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Gedichtsammlung |
Ist Lieb ein Feur |
Ist Lieb ein Feur, und kan das Eisen schmiegen, |
bin ich voll Feur, und voller Liebes Pein, |
wohrvohn mag doch der Liebsten Hertze seyn? |
wans eisern wär, so würd eß mir erliegen, |
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wans gülden wär, so würd ichs können
biegen, |
durch meine Gluht; solls aber fleischern seyn, |
so schließ ich fort: Eß ist ein fleischern
Stein: |
doch kan mich nicht ein Stein, wie sie, betriegen. |
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Ists dan wie Frost, wie kalter Schnee und Eiß, |
wie presst sie dann auß mir den Liebesschweiß? |
Mich deucht: Ihr Herz ist wie die Loorberblätter, |
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die nicht berührt ein starcker Donnerkeil, |
sie, sie verlacht, Cupido, deine Pfeil; |
und ist befreyt für deinem Donnerwetter. |
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Sibylla Schwarz |
aus «Deutsche
Dichterinnen ...»; S.85f |
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revid.201808 |
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00140.htm |