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| Gedichtsammlung |
| Du |
| Noch zarter, als die ich dir sang, die Lieder, |
| Noch süßer als ein Kuß, von dir gegeben, |
| Ist jenes holde D u, mein süßes Leben, |
| Das traulich zwischen uns geht hin und wieder. |
| Ein Vöglein scheint es mir im Glanzgefieder, |
| Des goldne Schwingen leise zu mir streben; |
| Mein Ohr berührt's in wunderholdem Schweben |
| Und läßt zuletzt sich mir im Herzen nieder. |
| Zu künden das Geheimnis ganz, das süße, |
| Versuchten wir mit Worten leeren Schalles: |
| Nun fanden wir den sprechendsten der Grüße. |
| Was braucht es noch des Reims und Silbenfalles? |
| Was selbst der Liebesblicke, Tränen, Küsse? |
| Mit e i n e m Wörtchen sagen wir uns alles. |
| Robert Hamerling |
| aus „Sinnen und Minnen” |
| in «Sämtliche Werke - Band 4»; S.148 |
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| revid.202001 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00151.htm |