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Zitatensammlung
Teil 2
Zitat von Laszlo BÖSZÖRMENYI zur
BILDMEDITATION
1 [...] Gleich im Voraus: Die glücklichste Art einer Bildmeditation ist es, wenn uns durch eine Textmeditation ein entsprechendes Bild erscheint. Wie zum Beispiel durch die intensive Erfahrung der sich selbst begegnenden Aufmerksamkeit - was gleichbedeutend ist mit der Erfahrung des sich selbst begegnenden Ich - ein Bild der Feuersäule [Exo.13,21] erscheinen kann, als bildhafter Ausdruck der aktuellen Erfahrung. Dann führt uns die Textmeditation direkt in eine Bildmeditation hinüber.
2 Es könnte aber sein, dass wir einem Bild begegnen (mit Worten beschrieben wie in der Bibel oder auch gemalt oder bildhauerisch gefertigt), das uns ein Rätsel aufgibt, ähnlich wie ein Meditationssatz. Ähnlich, aber noch unverständlicher. Und der bildhafte Charakter deutet darauf hin, dass uns das gewöhnliche Denken nicht allzu lange wird helfen können.
3 Wir fangen trotzdem auch hier mit dem Denken an - weil das die hellste Bewusstseinsfunktion des modernen Menschen ist und er sehr leicht ins Fantasieren verfällt, wenn er nicht vom Denken ausgeht. Es geht in der Bildmeditation nicht darum, ein Vorstellungsbild so reich wie möglich auszuschmücken,[a] sondern darum, in die Bewusstseinserfahrung einzutreten, deren Ausdruck das Bild ist. Also ähnlich, wie wir in der Textmeditation zum Sinn des Satzes ohne Worte kommen, kommen wir in der Bildmeditation zum Sinn ohne Bild. Jede Meditation löst die Formen auf und führt zum lebendigen Sinn, der im Ausdruck in eine Form geronnen ist. In der Textmeditation verschwinden letztlich die Worte, in der Bildmeditation das Bild. Die Bildmeditation hat allerdings nur zwei Phasen. Das Nachsinnen ist hier genauso wichtig wie bei der Textmeditation. Das Zusammenziehen in ein Wort (bzw. in einen Teil des Bildes) entfällt meistens, das Bild ist schon - in der Regel - zu Beginn eine Einheit.
S.95f
4 Auch hier gilt, dass diese Gedanken nur Beipiele sind. Gedanken, die zu Treppen, zu Brücken zur eigentlichen Meditation werden können, zum Loslassen. Bei der Textmeditation lassen wir das letzte Wort los, der ganze Sinn des Satzes wird zu einer erlebbaren, fühlbaren Erfahrung. Der Sinn wird fühlbar. In der Bildmeditation ist es umgekehrt. Das Bild vermittelt von vornherein ein Gefühl, dessen Bedeutung uns zunächst verborgen bleibt. In der Textmeditation wird der Sinn fühlbar, in der Bildmeditation wird das Gefühl verständlich. Das lebendige und feurige Gefühl, aus dem das Bild stammt, wird zur unmittelbaren Erfahrung: Ich werde zum Feuer. Nach der Rückkehr können wir diese Erfahrung wieder beschreiben wie: Eine Feuersäule leitet mich »auf dem rechten Weg«. Oder einfach: ICH BIN.
s.99
aus «Georg Kühlewind»
a] wohl jedoch darum, das Bild so genau wie möglich zu fassen
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit028000095.htm