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Zitatensammlung
Teil 2
Zitat von Verena STAËL v.HOLSTEIN zu
WEINOPFER und BROT
1 B: Wenn die Opferung mit dem Weihrauch anfängt, heißt es: „Komme zu uns, Geist der Raumesweiten und der Zeitenfernen ...
V: Dies ist wichtig. Zwei Strömungen gebären in einer gewissen Weise die dritte. Daraus wird die christliche Messe. Die dritte Strömung entsteht als Folge der beiden anderen. Das drückt sich aus in der Anwesenheit der drei Metalle, es ist dadurch kosmisch verankert.
In dem neuen Kultus der Christengemeinschaft wird dies auch symbolisiert. Das Kupfer und das Silber gebären das Gold. Das Kupfer erscheint in der Opferung mit dem Rauchgefäß. Dann kommt der silberne Teller mit dem Brot und am Schluß der Kelch, das Symbol des Christus mit dem Blut.
2 B: Es gibt dort etwas Merkwürdiges, was nicht leicht nachzuvollziehen ist. Wenn Wein und Wasser in den Kelch hineingeflossen sind, wird der Kelch mit Wein und Wasser und mit den Worten erhoben: „Dir sei geopfert, o Weltengrund ...”. Aber das Brot wird nicht geopfert. Das Brot wird nicht hochgehoben wie der Kelch.
V: Nein, das wird nur gebrochen und etwas davon in den Kelch gegeben. Das wird nicht geopfert. Das Brot muß nicht mehr geopfert werden, es ist von seinem Ursprung her grundsätzlich schon geopfert. Das Brot ist gewachsen aus dem Opfer der Zarathustrawesenheit heraus. Immer wenn Brot entsteht, ist dies schon ein Opfer. Daher konnte es auch Abel [Kain?] nicht opfern. Die Urform des Opfers ist das Brandopfer, und im aufsteigenden Rauch kann es auch am besten nachvollzogen werden. Hierbei können aber nur blutige, durchseelte Dinge geopfert werden. Diese Opfer werden angenommen. Seele und Form sind flüssig. In dem Moment jedoch, in dem das ungeformte, nicht durchseelte Brot oder Geteide geopfert wird, wird der Rauch nach unten gedrückt. Man kann etwas nicht zweimal opfern.
Die Vision des Petrus (Apg.10,9-21), als er quasi fragt: „Was müssen wir opfern?”, handelt auch nur von Tieren und nicht von Brot. Das Brot kann man nur teilen, nicht opfern.
aus «Flensburger Heft Nr.108»; S.106
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit091080106.htm