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Zitatensammlung Teil 1 |
Zitat von Rudolf STEINER zu |
KRIEGSTOTEN als MITARBEITER |
1 Aber bedenken wir, wie viele Seelen in diesen Ereignissen, mit denen an kriegerischer Größe sich ja nichts vergleichen läßt, was jemals da war in der bewußten Menschheitsgeschichte, bedenken wir, wie viele Seelen durch Blut und Tod gehen, und bedenken wir, daß diese Seelen herunterschauen werden auf den Tod, der durch die großen Ereignisse der Zeit über sie verhängt worden ist. Bedenken wir, daß im Sinne des vorgestern Gesagten die jugendlichen Ätherleiber die geistige Atmosphäre durchziehen. Bedenken wir, daß nicht nur die Seelen, die Individualitäten, in der geistigen Welt sein werden, sondern daß Brauchbares aus den jugendlichen Ätherleibern die geistige Atmosphäre durchziehen wird. Versuchen wir, von da ausgehend, auf die Mahnungen zu sehen, welche die Menschen haben sollen, die übrigbleiben hier auf der Erde. Ja der einzelne, der durch die Pforte des Todes gegangen ist, mahnt an die großen Aufgaben, die in der europäischen Kultur zu vollziehen sind. Und diese Mahnungen müssen gehört werden. Und geneigt müssen die Menschen werden, aus der Tiefe des Geisteslebens heraus sich Empfindungen, erkennende Empfindungen zu verschaffen, wie das eigentlich beschaffen ist, in dem wir darin leben. Wenn man einmal in diesem Sinne empfinden wird: mit jedem, der heute in der Blüte seiner Jahre draußen auf dem Schlachtfelde bleibt, steht ein Mahner, ein Rufer nach Spiritualisierung der Menschheit in der europäischen Kultur, dann wird man es richtig verstanden haben. Und nicht allein das möchte man, daß von solchen Stätten, wie die ist, an der wir stehen, nur ausgehe ein abstraktes Erkennen: der Mensch besteht aus physischem Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich, der Mensch geht durch viele Inkarnationen, der Mensch hat ein Karma und so weiter -, sondern das möchte man, daß die Seelen, die teilnehmen an unserem geisteswissenschaftlichen Leben, in ihren innersten Tiefen aufgerüttelt werden zu dem Empfindungsleben, das eben angedeutet worden ist, zu dem Miterleben desjenigen, was Mahnrufe der Frühverstorbenen in der nächsten Zukunft sein werden. Das Schönste, was wir uns erwerben können als Bekenner der Geisteswissenschaft, es ist das lebendige Leben, welches wie ein Hauch durch die Reihen derer gehen soll, die sich zu uns rechnen. Nicht das Wissen, nicht die Erkenntnis allein, sondern dieses Leben, das Wirklichwerden dieses Lebens. |
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2 Aber damit wir überhaupt so etwas aussprechen können, müssen wir ganz lebendig darinstehen in dem, was unsere spirituelle Bewegung uns geben kann. Ich baue darauf, daß gerade auch nun auf dem äußeren Felde für die Spiritualisierung der Menschenkultur der Zukunft die durch die Pforte des Todes Gegangenen in unserer schicksalschweren Zeit die wichtigsten Mitarbeiter sind. Denn dieser Tod, auf den jene zurückschauen, die durch die Pforte des Todes gegangen sind, er wird ein großer Lehrmeister sein. Und mancher braucht heute einen stärkeren Lehrer, als das Leben geben kann. Das kann man an mancherlei Beispielen sehen. |
Wien, 9.Mai 1915 ☉ (aus «GA 159»; S.197ff) |
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revid.202210 |
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit115900197.htm |