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Neudenken:
Eigenschutz
Geradezu typisch ist die Klage der Eltern von Kindergarten-Neulingen: »Nur ein paar Tage im Kindergarten - und schon liegt er wieder auf der Nase!« Hier sei zum Trost gesagt: Einen Winter und vielleicht auch noch den nächsten machen die Kinder das so mit, und dann können sie es und brauchen die Infekte nicht mehr in diesem Maße und in dieser Häufigkeit durchzumachen. Ihr Immunsystem, das heißt, die Infektabwehrmöglichkeit hat sich gekräftigt. Es spielt sich also ein Lernprozeß in Richtung gesundheitlicher Stabilität ab. [... a]
S.79
[...] Das Immunsystem stellt die Gesamtheit aller körperlichen Abwehrvorgänge und Schutzfunktionen dar, die für die Erhaltung der Art bzw. der persönlichen Individualität notwendig sind. Man hat deswegen in den vergangenen Jahrzehnten das Immunsystem immer wieder das »biologische ICH« des Menschen genannt.[b] Jeder Mensch hat sein eigenes Eiweiß (die entscheidenden Substanzen des Immunsystems sind Eiweißstoffe [Proteine]), durch das er auch biologisch zu einer einmaligen Persönlichkeit wird.[c] Beginnt dieses System schwach zu werden, so geht dem Organismus seine biologische Identität und Beständigkeit verloren. Die Krankheitserscheinungen gehen dahin, daß sich die Struktur des Leibes langsam auflöst in Folge von Entzündungen, Geschwüren, Geschwulsten und Störungen des Nervensystems. Die menschliche Persönlichkeit kann sich in diesem Leib nicht mehr ausdrücken, nicht mehr selbst verwirklichen. [...] Durch die psychosomatische Forschung der letzten Jahrzehnte ist aufgezeigt worden, daß das Immunsystem des Menschen umso funktionstüchtiger ist, je idealistischer, freudiger und mutiger ein Mensch ist. Streß, Trauer, innere Zerrissenheit und Uneinigkeit, Zweifel und Existenzangst lassen die Abwehrkräfte dahinschwinden.*
* »Depression, Stress, IMMUNITY« in: The Lancet, June 27, 1987.
Es ist ja auch in diesem Buch schon mehrfach darauf hingedeutet worden, wie eine ihre Familie hingebungsvoll pflegende Mutter sich selbst in der Regel nicht an der Grippe oder ähnlichem ansteckt. Je geistig offener und aktiver - ja selbstloser - ein Mensch ist, um so kräftiger ausgebildet ist sein Immunsystem. Es liegt hier eine Polarität vor. Je altruistischer und tatkräftiger ein Mensch seiner Umwelt zur Verfügung steht und nicht nur an sich denkt, um so »egoistischer« und funktionstüchtiger wird sein Immunsystem. Umgekehrt schwächt jede bewußte egoistische Lebenshaltung - besonders, wenn sie auch noch mit Angst [d] verbunden ist - das Immunsystem. [...]
Das Vermeiden möglicher Ansteckungsquellen ist eine äußere Möglichkeit der Vorbeugung. Sie ist mit der Angst vor Ansteckung verbunden und kann nur das Einzelindividuum schützen, der Gesellschaft jedoch nicht dazu verhelfen, an einer Änderung der egoistischen Lebenseinstellung zu arbeiten. Aus dem [oben] Gesagten kann deutlich werden, daß unsere Gesellschaft eine ganz andere Art der Vorbeugung nötig hat: nämlich eine Stärkung der körpereigenen Abwehr durch Arbeit an der positiven Lebenseinstellung, die das Wohl unsres ganzen Erdenraumes im Auge hat und nicht nur nach dem persönlichen Profit schaut. Hierzu kann die in diesem Buch erwähnte »Erziehung zur Freiheit«[e] beitragen sowie die Arbeit an einem die geistige Existenz des Menschen mit einschließenden Weltbild.
S.197f
Michaela Glöckler et al.
aus «Kindersprechstunde»
Unsere Anmerkungen
a] Dieser Lernprozess erstreckt sich auf alle Wesensglieder (vgl. Mbl.5).
b] Der Arzt Mario Mayrhoffer schreibt dazu im »Wegweiser«, 43.Ausg.: „Mit etwas Besonnenheit erahnen wir diesen enormen Kampf zwischen dem Bewahren meiner leiblichen Ich-Identität und einer Kräftewelt, die diese als Nicht-Ich gefährdet oder zerstört. Diese Bewahrerin nennen wir Immunität.”
c] bis in seinen genetischen Code in der DNS (engl. DNA; vgl. »TzN Dez.2003«)
d] vgl. Mbl-B.22
e] siehe zB. auch Carlgren, F. «Erziehung zur Freiheit»
https://wfgw.diemorgengab.at/tzn202102.htm