 |
zur Übersicht |
Gedichtsammlung |
Gewitter im Juni |
Sonne krankt, Gebirge kauert, |
Schwarze Wetterwolkenwand |
Mit geduckten Kräften lauert, |
Niedrig flattern scheue Vögel, |
Graue Schatten übers Land. |
|
Donner, lange schon zu hören, |
Poltert lauter los und klingt |
Herrlich auf zu Paukenchören, |
Draus trompetenhell und golden |
Blitz um Blitz den Schwall durchdringt. |
|
Regen stürzt in dichten Güssen |
Gläsern, kalt und silberfahl, |
Rennt in Bächen, rauscht in Flüssen |
Wild wie lang verhaltenes Schluchzen |
Nieder ins erschreckte Tal. |
|
Hermann Hesse, Jun.1953 |
aus «Die
späten Gedichte»; S.23 |
zur Übersicht |
revid.202207 |
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00167.htm |