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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zur
ZWEITKREUZIGUNG CHRISTI
1 «Die Samen von irdischem Materalismus», die seit dem 16. Jahrhundert in die geistige Welt in immer größerem Maße von den durch die Pforte des Todes schreitenden Seelen hinaufgetragen wurden und immer mehr Dunkelheit bewirkten, bildeten die «schwarze Sphäre des Materialismus». Diese schwarze Sphäre wurde von Christus [ὁ χριστός] im Sinne des manichäischen Prinzips in sein Wesen aufgenommen, um sie umzuwandeln. Sie bewirkte in dem Engelwesen, in dem sich die Christus-Wesenheit seit dem Mysterium von Golgatha offenbarte, den «geistigen Erstickungstod». Dieses Opfer des Christus im 19. Jahrhundert ist vergleichbar dem Opfer auf dem physischen Plan im Mysterium von Golgatha und kann als die zweite Kreuzigung des Christus auf dem Ätherplan bezeichnet werden. Dieser geistige Erstickungstod, der die Aufhebung des Bewußtseins jenes Engelwesens herbeiführte, ist eine Wiederholung des Mysteriums von Golgatha in den Welten, die unmittelbar hinter der unsrigen liegen, damit ein Wiederaufleben des früher verborgenen Christus-Bewußtseins in den Seelen der Menschen auf Erden stattfinden kann. Dieses Wiederaufleben wird zum hellseherischen Schauen der Menschheit im 20. Jahrhundert.
2 So kann das Christus-Bewußtsein mit dem irdischen Bewußtsein der Menschheit vom 20. Jahrhundert an vereinigt werden, denn das Ersterben des Christus-Bewußtseins in der Engelsphäre im 19. Jahrhundert bedeutet das Auferstehen des unmittelbaren Christus-Bewußtseins in der Erdensphäre, das heißt, das Leben des Christus wird vom 20. Jahrhundert an immer mehr und mehr in den Seelen der Menschen gefühlt werden als ein direktes persönliches Erlebnis.[a]
3 Genauso wie die wenigen Menschen, die in jenen Tagen die Zeichen der Zeit lesen konnten, in der Lage waren, das Mysterium von Golgatha so zu betrachten, daß sie erfassen konnten, wie diese große, mächtige Wesenheit aus den geistigen Welten herniederstieg, um auf Erden zu leben und durch den Tod zu gehen, damit durch seinen Tod die Substanzen seines Wesens der Erde einverleibt werden konnten, so können wir wahrnehmen, daß in gewissen Welten, die unmittelbar hinter der unsrigen liegen, eine Art geistiger Tod, eine Aufhebung des Bewußtseins stattfand und hiermit eine Wiederholung des Mysteriums von Golgatha, damit ein Wiederaufleben des früher verborgenen Christus-Bewußtseins in den Seelen der Menschen auf Erden stattfinden kann.
4 Seit dem Mysterium von Golgatha konnten viele Menschen den Namen des Christus verkünden, und von diesem 20. Jahrhundert an wird es eine stetig wachsende Anzahl von solchen geben, die das Wissen von der Christus-Wesenheit mitteilen können, welches in der Geisteswissenschaft gegeben wird. Sie werden ihn aus ihrer eigenen Erfahrung heraus lehren, verkünden können. Zweimal schon ist der Christus gekreuzigt worden: das eine Mal physisch in der physischen Welt im Anfang unseres Zeitalters und ein zweites Mal im 19. Jahrhundert spirituell in der beschriebenen Weise. Man könnte sagen, die Menschheit erlebte die Auferstehung seines Leibes in der damaligen Zeit; sie wird die Auferstehung seines Bewußtseins vom 20. Jahrhundert an erleben.
London, 2.Mai 1913 ♀ (aus «GA 152»; S.46f)
a] vgl. R.Steiners Vorträge vom 25.I.1910 u. 6.III.1910
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit115200046.htm