steigen, Bilder malen, Stein behauen, einen Gedanken entwerfen, was immer ist dann. Die Griechen haben das kombiniert mit dem „ioa”, mit dem Göttlichen, allerdings griechisch; da haben wir also genau den umgekehrten Josef-Namen eigentlich, aber eben im Griechischen, nicht mehr im Hebräischen; das „iah” ist hintendran: Soph-ia. Bei Josef ist es vorne: Jo-seph. Es ist also eine umgekehrte Sophia, die wir hier vor uns haben. Eine ganz Mensch gewordene Sophia, die nicht mehr aus ihrer eigenen Vollkommenheit wirksam wird, weil sie von Gott geradezu beauftragt ist, die Schöpfung zu gestalten, wie's in den wunderschönen Selbstdarstellungen oder Selbstbeschreibungen der Weisheit, etwa bei Jesus Sirach, oder in den Sprüchen zu finden ist: „Ich war bei Ihm vor aller Schöpfung, ich war seine Geliebte, durch mich schuf er die Welt.” Herrliche poetische Passagen aus den alten Texten. Bei Joseph ist sie ganz nach innen gestülpt, würde Steiner sagen, nach innen gekommen. [Sie] muss jetzt von innen heraus und durch Widerstände hindurch wirksam werden.
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Das ist ein ganz spannender Aspekt, wenn wir es geisteswissenschaftlich betrachten, bei dieser Joseph-Gestalt, dass dieser Mann ganz stark verweiblichen muss. Er muss sozusagen im jungianischen Sinne seinen weiblichen Archetypus massiv betonen. Die Kräfte der Hingabe, des Loslassens, des Geschehenlassens, und gleichzeitig des Steuerns dessen, was geschehen lassen werden muss! Diese Fähigkeiten und Kräfte muss er entwickeln und entfalten. Da muss er, der Witwer, der Mann, der Kinder gezeugt hat, der bauen kann, der Hölzer zusammenfügen kann, kunstvoll, damit ein Gerüst entsteht, damit ein Dachstuhl entsteht und so weiter, er muss lernen loszulassen. Er muss lernen, im höchsten Sinne weibliche Fähigkeiten zu entwickeln. Jungianisch würden wir sagen: er muss auf eine völlig neue Weise ganz werden, individuisiert, wie Jung das genannt hat; einen Individuationsprozess durchgehen in einer alten, antiken Form in dieser damaligen Zeitenwende, damit eine neue Sophia draus entstehen kann, die aber jetzt gebunden ist an die Geburt. An die Geburt dieses Kindes im Stall zu Bethlehem, an die alte Weisheit durch Joseph durchströmend und schützend für die neue Weisheit.
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Auch da gibt es ein Bild dafür, wo Joseph wieder ganz in den Hintergrund tritt, aus dem europäischen Sagenkreis. Da finden wir wieder Bethlehem, den Stall, und eine ganz besondere friedliche, müde, erschöpfte Ruhe in diesem Stall, die Hirten sind schon wieder gegangen, Maria ist eingeschlummert und Joseph steht, vielleicht angelehnt an die Stallwand - ich lass' wieder Ochs und Esel weg, das ist mehr Folklore -, und das Kind schläft, und ein Stern strahlt durch irgendeine Lücke, erleuchtet und hellt das Kindesgesicht, dass das Kindesgesicht etwas deutlicher ist in unserem dunklen Bild als alles andere. Und Maria schläft so ein bisschen ein, sie ist nicht tief am Schlafen, sie schläft da ein bisschen ein und liegt, das ist ja der Beginn dieses Bildes. Und da geht die Stalltür auf, langsam, leise, schwer - Maria ist hellwach! Und ungemeines Entsetzen packt sie. Sie, die gerade eben noch friedlich war, der die Hirten verkündet haben, dass die Engel sie geschickt haben - man muss sich das alles wirklich plastisch vor's Auge führen -, und dieser Moment des Erschreckens aus den innersten Tiefen, aus den Eingeweiden heraus ein Erschrecken. Was geschieht jetzt? Denn das, was da kommt, sind keine Hirten. Und es geht auch noch längst nicht um irgendwelche Weisen aus dem Morgenland. Und eine dunkle, gebückte Gestalt kommt herein, durch und durch schwarz, lichtlos, steinalt, wirklich stein-, also mineralisch alt, und bewegt sich vorsichtig zu dem immer noch friedlich schlafenden Kind. Und Maria holt sich ihre letzten Kräfte des Aushaltens der Situation aus dem friedlichen Gesicht, aus dem sternenbeschienenen Gesicht ihres Kindes. Und sieht, wie die Alte, denn eine Frau ist es, die da hereingekommen ist, etwas nestelt an ihrem Gewand und etwas scheinbar schweres auf die Wiege rollt, wo es liegen bleibt. Und durch diese Bewegung wacht das Kind auf, strahlt die Alte an, und wie das Kind sie anstrahlt, richtet sie sich auf und ist so gross, dass sie fast die Hütte durchbricht, in ihrer ungemeinen Grösse, verneigt sich tief, und geht hinaus. Und Maria wird klar: das war Eva, die Urmutter aller Menschen, die die ganze Last des Planeten und seiner Menschen in dieser Kugel nun dem Kinde übergeben hat; und von diesem Augenblick an nicht mehr gebückt gehen musste, sondern sich zu der erhabenen Gestalt der grossen Menschenmutter Eva wieder aufgerichtet hat.
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Das ist ein europäischer Mythos, der ist nicht hebräisch. Aber er wurde dann auch in der europäischen Judenschaft [heimisch] - es hat ja da jede Menge religiösen und kulturellen Austausch gegeben trotz der leidvollen Geschichte der Juden in Europa -, ist er auch in den jüdischen Volksglauben hineingekommen, dieser Aspekt. Dass die Mutter Eva, die ja auch im Jüdischen eine ganz besondre Rolle spielt und zu den Urmüttern gezählt wird wie Sarah, Ribqah und Rachel, dass diese Mutter Eva eine gewisse Rolle gespielt hat im christlichen Geschehen.
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Den Rest der Nacht bleibt Maria wach und hat eine Serie, könnte man sagen, von Imaginationen, von Bildern. Das wird in der Geschichte nicht mehr erfasst. Aber jetzt können wir die Geschichte weiterschreiben, mit dem, was bisher gesagt worden ist, und sagen: Und jetzt tritt Josef aus dem Schatten hervor, und nur, dass er aus dem Schatten hervortritt, beruhigt seine junge Frau wieder! Er ist da und hat alles mitbekommen. Sie wird mit ihm drüber reden können; sie trägt dieses Erlebte nicht allein. Wir könnten sagen, das ist der Moment, wo die Zeugenschaft Josefs beginnt. Wo diese Gottesweisheit, die nun in Josef wirkt, aufnehmend wird. Natürlich hat dieser Josef nachher noch zu tun. Er muss noch nach Ägypten begleiten, nachher muss er in Nazareth für die junge Familie, seine junge Familie da sorgen, dass das in rechte Bahnen kommt, dass es weitergeht mit der Erziehung Jesu. Er spielt noch eine gewisse Rolle als Eltern[teil] Jesu dann beim Tempel, wo der zwölfjährige Jesus sich offenbart. Aber im Wesentlichen wechselt er seinen Aufgabenstand hier in dieser Nacht in Bethlehem. Von da ab geht es immer mehr um Zeugenschaft, um: „Ich habe es gesehen, ich bezeuge, diese meine junge Frau spricht wahr” und so weiter und so fort.
63|17:04]
Und da haben wir dieses Bild, das ergänze ich zu dieser überlieferten Erzählung mit der alten Eva, wo die junge Mutter aufatmet, als sie wieder draussen ist; aber da ist diese Kugel, diese schwere, die ist nicht mehr weg, die ist jetzt bei ihrem Kind; wo Josef kurz ins Licht tritt und durch seine schiere Gestalt bestätigt: er ist unerschütterlich da, er bleibt unverbrüchlich dabei. Er hat das angenommen. Und mit ihm ist jetzt diese göttliche Weisheit, die durch ihn auf eine ganz bestimmte Weise Mensch wird.
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Natürlich ist diese göttliche Weisheit auf eine ganz andere Art in der Maria, in der Miriam drin. Aber das ist eine ganz andere Geschichte; die müsste man auch ganz anders erzählen. Aber sie kommt auch über den Mann Josef herein. Man könnte sagen, hier kommt sie nicht über das Herz herein, schon gar nicht über den Kopf, sie kommt über die Hände herein! Über das Getanhaben und über das Tun. Es ist eine Weisheit, wie sie nur aus dem Handwerk entstehen kann, aus dem Tun mit den Händen. Ob das Handwerk eine ganz einfache Tätigkeit ist, zum Beispiel das Binden einer Sandale, oder ob das Handwerk bis zu den herrlichsten Kunstwerken führt, die wir als Malerei, als Bildhauerei, als sonst irgendwas beschreiben, ob es das Handwerk ist, das ganz verwandelt, im Schreiben eines Textes wirksam wird, es ist das Tun der Hand.
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Es ist die Tat schlechthin, die durch Josef wieder neu weisheitsdurchdrungen in Erscheinung tritt. Das steckt nicht im Namen Josef drin, das steckt in der Biographie Josefs drin. Es war eben kein Priester, der aus dem Tempel auszutreten hatte und für die junge Miriam der Begleiter werden sollte, es war auch kein König, kein Prinz, auch nicht ein römischer Soldat, wie manche üblen Legenden sehr bald nach dem Durchgang Christi auf Erden verbreitet haben. Sogar Tacitus berichtet irgendwo, irgend ein römischer Soldat habe eine Jüdin geschwängert, und da wär' der komische Prophet dabei dann in Palästina entstanden. Keineswegs solche Figuren, weit und breit nicht! Es ist dieser einfache Mann, aus dem eher, vor allem im Jüdischen verachteten Nazareth.
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Man erinnere sich an den Satz: „Was kann aus Nazareth schon Gutes kommen?” Der ist sogar biblisch, der Satz. Aus Nazareth kommt Josef! Maria kommt aus Nazareth, weil sie mit Josef gekommen ist, aber sie kommt eigentlich aus dem Tempel von Jerusalem. Und wurde in Nazareth nur geschützt, fernab vom judäischen Geschehen, vom Hauptstadt-Geschehen und so weiter. [Sie] musste mit ihrer Leibesfrucht wieder zurück ins Judäische, an Jerusalem vorbei nach Bethlehem, Haus des Brotes. Aber Josef, der ist aus Nazareth. Das ist ein Nazarener, und von ihm bekommt auch Jesus den Beinamen Nazarener, nicht von seiner Mutter; [den] bekommt er vom Vater.
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Sie wissen ja, im Jüdischen ist man Jude, allgemein generell Jude, durch die Mutter. Aber die Blutslinie hat man vom Vater. Ob man davidischer Jude ist, oder salomonischer, nathanischer Jude ist, ob man Jude aus irgendeiner Seitenlinie ist, das kommt über den Vater herein, wird über den Vater bestimmt. Also das Jude sein an sich, das Allgemeine, kommt vom Mütterlichen in der jüdischen Vorstellung, das was das Allgemeine spezifiziert, herausarbeitet, zum konkreten Besonderen macht, kommt vom Vater. Die allgemeine Inkarnation Jesu geht durch Maria, seine spezifischen Verhältnisse bis ins Soziale hinein (Sohn des Zimmermanns, Nazarener), das kommt vom Vater, vom Väterlichen sollte ich sagen. Es spielt für uns keine Rolle, wie biologisch Josef der Vater sein mag oder nicht, das ist heute, gottseidank, nicht unser Thema.
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Und dieser Vater trägt schon im Namen die mögliche Wirksamkeit der Weisheit, allein, eine rein göttliche, keine irdische: Jo-seph. Wenn sie dann wirksam wird, dreht sich das Wort um, wie schon erwähnt in Soph-ia. Die Slawen sagen ja auch „Sof-ja”, manche „Sofija”, dann brauchen sie aber noch ein i vor dem Jot; also dieses „ija” spielt, während das „soph” bleibt. Da gibt's nicht viel zu deuteln, das ist das Eigentliche vom Wort, sowohl beim Jo-seph wie bei der Soph-ia, als auch bei allen anderen Varianten, dieses "soph", wo es im hebräischen Sinne dann in unsere Sprachen hereingekommen [ist], bis hin zum Philo-soph, der ja von der Sophia kommt und so weiter.
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Josef ist kein Philosoph. Er hat noch gar kein Recht, sich zu überlegen, ob er diese Weisheit in sich liebt. Er folgt ihr einfach. Er folgt dem, was man eigentlich allgemein einfach gesagt hat: göttlichen Geheiss. Aber es ist nicht ein Geheiss im Sinne eines modernen „Geh' dahin und mach' das”, sondern es ist ein Geheiss „Nimm dich zurück und tu', was gerade anfällt”. Eigentlich ein Geheiss, das wir heute sehr gut brauchen können, das eigentlich bei jedem von uns immer wieder gefordert wird. Das Josefinische in uns ist nicht von Josef II. herzunehmen, dem Sohn Maria Theresias, wo also die Klöster niedergerissen werden und aufgelöst werden, damit einmal neuer Schwung hineinkommt, aufklärerischer Schwung - hat was! Ist aber nicht eigentlich josefinisch. Man könnte fragen, warum dieser, der österreichische Josef, im Grunde gescheitert ist mit seinen Impulsen, weil er dem, seinem eigenen Namen nicht gerecht geworden ist. Wär' ein ganz interessanter post-mariatheresianischer Aspekt unserer Geschichte, würde noch geisteswissenschaftlich einiges hergeben, immerhin hat er zehn Jahre regiert.
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Aber ich kehre zurück zu unserm Josef, der ein echter Josef geworden ist, nicht war von Anfang an, aber im Namen schon angelegt und nach und nach geworden ist ein Josef, aus dem die Weisheit nach ihrem Wesen wirksam werden konnte, nicht nach seinem, und die nach ihrem Willen gehandelt hat, nicht nach seinem. Wo sein Wille - der Wille war da - ganz eingeflossen ist in den Dienst dieser Weisheit. Ein wahrer Jo-seph. Und in diesem Sinne ist auch der junge aus dem alten Testament ein wahrer Jo-seph. Ganz unbewusst noch in Bezug auf die Wirksamkeit der Weiheit durch ihn hindurch. Er konnte Träume nicht analysieren, sondern deuten. Das ist die Wirksamkeit der Weisheit im alten Sinne: Traum deuten, Texte erläutern, verstehen, was Sternzeichen bedeuten und so weiter. Aber niemals um seinetwillen oder auch nur um seines Volkes willen, damit seine Sippe mehr hat als die andern und so weiter; immer um eines höheren Ganzen [willen]. Kein Wunder, hat ihn der Pharao zum Zweiten nach sich selbst genommen!
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Pharao war ja etwas sehr allgemeines, das war ja nicht nur für Ägypten, sondern für die ganze Umwelt eine Gestalt, die zwar politisch die Macht hatte, aber viel mehr religiös ein Durchgangstor war für die Sonnenwirksamkeit selber, für die Wirksamkeit des Rā oder Rē, wie das ägyptisch geheissen hat; die [sich] dann sogar in diesen Pharao manifestieren konnte, was für die Ägypter so wichtig war: zunächst als Osiris, später als Horus und was immer für das einzelne Ober-, Mittel-, Unterägyptische noch spezifisch relevant war. Der Pharao musste es repräsentieren können. Wo nicht, wurde er bekämpft. Oder es ist ein neuer Pharao entstanden, oder er ist in einer Schlacht gestorben und so weiter.
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Und neben diesen als Zweiter wurde unser Josef, der alte junge, gesetzt. Es wurde gewissermassen für die schwierige Zeit, die da kam mit den fetten Jahren und nachher den mageren Jahren, dem Pharao ein Weisheitsträger schlechthin durch das Schicksal beigesetzt. Denn es musste mehr geschehen als nur, dass die Ägypter nicht Hungers sterben, es musste auch ein ganz Sippenhaftes zu einem Volk reifen können. Es musste aus diesen Nomaden und Halbnomaden, den ersten, den Kindern, den unmittelbaren Söhnen Israels ein Volk Israel mit Stämmen und so weiter werden. Da wird die Weisheit über diesen Joseph aktiv.
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Dort haben wir, in unserer Weihnachtsgeschichte und in den folgenden, auf Weihnachten fussenden Geschichten, den ganz andern Josef wirksam, den alten, den gelebt habenden, den eigentlich das Ganze nicht mehr brauchenden und erst sich auch dagegen ein bisschen wehrenden, immer wieder neu fragenden und schlussendlich wieder ganz zu dem neu werdenden, was von ihm erwartet wird: den Begleiter und den Zeugen. Und den Zeugen in einer so selbstlosen Art, dass sich nicht einmal mehr die Evangelisten auf Josef den Zeugen berufen. Die erwähnen ihn nur, der war auch noch da. Also, er tritt aus diesem Tableau des Historischen der Zeitenwende ganz zurück. Und wir werden sehr genau schauen müssen, um irgendwo den Josef zu finden - ausser wir schnitzen ihn und stellen ihn prominent in die Krippe hinein. Aber im gesamten Geschehen verschwindet uns der Josef förmlich. Aber nur dass dieses Geschehen überlieferbar ist, zeugt [schon] von der Gegenwart Josefs.
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Und bis in die modernsten Zeugenschaften hinein in irgendeinem Prozess und so weiter, wenn es denn drum geht, wirklich zu schildern, was war, soweit das ein Mensch schildern kann, was war, braucht es einen Josef, braucht es ein Josefs-Verhalten, braucht es ein Josefs-Geschehen, egal, ob das von einer Frau erwartet wird, von einem Mann erwartet wird. Und überall, wo das nicht der Fall ist - das ist heute fast überall nicht der Fall -, fehlt es an Josef. Da kommt Ego hinein in die Schilderung. Jeder Richter weiss, ja schon jeder irgendeine Aufnahme machende Polizeibeamte weiss, was das für ein Murx ist, eine Zeugenaussage und noch eine und noch eine, durchfüttert mit Gefühlen, mit Gedanken, mit Vorstellungen, die gar nichts mit der reinen Sache, mit der zu bezeugenden, zu tun haben. Das muss alles dann mühsam rausgefiltert werden, dass man ungefähr dann dahin kommt zu verstehen, wie es zu dem Verkehrsunfall kam, wie es zu der Rauferei kam oder sonst was. Jeder von uns weiss auch, wie schwierig es ist, sich selber so zurückzunehmen, dass die reine Josefhaltung wenigstens für einen Augenblick wirksam werden kann.
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Aber wir brauchen sie gerade bei der geistigen Entwicklung. Und das ist jetzt der letzte wesentliche Aspekt, den ich für heute hereintragen möchte in die Betrachtungen. Es gibt nämlich für jeden von uns als Entwicklungsauftrag jetzt und in die weiteren Inkarnationen hinein den Auftrag der Zeugenschaft in meditativem Sinne. Denn Geistesforschung ist bis in ihre Methodik hinein Zeugenschaft. Bezeugen, was geistig ist, gewesen ist, sein wird, oder um es im ewigen Sinn zu sagen, was geistig geschieht. Je weniger von unserem Ego da hineinfliesst, von unseren Vorstellungen, von unserm „wär doch nett, wenn's so wär”, von unsern fixierten Gedanken, von unsern Ideologien, je weniger von all dem hineinfliesst, desto authentischer ist das, was wir über das Geistige aussagen können.
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Mit andern Worten: Je mehr wir in der Meditation selber Josef werden, nicht der historische, sondern Josef von der Signatur, vom Geschehen her, desto authentischer wird das sein, was wir dann berichten können. Keine Geistesforschung ohne Josef, ohne die Wirksamkeit der Weisheit aus dem Göttlichen heraus! Und nicht aus meinem Ego heraus, dem verirdischten Ich heraus. Mit andern Worten: in Josef steckt, auf die unprätentiöseste, auf die bescheidenste Art, die Grundforderung, die wir als individualisierende und immer mehr individualisierende Menschen gestellt bekommen, nämlich die Grundforderung nach der Selbstlosigkeit.
77|29:42]
Und auch da ist Josef ein wunderbares Bild, jetzt unser Josef, sozusagen der Weihnachtsjosef. Das ist nicht etwas, was uns geschenkt wird, und vorallem ist [das] nicht etwas, was wir einfach können! Wenn wir immer wieder den naiven Ansatz [erfahren], dass es Menschen gibt, die ein schwaches Selbst haben, das nun nicht sonderlich entwickelt ist, die uns dann verkauft werden als „besonders selbstlos”. Aber um selbstlos zu sein, muss man überhaupt erst mal ein Selbst haben! Es ist kein Loslassen, wenn ich so tu', ich würde etwas loslassen, was ich gar nicht in Händen halte, das ich mir gar nicht erworben habe. Also zuerst einmal muss ein Selbst erworben sein, damit ich es zu bestimmten Zeiten, für bestimmte Tätigkeiten, für bestimmte Situationen loslassen kann.
78|30:39]
Und es ist noch komplizierter. Es muss immer wieder neu erworben werden, um wieder neu losgelassen werden zu können. Weil das, was wir uns mit dem dreissigsten Lebensjahr erworben haben, konnten wir mit dem fünfunddreissigsten Lebensjahr - um ein paar Hausnummern zu sagen - loslassen. Wenn wir das heute loslassen, ist das lächerlich. Heute müssen wir das loslassen, was wir mit vierzig, fünfzig, sechzig an Selbst entwickelt haben. Und das schwierigste wird sein, das, was wir zum Zeitpunkt unseres Sterbens - ich sag nicht Tod[es] - Sterbens an Selbst erworben haben, loszulassen. Denn die Aufgabe ist, als Josef zu sterben, selbstlos zu sterben. Das werden wir nicht in dieser Inkarnation schaffen. Und daher sind noch Todesängste da und Ängste, was draus wird, bis hin zu völliger Ablehnung: es gibt gar nichts nach dem Tod, man braucht keine Angst haben, am Besten ist, man lässt sich von hinten erschlagen, vergiften, sonst was, dass man gar nicht merkt, dass man stirbt, das wär eigentlich medizinisch die beste Sache, und am Besten früh genug, dass man die Organe auch noch verwenden kann.
79|31:31]
Das ist so der gängige abendländische Wertekodex, der immer deutlicher wird, wofür wir dann den Migranten Wertekurse geben müssen, damit sie lernen mit all diesen Feinheiten des modernen Lebens umzugehen. Wenn ich mich dem Sarkasmus jetzt wieder verschliesse und aufs Wesentliche zurückgehe, ist ja genau das die Antwort, die Fratze auf das gewaltige Licht, das wir zu entwickeln haben; das nicht von aussen kommt, sondern das von uns innen kommt, das Licht, das nur dann rein und frei leuchten kann, wenn wir es von jeglichem Ego befreit haben. Und das gilt eben nicht für jede unmittelbare Bewegung, hin oder weg von unserem Tagewerk, das gilt für entscheidende Momente, wo wir ganz als Mensch gefordert sind.
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Wir müssen nicht bei jedem Losgehen vom Haus selbstlos sein auf dem Weg zur U-Bahn, zur Strassenbahn oder auf dem Weg hierher, das ist nicht die Aufgabe. Wir können ruhig sagen: hier nicht, Du nicht, wir müssen nicht selbstlos jeden Keim, der ausgehustet wird, aufnehmen, um ihn in uns reifen zu lassen zur Grippe oder sonst irgendwas, das ist nicht gefordert von uns. Aber es gibt die Momente, hier und jetzt, wo die Selbstlosigkeit gefordert ist, wo der Josef gefordert ist oder sollte ich sagen: das Josefhafte - ich sag jetzt nicht mehr das Josefinische-, das Josefhafte gefordert wird, dieses Wirksamwerden der Weisheit durch uns, ohne dass es von uns gestört wird, verfälscht wird, abgebogen wird. Das ist ein Lernprozess, das können wir nicht [einfach], aber wir können es immer besser. Wir können uns immer besser damit auseinandersetzen, und wir brauchen noch einige Inkarnationen, um es wirklich voll zu beherrschen.
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Damit Selbstlosigkeit zu einer Fähigkeit wird - weg von der Forderung! Denn streng genommen kann man Selbstlosigkeit nicht fordern. Naja, das ist ein peinlicher und unangebrachter ideologischer Ansatz, an irgendeinen Menschen heranzutreten und zu sagen: „Sei selbstlos”. „Aber man wird doch noch, selbstlos genug sein ...” und dann kommt irgendeine Forderung. Zurück damit! Abzuweisen! Ich muss ein Selbst entwickeln. Vorher müssen wir gar nicht über Selbstlosigkeit reden. Ich habe nicht nur ein Recht auf Entwicklung des Selbst, ich habe eine Pflicht, dieses mir Anvertraute herauszusetzen, in der Welt zu offenbaren, damit umzusetzen, meine Schöpfung in die Welt zu setzen, was immer das dann ist. Und erst dann können wir darüber reden, wo diese Pflicht schweigen muss. Wo sie Platz machen muss, nicht vorher, wenn noch gar nichts entwickelt ist oder zu wenig entwickelt ist. Also dieses Missverständnis taucht immer wieder auf, gerade im Modernen, ähnlich penetrant und ebenso falsch wie diese Nächstenliebe.
82|34:32]
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!” - ein absurdes Verlangen. Ich beton' es immer wieder: niemand liebt sich so selbst, wie die Nächstenliebe gefordert ist. Und der Egoismus, den man oft „Selbstliebe” nennt, der wird ja wohl nicht gefordert sein für den Nächsten, das wär' ja fürchterlich! Wenn ich den Nächsten in dem egoistischen Sinne lieben würde, wie ich mich selbst liebe und bevorzuge, würde ich ja den Nächsten geradezu versklaven. Weil ich ihm vorschreibe bis ins Detail, was er zu tun hat, damit ich ihn so lieben kann wie mich - man überlege sich das einmal gründlich! Liebe deinen Nächsten wie dich selbst heisst: liebe dich erst einmal selbst; nicht: verzärtle dich, kaufe dir, gehorche deinen Trieben und Leidenschaften, sondern: liebe dich einmal! Das ist nämlich schwer. Wenn man auf das Selbst zusteuert und sieht, wie schwach es ist, wie lichtlos, wie verschattet, wie dunkel, da ist nicht viel zu lieben. Und erst wenn ich das liebe, taucht die Frage nach dem Nächsten auf, nicht vorher.
83|35:35]
Die Frage „Ist da jemand?” ist zunächst einmal im Innenraum zu stellen. Und gerade in dieses Dunkel muss zuerst Licht fliessen, bevor ich dann mit diesem Licht hinaus kann. Alles andere können wir vergessen, dient nicht der Entwicklung, dient nur der Verblödung der Menschen, um sie abzubringen vor diesem inneren Weg.
84|31:14]
Aber wenn - und damit schliesse ich dann langsam -, aber wenn wir diesen inneren Weg gehen, der zum Josef in uns führt, dann können wir gar nicht anders, als das Aussen wahrnehmen, als in den Dienst zu treten, als Mitgefühl, Empathie zu erleben und darauf immer mehr unser Wollen mit dem allgemeinen Wollen der weiteren Entwicklung zu verbinden. Und nur in dem Masse wird es gelingen. Und da braucht es dann keine Aufforderung mehr, keine ideologischen Stützen, keine Programme, keine medialen Schübe und was es da so alles gibt, um uns wegzubringen von dem inneren Auftrag der Selbstentfaltung, um das Ganze in Bewegung zu bringen, denn, und hier schliesse ich auch wieder im Sinne Josefs, wenn die Rose selbst sich schmückt (so sieht es Friedrich Rückert), dann schmückt sie auch den Garten. - Gute Nacht für heute!
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