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Zitatensammlung
Teil 3: Lexikon
Aschtarte
Aschtarte (Aschtarat, Astarte, ugarit. Athtartu, אשטורת, babylon. Ischtar) ist eine semitische Göttin insbesondere im syrisch-palästinensischen Umraum. Ihr war die Taube heilig. Die orientalische Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin wurde ausschweifend bis hin zur Tempelprostitution gefeiert. Hingegen sahen die Altägypter in ihr eine Doppelgängerin der Kriegsgöttin Anat (vgl. Kali), welche Recht und Ordnung hütet und den Pharao im Kampf beschützt. Die Griechen wiederum identifizierten sie mit der Liebes- und Himmelsgöttin Aphrodíte.
ABGEBILDET ist sie meist nackt, manchmal mit Hörnern oder einem Stierkopf als Herrschaftssymbol.
Ihre ATTRIBUTE sind Schild und Speer.
nach «Lexikon der Götter und Dämonen»
Astarte, Ashtarat, Astoreth Es ist oft schwierig, die ähnlich benannten Göttinnen des Vorderen Orients zu unterscheiden, teils, weil die Hebräer bei deren Verfolgung die Unterschiede zwischen ihnen verwischten, teils, weil über die Jahrhunderte Stämme ihre eingeborenen Gottheiten mit jenen eingedrungener oder benachbarter Völker gleichsetzten. So geschah es mit Astarte, die oft verwechselt oder vermischt wurde mit → Anat, → Ashera und sogar mit → Atargatis. Ob sie ursprünglich wirklich eine eigenständige Gottheit war oder ob ihr Name von Anfang an nur ein Beiname von Ashera oder einer anderen Göttin darstellte, ist wohl nicht mehr zu klären. Es spricht auch einiges dafür, daß Astarte identisch war mit jener Göttin, die in anderen Sprachen → Ishtar hieß.
Astarte («Schoß» oder «Herrin des Schoßes») war die Göttin, die im Alten Testament als Astoreth erscheint, wobei dies kein wirklicher Name ist, sondern eine Bezeichnung, die sich aus dem Lesen des Namens der Göttin mit falschen Vokalen ergab, so daß ein Wort mit der Bedeutung «Schändliches Ding» entstand. Was den patriarchalischen Hebräern schändlich erschien, war die freizügige Sexualität der Göttin als eine von denen, die «empfingen, aber keine Nachkommen austrugen». In dieser Definition wird ihre Identität als kanaanitische Version von Ishtar deutlich, denn im östlichen Mittelmeerraum war die Seele der Sexualität nun einmal jene Göttin, die den Planeten Venus, also die Liebe, regierte. Durch ihr Symbol, den Morgenstern [phõsphoros], war Astarte wie Anat auch eine Kriegsgöttin, die sich, in Flammen gekleidet und bewaffnet mit einem Schwert und zwei Köchern voller Pfeile, wie eine Schwalbe in den Kampf stürzte. Aber als Abendstern [hésperos], die Göttin des Verlangens, stieg Astarte in die Unterwelt, um einen verlorenen Geliebten zurückzuholen, und brachte dadurch alle menschlichen und tierischen Vereinigungen zum Stillstand, bis sie wieder an der Erdoberfläche war und sich um das Zustandekommen der Liebe kümmern konnte.
Ihre Farben waren Rot und Weiß. Ihr zu Ehren brachte der Akazienbaum Blüten in diesen Farben hervor, weshalb sie ihn zu ihrem vegetativen Symbol ernannte. Sie liebte auch die Zypressen ihres Landes und die Hengste, die sie ritt, die ersten Früchte der Ernte, die Erstgeborenen und alle unblutigen Opfer. Auf einigen Bildern steht Astarte schmalbrüstig und nackt auf dem Rücken einer Löwin, mit einer Lotosblume und einem Spiegel in der einen Hand und zwei Schlangen in der anderen. Manchmal wurde sie gar mit dem Kopf einer Löwin dargestellt, um ihre ebenso tapfere wie begehrliche Natur zu zeigen.
aus «Lexikon der Göttinnen»; S.35f
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWlex004130047e.htm