| zur Übersicht |
| Gedichtsammlung |
| Die Hoffnung |
| Es reden und träumen die Menschen viel |
| Von bessern künftigen Tagen, |
| Nach einem glücklichen goldenen Ziel |
| Sieht man sie rennen und jagen; |
| Die Welt wird alt und wird wieder jung, |
| Doch der Mensch hofft immer Verbesserung. |
| Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein, |
| Sie umflattert den fröhlichen Knaben, |
| Den Jüngling locket ihr Zauberschein, |
| Sie wird mit dem Greis nicht begraben; |
| Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf, |
| Noch am Grabe pflanzt er - die Hoffnung auf. |
| Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn, |
| Erzeugt im Gehirne des Toren, |
| Im Herzen kündet es laut sich an: |
| Zu was Besserm sind wir geboren. |
| Und was die innere Stimme spricht, |
| Das täuscht die hoffende Seele nicht. |
| Friedrich v.Schiller |
| aus «Sämtliche Werke Band 4»; S.267f |
| zur Übersicht |
| revid.201209 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00050.htm |