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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zu
ARZT und PRIESTER
1 Wenn Sie in diesem Sinne Medizin aufnehmen, wie es hier gemeint war in diesem Kursus über Pastoralmedizin, so kommen Sie Schritt für Schritt weiter. Und dasjenige, was sich Ihnen zuletzt als ein Resultat ergibt, das, meine lieben Freunde, ist nichts Geringeres, als daß Sie sich sagen: Jetzt, nachdem ich das ganze medizinische Wissen hinter mir habe, sehe ich ein alles dasjenige, was beim Mysterium von Golgatha vorgegangen ist, bis zu demjenigen Momente, wo der Christus durch die Todespforte auf Golgatha gegangen ist. Sie verstehen den Gang des Christus vom Vater zu dem Golgathatode hin. Das ist das Mysterium. Man glaubt zunächst nicht, daß das eine mit dem anderen verbunden ist, aber es ist verbunden. Es ist so verbunden, daß Sie wirklich gerade durch das Hineinschauen in das Heilverfahren begreifen, was da geschehen ist im Kosmos, daß der Vater den Sohn geschickt hat, damit er durch den Tod auf Golgatha durchgegangen ist; und in dem, was im Tode auf Golgatha geschehen ist, meine lieben Freunde, sehen Sie dann nicht einen Tod, sondern ein Zusammenwirken von allem, was geschehen ist in dem Tod, der kein Tod ist, sondern der die Überwindung des Todes ist, der die Heilung des ganzen Menschenwesens ist. Das ist der Gang des Arztes vom Vater zum Sohn, bis dieser auf Golgatha stirbt. Alle einzelnen Heilerkenntnisse bringen einen immer ein Stück weiter, um das zuletzt zu begreifen.
[...]
2 Der Priester hat zu verfolgen alles dasjenige, was erlebt wird vom Menschen, wenn er aus dem Leibe herauskommt in die andere Welt hinein, die die Welt des Geistes ist. Dadurch wird der Priester immer mehr und mehr bekannt mit demjenigen, was des Menschen Verwandtschaft mit dem Geiste, mit dem Spiritus Sanctus ist, mit dem durchaus Heiligen Geiste. Und sein Weg ist der, die Vermittlung zu übernehmen zwischen dem Geiste und dem Sohne, dem Christus, darinnen die Theologie auszubilden, den Weg zu finden vom Christus zum Geiste, vom Geist zum Christus. Wieder kann man eine Summe von Erkenntnissen, von Lebensinhalten erwerben über diesen Weg, den man die Menschen zu führen hat vom Geist zu Christus, von Christus zum Geist. Und gipfeln muß dieser Weg darin, daß die einzelnen Etappen der Theologie dem Menschen verständlich machen, welches der Weg des Christus für die Menschheit war nach dem Durchgang durch den Tod auf Golgatha, der der große Heilungsprozeß war. So daß jetzt die Frage entsteht: Was wird durch diesen Heilungsprozeß als Fähigkeit im Menschen erzeugt, damit er in die geistige Welt einrücken könne? - Dadurch gipfelt alles dasjenige, was Theologie sein soll, in dem Erfassen desjenigen, was mit der Christus-Individualität geschieht, nachdem sie durch den Tod auf Golgatha gegangen ist.
3 Des Christus Weg nach Golgatha: die höchste Kulmination des Arztweges. Des Christus Weg von Golgatha weiter: die höchste Kulmination des Priesterweges.
Dornach, 18.Sep.1924 ♃ (aus «GA 318»; S.161f)
Fragment 102
Der Priester muß uns nicht irremachen. Dichter und Priester waren im Anfang eins - und nur spätere Zeiten haben sie getrennt. Der echte Dichter ist aber immer Priester, so wie der echte Priester immer Dichter geblieben - und sollte die Zukunft nicht den alten Zustand der Dinge wieder herbeiführen? Jener Repräsentant des Genius der Menschheit dürfte leicht der Dichter kat' exochen sein.
Novalis
aus «Gesammelte Werke - Zweiter Band»; S.41
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit131800161.htm