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Gedichtsammlung
Geist und Schönheit im Streit
Herr Geist, der allen Respekt verdient,
Und dessen Gunst wir höchlich schätzen,
Vernimmt, man habe sich erkühnt,
Die Schönheit über ihn zu setzen;
Er macht daraus ein großes Wesen.
Da kommt Herr Hauch, uns längst bekannt
Als würdiger Geistrepräsentant,
Fängt an, doch leider nicht galant,
Dem Luderchen den Text zu lesen.
Das rührt den Leichtsinn nicht einmal,
Sie läuft gleich zum Prinzipal:
Ihr seid ja sonst gewandt und klug,
Ist denn die Welt nicht groß genug!
Ich laß Euch, wenn ihr trutzt, im Stich;
Doch seid ihr weise, so liebt ihr mich.
Seid versichert, im ganzen Jahr
Gibts nicht wieder so ein hübsches Paar.
Johann Wolfgang v.Goethe
aus «Werke Band 1»; S.174
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00119.htm