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| Gedichtsammlung |
| Die Mütter |
| MEPHISTOPHELES. Ungern entdeck
ich höheres Geheimnis. - Göttinnen thronen hehr in Einsamkeit, Um sie kein Ort, noch weniger eine Zeit; Von ihnen sprechen ist Verlegenheit. Die Mütter sind es! |
| FAUST aufgeschreckt. Mütter! |
| MEPHISTOPHELES. Schauderts dich? |
| FAUST. Die Mütter! Mütter! - 's klingt so wunderlich. |
| MEPHISTOPHELES. Das ist es auch.
Göttinnen, ungekannt Euch Sterblichen, von uns nicht gern genannt. Nach ihrer Wohnung magst ins Tiefste schürfen; Du selbst bist schuld, daß ihrer wir bedürfen. |
| FAUST. Wohin der Weg? |
| MEPHISTOPHELES. Kein Weg! Ins
Unbetretene, Nicht zu Betretende! Ein Weg ans Unerbetene, Nicht zu Erbittende! Bist du bereit? - [...] Nichts wirst du sehn in ewig leerer Ferne, Den Schritt nicht hören, den du tust, Nichts Festes finden, wo du ruhst. |
| FAUST. [...] Nur immer zu! wir wollen es ergründen: In deinem Nichts hoff ich das All zu finden. |
| Johann Wolfgang v.Goethe |
| aus «Faust II», „Finstere Galerie”; S.179f |
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| revid.201505 |
| https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWged00018.htm |