zum IMPRESSUM
Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zum
STREIT am HIMMEL
1 In der Zwischenzeit zwischen der Jupiter- und Marsentwickelung wurde, wenn ich mich trivial ausdrücken darf, eine Anzahl von Wesenheiten aus der Sphäre der Mächte abkommandiert; sie wurden so in den Entwickelungsgang hineingestellt, daß sie, statt die Entwickelung vorwärts zu führen, ihr Hemmnisse in den Weg rückten. Das ist es, was wir als den Streit am Himmel kennengelernt haben. Also es wurden hineingeworfen in die Entwickelung die Taten von, wenn wir so sagen dürfen, abkommandierten Mächten, denn es mußten sich die regierenden Weltenmächte der Hierarchien sagen: Niemals würde dasjenige entstehen können, was entstehen soll, wenn der Weg gerade fortginge. Es muß Größeres entstehen.
2 Denken Sie einmal, Sie haben einen Karren zu schieben. Dadurch, daß Sie ihn vorwärts schieben, entwickeln sich Ihre Kräfte in gewisser Weise. Wenn man den Karren nun belädt mit einem schweren Ballast, dann müssen Sie schwerer schieben, aber dafür entwickeln sich Ihre Kräfte stärker. Denken Sie sich, die Gottheit hätte die Weltenevolution gelassen, wie sie war, bis über den Jupiter hinaus: Gewiß, die Menschen hätten sich gut entwickeln können; aber noch stärker konnte die Menschheit werden, wenn man ihr Entwickelungshemmnisse in den Weg legte. Zum Wohle der Menschheit mußte man gewisse Mächte abkommandieren. Diese Mächte wurden zunächst nicht böse, man braucht sie nicht als böse Mächte aufzufassen, sondern man kann sogar sagen, daß sie sich geopfert haben, indem sie sich der Entwickelung hemmend in den Weg stellten. Diese Mächte kann man daher nennen die Götter der Hindernisse, im umfassendsten Sinne des Wortes. Sie sind die Götter der Hemmnisse, der Hindernisse, die der Entwickelungsbahn in den Weg gelegt worden sind; und von jetzt ab war die Möglichkeit gegeben zu all dem, was in der Zukunft sich vollzog. Diese Mächte, die abkommandiert waren, waren an sich noch nicht böse, waren im Gegenteil die großen Förderer der Entwickelung, indem sie Sturm liefen gegen die normale Entwickelung. Aber sie waren die Erzeuger des Bösen; denn dadurch, daß sie Sturm liefen, dadurch entstand nach und nach das Böse.
3 Der Entwickelungsweg dieser «abkommandierten» Mächte gestaltete sich naturgemäß ganz anders als der ihrer Brüder. Ihr Wirken war ein ganz verschiedenes, und die Folge davon war, daß diese Mächte während der Mondenentwickelung in gewisser Beziehung die Verführer derjenigen Wesenheiten wurden, die wir die Engel nennen. Die Engel machen während der Mondenentwickelung ihre Menschheitsstufe durch. Es gab Engelmenschen auf dem Monde, die sozusagen es mitansahen, wie die Hemmnisse der Entwickelung wirkten, und die sich sagten: Wir könnten uns jetzt einlassen darauf, diese Hemmnisse zu besiegen, uns hineinzustürzen in den ganzen Strom der Mondenentwickelung, aber wir wollen es unterlassen, wollen nicht hinuntertauchen, wir wollen oben bei den guten Göttern bleiben. - Diese Engelwesen entrissen sich in einem bestimmten Zeitpunkte der Mondenentwickelung sozusagen den Mächten, die da unten die Hemmnisse hineinwarfen in die Mondenentwickelung. Dagegen gab es andere von den Engelmenschen auf dem Monde, die sagten sich: Denen folgen wir nicht; würden wir ihnen folgen, so würde ja die Entwickelung jetzt wieder umkehren, es würde ihr gar nichts Neues einverleibt werden. - Gerade dadurch, daß diese Hemmnisse da waren, wurde der Entwickelung vom Monde ab ja etwas Neues eingefügt. Diejenigen Wesenheiten, welche sich sagten: Ich will nichts zu tun haben mit dem, was da unten vorgeht, ich bleibe bei den Mächten, die nicht berührt sein wollen von allem Niederen - die zogen sich aus der Mondenmasse heraus während der alten Mondenentwickelung und wurden Wesen von der Gefolgschaft alles dessen, was in der Sonne ist. Sie ließen sich nicht ein auf das, was in dem herausgeschleuderten Monde vorging, in dem eben die Hindernisse waren. Die andern aber, die untertauchten, diese Wesenheiten mußten jetzt in alle ihre Körperlichkeit, in all das, was sie dem Monde entnahmen, aufnehmen, was an Hindernissen der Entwickelung vorhanden war; sie mußten sich sozusagen mehr verhärten, als es sonst der Fall gewesen wäre. Dichter wurden ihre körperlichen Hüllen, als sie es sonst geworden wären; sie hatten in ihrem Leibe die Konsequenz der Taten der Mächte. Aber die Taten der Mächte waren im göttlichen Weltenplan wohl begründet, das müssen wir uns immer vor Augen führen. Und eine weitere Folge war es, daß, als die Mondenentwickelung herüberging zur Erdenentwickelung, sich das Ganze in gewisser Weise wiederholte, daß diejenigen Wesenheiten, welche sich hineingestürzt hatten in die volle Flut der Mondenentwickelung, zurückblieben hinter denjenigen, die nichts davon hatten wissen wollen, und daß andere noch mehr zurückgeblieben waren, die angezogen wurden von der rückschreitenden Entwickelung.
4 Das alles hatte dazu geführt, daß während der Erdenentwickelung fortgeschrittene Engelmenschen vorhanden waren und zurückgebliebene. Die fortgeschritteneren Engelmenschen machten sich an den Menschen heran in der Zeit, als er in Lemurien reif wurde, den Keim des menschlichen Ich zu empfangen, und stellten es ihm frei sozusagen, jetzt schon hinaufzusteigen in die geistigen Welten und sich weiter nicht einzulassen in dasjenige, was seit dem Monde her hineingemischt worden war in den Gang der Weltenentwickelung. Und es waren diejenigen Wesen, die damals zurückgeblieben waren und die wir die luziferischen Wesenheiten nennen, die sich heranmachten an des Menschen Astralleib - an das Ich konnten sie ja nicht heran - und diesem Astralleib einimpften alle Folgen des Streites am Himmel. Während also, als die Mächte abkommandiert wurden zum Streit am Himmel, während sie da nur geschaffen wurden zu Göttern der Hindernisse, schlichen sich jetzt die Folgen ihrer Taten ein in den menschlichen Astralleib, und da bedeuten sie etwas anderes: Da bedeuten sie die Möglichkeit zum Irrtum und die Möglichkeit des Bösen. Jetzt hatte der Mensch die Möglichkeit des Irrtums und die Möglichkeit des Bösen gegeben, damit aber zu gleicher Zeit die Möglichkeit, sich durch eigene Kraft über Irrtum und Böses zu erheben.
Düsseldorf, 18.Apr.1909 ☉ vp (aus «GA 110»; S.162ff)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit111000155.htm