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| Gedichtsammlung |
| Zum 3. Februar |
| Ein stilles Lied aus dem entfernten Norden, |
| Das kaum zu deines Festes Glanz sich traute - |
| Ein Jüngling schlug die ungeübte Laute - |
| Klingt vor des Schlosses reich geschmückten Pforten. |
| Es bebt dahin in kaum verstand'nen Worten: |
| Denn vor dem Blick, der so viel Edles schaute, |
| Dem sich der Schönheit Rätselwort vertraute, |
| Verstummt der Geist in schüchternen Accorden. |
| Laß ihn verstummen! - was die Töne sagen, |
| Was in der Seele reichen Frühlingstagen |
| Die Schwestern, Phantasie und Liebe, tragen, |
| Das klingt und lebt, wenn aller Schein verglühte, |
| Im stillen Herzen eine ew'ge Blüte; - |
| Ein wahr Empfinden wird auch still zum Liede. |
| Theodor Körner |
| in „Vermische Gedichte” |
| aus «Sämtliche Werke Band 1»; S.203 |
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| revid.202402 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00188.htm |