cm.jansa | |
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Nicoïades | |
35 Dem
ausgewachsnen beruang ist vor keinem Walde bang, vor keinem Berg und keiner Schlucht, nur der Mensch treibt ihn zur Flucht. Nur der Mensch in seinem Drang, auszubreiten seinen Zwang in kaum bezähmbar wilder Sucht, jagt den ursus voller Wucht. |
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im rjx, ♂ 16.IIII.2024 am | |
34 | |
So kalt und fremd der Morgen hier, da wärmen deine Worte schier: zusammen mit Kaffee und Kipferl bringen sie vom Licht ein Zipferl. Schon reisst der Zug mich fort nach Westen, und ich zehre von den Resten schöner Tage in der Wohnung, wo mir Freude ward und Schonung. |
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im rjx, ♂ 20.II.2024 mt | |
33 Un
poème à mon ourson, ne serait-ce une p'tite leçon? Ton Français faisant misère, il te faudrait une autre sphère. Par exemple une anglaise pourrait être à ton aise. Bien qu'un mot franc à ton amie la rendrait certainement ravie. |
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im ICE, ♃ 15.II.2024 vp | |
32 Buscar
~ suchen müssen wir, wenn wir trovar wollen, und pagar mit mühevollen Schritten in der Schwere hier. |
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Kommt ein hermano uns zu Hilf, gelingt zu caminar uns besser von aquí nach allí, kesser wird unser Gang durch Moor und Schilf. |
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Das sag'ich dir von os' zu oso auf meinem mühevollen coso. |
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im rjx, 2023-11-21 ♂ mt | |
31 | |
Nun ist's soweit: vom Sturm befreit fallen Flocken weit und breit. Die letzten Beeren sind gefressen - geht's schon in den Winterschlaf? Nein, jetzt wird am Tisch gesessen. Zum Pokerspiel? Da fehlt noch viel. Erst lernen wir und bleiben brav. |
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DMGG, 12.XI.2023 ☉ md | |
30 | |
Wo die Finnen ihre Sauna, hab'ich meinen Sonnenhang. Dieser lebt voll Flor- und Fauna, Wurzelwerk im Überschwang. Doch er braucht ein wenig Pflege, sonst kommt er einem ins Gehege mit seinem wilden Wachstumsdrang. |
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DMGG, 12.X.2023 ♃ am | |
29 Heute
ruft mich der Westen, so fahr'ich, nicht um zu festen, vielmehr um nach Regnen wieder ihr zu begegnen. Doch in zwölf Tagen will ostwärts ich jagen, denn dort wohnt mir einer der Besten. |
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DMGG, 31.VIII.2023 ♃ mt | |
28 Südosten
musst du verlassen, die Mitte ruft dich schon laut. Koreaner mögen dich fassen, um dich am Ort zu entlassen, allwo ich dich letztmals geschaut. |
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Setzt du deinen Fuss auf den Boden, den uns die Donau gemacht, dann werd'ich die Fluglinie loben, die dich gesund von weit oben zu den Deinen heruntergebracht. |
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Im Reisen bist du ein Meister, besonders wenn's dir wer zahlt - sonst wär' dir das Leben wie Kleister, indem's dich verklebt wie ein Dreister, welcher mit öder und feister Unbeweglichkeit prahlt. |
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DMGG, 24.VIII.2023 ♃ pm | |
27 Schweissgebadet
stell'ich fest: im kühlen Büro werkelt Nico, da Nane und ich - kreuzmückenstich! - stelle also stöhnend fest: Destinatio diversa est. |
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DMGG, 11.VII.2023 ♂ am | |
26 Wenn
nur mehr die Maschin' dich neckt, nicht jedoch das Du, in seiner Gegenwart entdeckt, deine Anteilnahme weckt, was verbleibt dir, nu? |
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Bleibt ein fader Nachgeschmack, ein blindes, dumpfes Es, da weder Glas noch Glitzerlack dir ersetzen Hemd und Frack eines Du indes. |
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Lädt das Du dich zum Gesang, schlaf nicht müde ein! Nicht Maschinen bringen Klang, sie machen nur geräuschvoll bang - eine Stimme hüllt dich ein. |
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im rjx, 20.IIII.2023 ♃ mt | |
25 Du
stehst auf der Insel vom Glücke verlassen. Auch Dädalus musste manch Fortflug verpassen, bis er endlich die richtigen Flügel erfunden, worauf er mit Ikarus von der Insel verschwunden. Doch lebt es sich fürstlich am minoischen Strand, solange das Geld nich' zerrinnt wie der Sand. Drum geniess' es allemal denn das Meer ist keine Qual, und du schwimmst ja wie ein Aal! |
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DMGG, 10.VII.2022 ☉ am | |
24 Was
wäre einem Freund zu sagen, der bleiben muss, wenn ich verreise? Erzähl'ich von dem Unbehagen, von den Sorgen, die mich plagen, dass die Seele nicht vereise? |
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Nein, nicht so dem jungen Bären! Will doch nicht auf Dunkles schauen, will ihm die Seele nicht beschweren, vielmehr will ich dem Licht zu kehren meinen Blick mit Urvertrauen. |
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im rjx, 25.IIII.2022 ☽ mt | |
23 Heilige
segnen, sie heilen den Tag nach vielem Begegnen, nach Mühe und Plag'. |
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Heilige schauen nach heilender Nacht, was der Schlaf im Vertrauen den Erwachten gebracht. |
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DMGG, 28.X.2021 ♃ vp | |
22 | |
Aus dem Osten die Geleise führen in den fernen Westen, und der Zug auf seine Weise trägt mich angenehm und leise, ja, so reis'ich wohl am besten. Dennoch zieht mich ohne Warten das brutal bewegte Eisen durch ins Land geschlagne Schneisen fort vom Zottelfreund, dem zarten. |
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Wien, 21.IX.2021 ♂ am | |
21 | |
Ich sitze im Casino, du sitzest in der Schul' auf einem harten Stuhl. Zwar geht's mir ziemlich fino, doch fehlt mir dein Spruch "cool". Fern am Strand sitzt Gino - oder heisst er Lino? - im Sonnenbadgesuhl. Und trampelt nicht das Rhino durch der Savanne Pfuhl? Zum Bär in seine Schul' ein Spiel aus dem Casino. |
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Bern, 7.IX.2021 ♂ am | |
20 | |
Habe gestern nachgedacht, ob der Adler wirklich fliegt oder nur am Felsen liegt. Und hat er's nicht zum Flug gebracht, kann er dann so allgemein überhaupt ein Adler sein? Hab' schliesslich still in mich gelacht, weil ich am Eismeer froh geschaut, den Pinguin samt seiner Braut. |
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Bern, 3.IX.2021 ♀ am | |
19 Wenn
die Sonne nach dem Regen über feuchte Körper scheint und die Bären sich bewegen, ihre klammen Glieder regen, tappen du und ich vereint. |
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Wenn der Regen nach der Sonne ausgedörrte Körper netzt, ist die gefüllte Wassertonne den Bären eine grosse Wonne, doch die Katzen sind entsetzt. |
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DMGG, 4.V.2021 ♂ am | |
18 Verlasse
ich die Aare, wo ich das Licht gewahre, und die Bärenstadt, die mich geborgen hat, dann kämpf'ich gegen die Trauer an und denke mir, dass ein Bärenmann auch Ruhe im Osten finden kann. |
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Bern, 16.IIII.2021 ♀ | |
17 | |
Der wilde Föhn, der liess sich gehn und hatte in nur einer Nacht Laubsammelwerk zunicht gemacht. Vergebens freute uns die Leere, jetzt schneit es noch auf die Misere. Nach knapper Wärme wird's nun kälter. Und, grosser Bär? Ja, du wirst älter. |
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DMGG, 7.II.2021 ☉ pm | |
16 Raus
aus der Ecke im kommenden Jahr, dass Leben dich schmecke und Wind dir im Haar! |
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Werde nicht gar gefrorene Schnecke, werde zum Aar über schneeweisser Decke! |
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Werde der Zecke im Tanzen gewahr - jene verrecke, doch dich bringe dar! |
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DMGG, 13.XII.2020 ☉ | |
15 Stehe
täglich überm Nebel unter strahlend blauem Himmel, sehe nichts von dem Gewimmel mit dem Mund- und Nasenknebel, dem regierungsklugen Hebel, um das Obst mitsamt dem Schimmel zu bewahren vor dem Himmel. |
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DMGG, 26.XI.2020 ♃ | |
14 Wie
wollt'ich mich beschweren, wenn ich den Tag verbracht mit dem kleinen Bären, um ihn zu beehren vom Morgen bis zur Nacht? |
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Denn will ich ihn gewinnen, mit mir den Weg zu gehn, muss ich damit beginnen, auf seine Welt zu sinnen, und ihm zur Seite stehn. |
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DMGG, 15.VIII.2020 ♄ | |
13 Traurig
ist's, dich zu verlassen, obschon hell die Sonne scheint. Den kleinen Bären nicht zu fassen, ihn vielmehr zurück zu lassen, macht, dass etwas in mir weint. |
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Freilich kommt der Vogel heute, holt dich ab zu Freud und Spiel. Doch auch wenn er seine Beute kühn entzieht der Lehrermeute, ist's dem Bärn ein Griff zuviel. |
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Hätte gern dich mitgenommen dorthin, wo's der Sonne Gang will seit ewgen Tagen frommen, hinter das Gebirg zu kommen, so die Schatten werden lang. |
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Ja und dann am frühen Morgen, noch bevor ein Strahl uns rührt, würd' der Adler Licht sich borgen und ein Leuchten uns besorgen, hoch vom Himmel her geführt! |
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im rjx, 23.VI.2020 ♂ mt | |
12 | |
Heut ging ich allein, nichts tat mich beschweren, da fand ich diesen Stein und dachte gleich: oh fein, der kommt zum kleinen Bären. |
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Denn Felsen sind den Bären irdisches Gebein. Zu des Lebens hehren Gewändern, die sie ehren, gehört auch jeder Stein. |
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Wie sollt es anders sein? Die Erde dreht sich weiter und zieht den Sonnenschein in jeden Staub herein, so macht sie alles heiter. |
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DMGG, 8.VI.2020 ☽ | |
11 Der
Männer einer oder zwei mögen jagen oder ackern, doch es braucht der Männer drei, um vereint das Vielerlei zu beraten, zu begackern. |
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Braucht es auch der Männer vier wie der Winde fruchtbar Wehen? Denkst an Adler du und Stier sowie an Mensch und Löwe schier, dann wirst du die Zahl verstehen. |
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Doch wie getrieben sind fünf, sechs, sieben? Sie schützen uns vor Schicksalshieben. Ansonsten blieb' die dunkle Acht ob wir hassen, ob wir lieben, nicht gefangen in der Nacht! |
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Und die Zahlen dann bis zwölf? Neun Gaben bilden zehn Gestalten. Im Sonnenlicht besingt die Elf, wie in Meer und Land, am Schelf, im Raum an sich zwölf Strahlen walten. |
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DMGG, 24.V.2020 ☉ | |
10 Wer
wollte sich beschweren, dass manch kleine Bären sich um die Post nicht scheren und lieber sprachlos wären, anstatt's Gedicht zu ehren? |
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Man sollte wirklich denken, Worte zu verschränken, Gedichte dann zu schenken, sei mehr als das Gedenken, den Verstand zu lenken. |
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DMGG, 25.IIII.2020 ♄ | |
9 Gibt's
nicht noch andre Bärenkinder? Das wäre ohne Zagen der Reihe nach zu fragen. Doch ging's Entscheiden nicht geschwinder, dies einfach ohne Schnauben aufs Raten hin zu glauben? |
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O nein, erst muss man schnüffeln - sind Kinder nicht wie Trüffeln? Der Deutsche mag's erbüffeln, der Grieche staunt, da lacht der Inder. |
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DMGG, 20.IIII.2020 ☽ | |
8 Auch
hier würd' er noch ratzen, der Bär mit seinen Tatzen. Schläft er sich durch von klein zu gross im Warten auf sein Fressen bloss? Noch träumt er nicht von Katzen. |
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7 Hängt
der Alte seine Schnauze in den Wind, Seufzt er hörbar nach dem Bärenkind. Lebte dieses grad im Wald suchen würd' er halt die Gestalt bald. |
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DMGG, 19.IIII.2020 ☉ | |
6 Sur ce
chemin où je m'emmène, je recontre une foule de thèmes. Y en a des forts, y en a des blêmes, ceux des fêtes, ceux des carêmes, menus les uns, les autres extrêmes. Mais tous ces thèmes, je les fait taire pour que puisse l'ourson voir clair. |
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Me promenant, les sens du cur ouverts aux flots des mille couleurs dont chacune porte son odeur du goût fade à la saveur, rose le parfum, jaune la pueur. Mais toute couleur, je la fait taire pour que puisse l'ourson voir clair. |
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Me promenant, le nez au vent, une idée nette file en courrant comme un éclair éluminant, une idée vaine en titubant des ganglions vers le néant. Mais halte! idées, il faut vous taire pour que puisse l'ourson voir clair. |
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Bern, 3.III.2020 ♂ | |
5 Venedig
wird einmal versinken, nicht jedoch der kleine Bär. Und wenn dann alle Fische stinken, nur noch Möven kreischend winken, lachen wir vom Berge her. |
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DMGG, 31.X.2019 ♃ | |
4 Wer bist
denn du? So fragt im Fall jede jede, jede jeden, jeder jeden, jeder jede überall - |
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Bist du die Kuh? Oder nur der Stier dazu? |
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DMGG, 14.VII.2019 ☉ | |
3 Lacht
der kleine Bär, so lacht bald der ganze Wald. |
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Weint der kleine Bär, so weint bald der ganze Wald. |
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Und lacht und weint der ganze Wald, dann bleibt der grosse Bär nicht kalt. |
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In seinem Pelzrock klingt's und klirrt's und sein Bärenherz verwirrt's. |
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Kennt der kleine Bär die Gewalt, die wirkt im Wald? |
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Wien, 10.IIII.2019 ☉ | |
2 Wo Bären
träumen, da ist gut sein. Wenn Wellen schäumen, und Sonnenschein hier unter Bäumen ohne zu säumen dringt herein, dann zieht ein Schmunzeln durch müde Runzeln im alten Pelzgesicht so fein. |
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Bern, 3.III.2019 ☉ | |
1 Rasputin,
dem dunklen Mönch, war die Zarin sehr ergeben; Putin ist nur Präsidjönch, die meisten Leute lässt er leben; jener trug den Popenbart, dieser zeigt sich kaum behaart. Deine Mama, die ist schlau und unterscheidet ganz genau, wer jener war und dieser ist und wer gemacht hat welchen Mist. |
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DMGG, 10.II.2019 ☉ | |
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