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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zur
UMGESTALTUNG von TRAUM- und TIEFSCHLAFWELT
1 Wenn der Mensch solche Fähigkeiten entwickelt, die sonst in ihm schlummern, wenn er anfängt, durch Meditation und Konzentration und so weiter seine Seele zu entwickeln, da geht es stufenweise mit ihm aufwärts. Das erste, was er dann erlebt, ist eine besondere Umgestaltung seiner Traumwelt. Wenn der Mensch vermag, bei der Meditation alle Erinnerungen an die äußere Sinneswelt und an sonstige Erlebnisse auszuschalten, und wenn er dann doch noch einen Seeleninhalt hat, dann fängt seine Traumwelt an, eine große Regelmäßigkeit zu bekommen. Es ist dann, wenn er erwacht, als ob er sich aus einem flutenden Weltenmeer erhöbe. Er weiß, er hat jetzt etwas Neues erlebt, er ist wie herausgekommen aus einem solchen Meer von Licht und Farben, wie er es noch nicht gekannt hat in der physischen Welt. Immer mehr gewinnen seine Traumerlebnisse an Deutlichkeit Er erinnert sich, daß in dieser Licht- und Farbenwelt Dinge und Wesenheiten waren, die sich dadurch von den anderen Gegenständen unterscheiden, daß man durch sie hindurchgehen kann, daß sie keinen Widerstand entgegensetzen. Er lernt die Summe von Wesenheiten kennen, deren Element, deren Körper die Farben sind. Es sind Wesenheiten, die in der Farbe sich offenbaren, sich verkörpern. Allmählich dehnt der Mensch sein Bewußtsein über diese Welt aus und erinnert sich beim Erwachen, daß er darin handelnd aufgetreten ist. Der nächste Schritt ist dann, daß er diese Welt mit hinübernimmt in die Tageswelt. Dann lernt der Mensch allmählich das zu sehen, was man den Astralleib des Menschen nennt. Er erlebt eine Welt, die viel realer ist als die gewöhnliche physische Welt. Die physische Welt ist eine Art Verdichtung, herauskristallisiert aus der Astralwelt. Auf diese Weise hat der Mensch dann zwei Stufen des Bewußtseins: das alltägliche Wachbewußtsein und das Traumbewußtsein.
2 Eine noch höhere Stufe erreicht der Mensch, wenn er den völlig bewußtlosen Zustand umzuwandeln vermag in einen bewußten Zustand. Der Chela oder Schüler lernt die Kontinuität des Bewußtseins für einen Teil der Nacht zu erlangen, für die Teile der Nacht, die nicht dem Traumleben angehören, sondern die noch ganz bewußtlos sind. Er lernt dann, bewußt zu werden in einer Welt, von der er sonst nichts weiß. Diese neue Welt ist nicht eine Licht- und Farbenwelt, sondern kündet sich zuerst an als eine Tonwelt. In diesem Bewußtseinszustand erlangt der Mensch die Fähigkeit, geistig zu hören, Tonkombinationen, Tonmannigfaltigkeiten zu vernehmen, die dem physischen Ohre unhörbar sind. Diese Welt nennt man die Devachanwelt.
3 Nun darf man nicht glauben, daß, wenn der Mensch die geistige, tönende Welt aufsteigen hört, er nicht auch behält die Licht- und Farbenwelt. Auch die Tonwelt ist durchsetzt von Licht und Farbe, die aber der astralen Welt angehören. Aber das ureigenste Element der Devachanwelt ist das flutende Meer der Töne. Auch aus dieser Welt der Bewußtseinskontinuität kann der Mensch das Tönende herüberbringen und dadurch auch das Tönende in der physischen Welt hören. Allem in der Physischen Welt liegt ein Ton zugrunde. Ein jedes Gesicht repräsentiert bestimmte devachanische Töne. Alle Gegenstände haben auf dem Grunde ihres Wesens einen geistigen Ton, und der Mensch selber ist in seiner tiefsten Wesenheit ein solch geistiger Ton.
Köln, 3.Dez.1906 ☽ (aus «GA 283»; S.13f)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit128300013.htm