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| Gedichtsammlung |
| Segensbitte |
| Herr, segne meine Hände, |
| dass behutsam sie greifen |
| und halten mögen, |
| ohne Fesseln anzulegen, |
| ohne Erwartung sie geben mögen |
| und ihnen innewähre, Trost zu spenden |
| und zu segnen. |
| Herr, segne meine Augen, |
| dass wahr sie nehmen Not wie Elend, |
| das Unscheinbare nicht verkennen, |
| die Oberfläche recht durchschauen, |
| ja dass mein Blick |
| den andren Sonnenschein gewähre. |
| Herr, segne meine Ohren, |
| dass deine Stimme sie erlauschen mögen, |
| hören die Stimme der Bedürftigkeit, |
| dem Erdenlärm verschlossen bleiben |
| und unsäglichem Geschwätz, |
| offen aber für das Unbequeme. |
| Herr, segne meinen Mund, |
| dass beredt er Dich bezeuge, |
| ihm nichts entschlüpfe, |
| was kränkt, verletzt, zerstört, |
| vielmehr heilend Wort er spreche, |
| indes bewahrend Anvertrautes. |
| Herr, segne Du mein Herz, |
| dass Wohnsitz Deinem Geist es werde, |
| es den warmen Umhang teile, |
| untrüglich im Verzeihen sei |
| und schwingen, singen möge |
| in Freud wie Leid. |
| nach Martinus von Tours |
| aus dem IIII.Jahrhundert |
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| revid.202206 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00163.htm |