| zur Übersicht |
| Gedichtsammlung |
| Zum Neuen Jahr |
| Neuem Jahr begegnen immer neue Gräber, |
| Eng ist für Vergangnes neuer Lebenskreis, |
| Schwermutvoll ertönen auch die heitern Worte, |
| Dennoch: gutes Neujahr, alter, armer Freund! |
| War es Macht des Schicksals, war es eigne Ohnmacht, |
| Die in Leid gewandelt heller Liebe Kraft? |
| Neigen wir uns dankbar, da der Kelch vorbeiging, |
| Leidenschaft verglühte, wir sind wieder frei. |
| Wenn nur nicht der Zeit Flug, Unfreiheit zerstörend, |
| Auch die Kraft zermürbte, welche Liebe schuf, |
| Wenn nur nicht der Schatten unerfüllten Schicksals |
| In die Seele schaute wie ein Totenaug. |
| Wladimir Solovieff |
| aus «Gedichte»; S.11 |
| zur Übersicht |
| revid.202501 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00193.htm |