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Zitatensammlung
Teil 3: Lexikon
Lakschmi
Lakschmi (Lakshmi, , auch Schri) ist die indische Göttin des Glücks und der Schönheit. Den «Veden» gilt sie als Gemalin Warunas oder Surjas. Der Hinduismus schaut in ihr die Schakti von Wischnu, in dessen jeder Inkarnation sie sein weibliches Gegenstück bildet: beim Zwerg Wamana sass sie auf einer Lotosblume und wird daher Padma genannt; Rama war sie die treue Sita, Krischna zunächst die Hirtin Radha, später die Gemahlin Rukmini. In Südindien ist das Motiv der Gadscha-Lakschmi beliebt, wobei die Göttin von zwei gajas (~ Elefanten) mit Lebenswasser übergossen wird.
Der Buddhismus hat ihr Wesensbild übernommen, in China unter dem Namen Gong-de-tian, in Japan unter Kichijo-ten.
ABGEBILDET ist sie gewöhnlich als goldene Göttin auf der Lotosblüte.
nach «Lexikon der Götter und Dämonen»
Lakshmi Das alte Indien errichtete dieser Göttin des irdischen Glücks keine Tempel, denn warum sollte man jene auf einen Raum begrenzen, die sich in allen Formen des Reichtums verkörpert? Lakshmi - oder einfach Shri («Glück») - ist überall zu finden: in Juwelen, in Münzen, in seltenen Muscheln, in jedem Kind, das seinen Eltern willkommen ist, und besonders in Kühen.
Die Verehrung der Kühe im hinduistischen Indien basiert auf dem Kult dieser Göttin, der Gemahlin des Sonnengottes Vishnu. Die altindische Philosophie [Sankhya] definierte männliche Gottheiten als passiv und abstrakt, fern und machtlos, bis sie von der Göttin aktiviert werden [vgl. Jh.2,3-5]. Im Fall Vishnus funktioniert seine Macht, das Leben aufrechtzuerhalten und zu bereichern, nur, wenn Lakshmi ihn immer wieder dazu antreibt. Deshalb hält man es für klug, jenen tierischen Verkörperungen des Reichtums und Glücks Ehrerbietung zu erwiesen - den Kühen, die in einigen Teilen Indiens nach dem Namen ihrer Göttin lakshmi genannt werden. Einige Mythen künden davon, daß Lakshmi seit Anbeginn der Zeit existierte und vor der Schöpfung auf einer Lotosblume trieb. Deshalb wird sie auch Padma («Lotos») genannt, und diese Blume wurde in ganz Asien zum Sinnbild für spirituelle Erleuchtung. Einige Geschichten erzählen, daß Lakshmi - ähnlich wie → Aphrodite - aus dem Meer geboren ward, als dieses von den Göttern aufgewühlt wurde, wobei sie ihm in all ihrer Schönheit und Macht funkelnd wie ein Edelstein entstieg, bedeckt mit Halsketten und Perlen, auf dem Haupt eine Krone, ihr Körper fettglänzend und golden. Viele Interpretatoren sehen in den unterschiedlichen Legenden einen Beweis für Lakshmis überragende Bedeutung im vorarischen Indien, wo sie die Göttin der Erde und ihrer befruchtenden Flüssigkeit, des Wassers, war. Einmal in dem religiösen Schmelztiegel namens Hinduismus etabliert, galt Lakshmi auch als Herrin der Seelen und wurde dadurch zu einem prächtigen Symbol der Freuden des spirituellen Lebens.
Siehe auch → Ganga.
aus «Lexikon der Göttinnen»; S.163f
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWlex004130235b.htm