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| Gedichtsammlung |
| Um diese Hügel |
| UM diese Hügel, die dem Blick entgleiten, |
| Schwankt nun der Abend, müde, grau und feucht. |
| Still schwinden Haus und Baum und stehn verscheucht |
| Und gramvoll schwer in den Vergessenheiten. |
| Unendlich Weinen löst den Tag in Weh. |
| Der Schnitter rauschend Werk, die vollen Stunden, |
| Das Tanzen, Schwärmen, Lieb und Wahn und Wunden, |
| War's heute? War's vor Jahren? War es je? |
| Dies ist die Stunde, wo im fernen Land, |
| Wenn's ruhlos pocht aus deines Daches Röhre, |
| Und an den Uhren schnell die Zeiger summen, |
| Und das Begrabne lebt und huscht im Sand, |
| Du meinen Namen rufst und ich nicht höre. |
| Und hört ich's, müßt ich schaudern und verstummen. |
| Ricarda Huch |
| aus «Liebesgedichte»; S.53 |
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| revid.201807 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00134.htm |