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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zu
WELTEN- und VOLKSKARMA
1 Wenn Sie nun sich erinnern, daß die einzelnen Weltenkörper ihre Bewegung beibehalten, nachdem sie sozusagen für sich selber den Abschluß gefunden haben, für sich selber fertig sind, dann werden Sie auch verstehen, was man nennen muß das Karma dieser Weltenkörper. Von dem Augenblicke an, wo der Planet für sich selber an seinen Abschluß gekommen ist, müssen diejenigen Wesenheiten, die zu ihm gehören, wieder mit seiner Auflösung, mit seinem Verschwinden aus dem Weltzusammenhange rechnen. Wir haben also, wenn wir zum Beispiel die alte Saturnentwickelung verfolgen, uns zu sagen: Bis zum Zusammenfügen der ganzen Wärmekugel ist der Vorgang der Saturnentwickelung ein aufsteigender, oder auch, wenn Sie wollen, ein absteigender, denn es ist ein Verdichtungsprozeß. In dem Augenblicke nun, wo sich der Saturn weiterdreht - aber jetzt bei der ersten Saturnentwickelung -, da ist die Saturnkugel gegeben, da sind die Dinge vorhanden, um die es sich handelt. Wenn die Geister daran beteiligt sind, so müssen sie bei der Auflösung mit dem rechnen, was bis zur Entstehung zusammengebaut worden ist, und das ist Karma. Man kann dem nicht entkommen, die Dinge müssen so aufgelöst werden, wie sie zusammengebaut worden sind. So erfüllt sich das Karma der ersten Hälfte der Evolution in der zweiten Hälfte. Es wird abgebaut nach und nach in der zweiten Hälfte der Evolution, was in der ersten Hälfte zusammengebaut worden ist. Weltentstehung ist Erzeugung von Karma; Weltvergehen im umfassendsten Sinne des Wortes ist nichts anderes als Leid unter dem Karma und auch wiederum Auslöschen des betreffenden Karmas. So ist es im großen, so aber auch im kleinen bei jedem Planeten. Denn ein jeder Planet spiegelt die Verhältnisse im großen getreulich wider.
2 Auch bei einem Volke können Sie denselben Vorgang sehen. Denken Sie sich ein Volk, aufstrebend in der Jugendentwickelung, voller Tatkraft, voller Energie; denken Sie sich dieses Volk aus sich herausgebärend Zeitepoche nach Zeitepoche, die mannigfaltigsten Bildungs- und Kulturelemente: Das alles muß zu einem Höhepunkt kommen, aber indem sich das alles ansammelt, sammelt sich auch Karma des Volkes an. Geradeso wie sich bei der Saturnentwickelung Karma ansammelt, indem man zu rechnen hat mit demjenigen, was entstanden ist, so sammelt sich auch bei einem Volke Karma an, während die Kultur aufgebaut wird. Dieses Karma ist gerade in seinem höchsten Punkt, in seinem stärksten Maße vorhanden da, wo sozusagen das Volk die ursprünglichen, elementaren Kräfte aus sich herausgeboren hat.
3 Nun haben wir gesehen, daß überall leitende Wesenheiten sind. Wir haben bei der Erde gesehen, wie höhere geistige Wesenheiten, Engel, Erzengel, Urkrafte, herabsteigen und wie sie da, wo sich die Menschheit noch nicht selber vorwärts helfen kann, die Menschheit leiten und sie zu einer gewissen Höhe führen. Es sind das die geistigen Wesenheiten der Hierarchien, die in früheren Zeiten ihre Vollendung und Reife erhalten haben. Wenn aber diese Höhe erreicht ist, wenn sozusagen die Geister, die aus himmlischen Höhen heruntersteigen, um die Volker zu leiten, wenn die Geister ihr Ziel erreicht haben, dann müssen andere geistige Wesenheiten sich zu Führern, sich zu Lenkern der entsprechenden Völker machen. Wenn die Völker über ihren Höhepunkt hinaus in einer gewissen Weise noch steigen sollen, dann müssen führende Persönlichkeiten freiwillig sich dazu hergeben, Träger zu sein höherer geistiger Wesenheiten; dann nur ist es möglich, dasjenige, was im ursprünglichen Plan lag, sozusagen um gewisse Stufen zu überschreiten, weiterzuführen. Aber eines muß in diesem Falle geschehen: Diejenigen, die da heruntersteigen in Wesenheiten, welche die Führer der Völker sein sollen, die nach einem bestimmten Punkte die Kultur weiterführen sollen, die müssen, weil sich Karma aufgesammelt hat, dieses Karma auf sich nehmen. Das ist das bedeutsame Gesetz von dem Aufsichnehmen des Karmas der Völker und Rassen. Von einem gewissen Zeitpunkte an müssen die führenden Persönlichkeiten das Völker- oder Rassenkarma in sich tragen, es übernehmen in einer gewissen Beziehung. Das ist das Wesentliche, daß solche Individualitäten, wie zum Beispiel Hermes eine war, übernehmen mußten, was im Karma ihres Volkes lag, was sich bis dahin in einem gewissen Grade aufgesammelt hatte. Diese Dinge sind auf dem einzelnen Planeten Spiegelbilder der großen kosmischen Vorgänge.
Düsseldorf, 18.Apr.1909 ☉ am (aus «GA 110»; S.147ff)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit111000147.htm