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| Gedichtsammlung |
| O schöne Hand |
| O schöne Hand, dessen Duft Musik, |
| Wie Töne schweben geht der, den du führst, |
| Melodisch wird der Stein, den du berührst, |
| Wenn sie dich einhüllt, wie die Luft Musik. |
| Du tust dich auf, um Wohllaut zu verschwenden, |
| Der ordnet, was Gewalt und Wahn verwirrten, |
| Und Seelen, die auf Erden sich verirrten, |
| Hinüberlockt, wo Wunsch und Zweifel enden. |
| O Hand, Gebieterin der Töne, bleib |
| Auf diesem Herzen ruhn, das ruhlos schwingt, |
| So wandelst du in Frieden sein Verlangen. |
| Dämonische, berühre diesen Leib, |
| Er bebt wie Saiten, wird ein Meer und klingt |
| Und rauscht empor, die Sonne zu empfangen. |
| Ricarda Huch |
| aus «Liebesgedichte»; S.50 |
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| revid.201807 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00133.htm |