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Gedichtsammlung |
Drei und Vier |
SIRENEN. Wir stehen euch nach; |
Wenn ein Schiff zerbrach, |
Unwiderstehbar an Kraft |
Schützt ihr die Mannschaft. |
NEREIDEN UND TRITONEN. Drei haben
wir mitgenommen, |
Der vierte wollte nicht kommen; |
Er sagte, er sei der Rechte, |
Der für sie alle dächte. |
SIRENEN. Ein Gott den andern
Gott |
Macht wohl zu Spott. |
Ehrt ihr alle Gnaden, |
Fürchtet jeden Schaden! |
NEREIDEN UND TRITONEN. Sind eigentlich
ihrer sieben. |
SIRENEN. Wo sind die drei geblieben? |
NEREIDEN UND TRITONEN. Wir wüßtens
nicht zu sagen, |
Sind im Olymp zu erfragen; |
Dort west auch wohl der achte, |
An den noch niemand dachte. |
In Gnaden uns gewärtig, |
Doch alle noch nicht fertig. |
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Diese Unvergleichlichen |
Wollen immer weiter, |
Sehnsuchtsvoller Hungerleider |
Nach dem Unerreichlichen. |
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Johann Wolfgang v.Goethe |
aus «Faust
II»; S.233f (Felsbuchten des Ägäischen Meers) |
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revid.202004 |
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00155.htm |