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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zu
ENGELN
1 Im Sinne der Geisteswissenschaft hat die Erde, bevor sie «Erde» geworden ist, einen anderen planetarischen Zustand durchgemacht, den man den «Mondzustand» nennt. Während dieses Zustandes war der Mensch noch nicht Mensch im heutigen Sinne; doch gab es andere Wesen auf dem alten Mond, die nicht die heutige Menschengestalt hatten, die anders geartet waren, die aber damals auf jener Stufe der Entwickelung standen, welche der Mensch jetzt auf der Erde erreicht hat. Man kann deshalb sagen: Auf dem alten Planeten Mond, der zugrunde gegangen ist, und aus dem später die Erde wurde, lebten Wesenheiten, welche die Vorgänger der Menschen waren. In der christlichen Esoterik bezeichnet man solche Wesenheiten als Engel-Wesenheiten (Angeloi), die über ihnen stehenden dann als Erzengel (Archangeloi). Diese letzteren waren in einer noch früheren Zeit Menschen als die Engel. Was man in der christlichen Esoterik Engel oder Angeloi, in der orientalischen Mystik «dhyanische Wesenheiten» nennt, das waren «Menschen» während des Mondenzeitalters. Diese Wesen stehen nun während des Erdenzeitalters - insoferne sie auf dem Monde sich bis zu Ende entwickelt haben - um eine volle Stufe höher als die Menschen. Der Mensch wird erst am Ende der Erdenentwickelung dort angekommen sein, wo diese Wesenheiten am Ende der Mondentwickelung waren. - Als der Erdenzustand unseres Planeten begann, und der Mensch auf der Erde auftrat, konnten diese Wesenheiten nicht in einer äußeren Menschengestalt erscheinen. Denn der menschliche fleischliche Leib ist im wesentlichen ein Erdenprodukt; er ist angemessen nur den Wesenheiten, welche jetzt Menschen sind. Jene Wesenheiten, die um eine Stufe höher stehen als die Menschen, konnten sich, als die Erde im Beginn ihrer Entwickelung war, nicht in Menschenleibern verkörpern; sie konnten sich an der Erdenregierung nur so beteiligen, daß sie in dem Zustande, den die Menschen der Erdenvorzeit hellsehend erreichten, diese erleuchteten, inspirierten, und auf dem Umwege durch diese hellsehenden Menschen in die Lenkung der Erdengeschicke eingriffen.
2 Die alten Ägypter erinnerten sich also noch an einen solchen Zustand, wo die führenden Persönlichkeiten sich lebendig bewußt waren ihres Zusammenhanges mit dem, was man Götter, Engel oder dhyanische Wesenheiten nennt. Was waren das nun für Wesenheiten, die sich da nicht selber als Menschen verkörperten, nicht menschliche fleischliche Gestalt annahmen, sondern auf die geschilderte Art in die Menschheit hereinwirkten? Sie waren die Vorgänger der Menschen, die hinausgewachsen waren über die Stufe der Menschheit.
3 Es ist in dieser Zeit mit einem Worte viel Mißbrauch getrieben worden, das im rechten Sinne hier angewendet werden kann, mit dem Worte «Übermensch». Wenn man wahrhaft von «Übermenschen» sprechen wollte, so könnte man so diese Wesenheiten nennen, die schon während der Mondenzeit, der planetarischen Vorstufe unserer Erde, Menschen waren und jetzt über die Menschen hinausgewachsen sind. Sie konnten nur in einem ätherischen Leibe den hellsehenden Menschen erscheinen. So erschienen sie auch, stiegen also aus den geistigen Welten auf die Erde herunter und regierten selbst noch in den nachatlantischen Zeiten auf der Erde.
4 Diese Wesenheiten hatten die merkwürdige Eigenschaft - und haben sie auch heute noch -, daß sie nicht zu denken brauchen; man könnte auch sagen, daß sie gar nicht denken können, wie der Mensch denkt. Wie denkt denn der Mensch? Mehr oder weniger so, daß er von einem gewissen Punkte ausgeht und sich sagt: ich habe das oder jenes begriffen; und von diesem Punkte aus versucht er nun verschiedenes andere zu verstehen. Wenn das nicht der Weg des menschlichen Denkens wäre, so wäre der Schulweg für manches nicht so schwierig. Man kann nicht von einem Tage auf den andern Mathematik lernen, weil man an einem Punkte anfangen und langsam vorschreiten muß. Das dauert lange. Man kann nicht mit einem Blick eine ganze Gedankenwelt überschauen; denn das menschliche Denken verläuft in der Zeit. Es ist ein Gedankenbau nicht mit einem Schlage in der Seele gegenwärtig. Man muß suchen, muß sich anstrengen, um den Fortgang der Gedanken zu finden. Diese Eigentümlichkeit des Menschen haben die gekennzeichneten Wesenheiten nicht; sondern es tritt ein weiter Gedankenbau in ihnen mit derselben Geschwindigkeit auf, mit der etwa ein Tier sich klar ist, wenn es etwas für seinen Instinkt Essbares vor sich hat, daß es darnach schnappen will. Instinkt und nachdenkerisches Bewußtsein zeigen in bezug auf diese Wesenheiten keinen Unterschied, sie sind ein und dasselbe. So wie die Tiere Instinkt haben auf ihren Stufen, in ihrem Reiche, so haben diese dhyanischen Wesenheiten oder Angeloi unmittelbares geistiges Denken, unmittelbares geistiges Vorstellen. Durch dieses instinktive Vorstellungs-Innenleben sind sie wesentlich anders geartet als die Menschen.
5 Man kann sich nun leicht einen Begriff davon bilden, wie es unmöglich ist, daß diese Wesenheiten ein solches Gehirn oder einen solchen physischen Leib benutzen, wie sie die Menschen haben. Sie müssen einen ätherischen Leib benutzen, weil ein menschlicher Leib und ein menschliches Gehirn die Gedanken nur in der Zeit vermitteln, während diese Wesenheiten nicht die Gedanken in der Zeit ausbilden, sondern gleichsam wie von selbst die ihnen zukommende Weisheit in sich aufblitzen fühlen. Sie können unmöglich in dem Sinne Falsches denken, wie der Mensch. Ihr Gedankenablauf ist eine unmittelbare Inspiration. Daher hatten diejenigen Persönlichkeiten, welche an diese übermenschlichen oder Engel-Wesenheiten herankommen konnten, das Bewußtsein: da stehen sie der sicheren Weisheit gegenüber. Wenn also selbst noch im alten Ägypten der Mensch, der als Mensch Lehrer oder König war, diesem seinem geistigen Führer gegenüberstand, so wußte er: Das Gebot, das er gibt, die Wahrheit, die er sagt, sind unmittelbar richtig, können nicht falsch sein. Das empfanden dann wieder diejenigen, auf welche diese Wahrheiten übertragen wurden.
aus «Die geistige Führung ...»; S.34ff
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit101500034.htm