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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zur
PERSÖNLICHKEIT
1 Bisher hat der Mensch eine Persönlichkeit sein können; in Zukunft wird er auch eine Persönlichkeit sein können, aber in einer anderen Weise als es bis in unser Zeitalter möglich gewesen ist. Der Mensch hat gewissermaßen immer teilgenommen an den übersinnlichen Welten, hat es wenigstens können mit seinem Seelenleben. Aber die persönliche Note, die persönliche Färbung, die der Mensch dargelebt hat in dieser Sinnenwelt, kam nicht von oben herunter, sondern von unten herauf, sie kam von Luzifer. Luzifer hat die Persönlichkeit gemacht. Daher konnte man bisher sagen: Der Mensch kann mit seiner Persönlichkeit nicht eindringen in die übersinnliche Welt, kann seine Persönlichkeit nicht hineinbringen in die geistige Welt, er muß seine Persönlichkeit auslöschen, sonst verunreinigt er die geistige Welt.
2 In Zukunft obliegt dem Menschen, daß er die Persönlichkeit inspiriert werden läßt von oben, auf daß sie aufnehmen könne, was da ausfließen soll aus der geistigen Welt. Ihre Note bekommt die Persönlichkeit durch das, was sie an spirituellen Erkenntnissen aufzunehmen vermag, die Persönlichkeit wird etwas ganz anderes werden in zukünftigen Zeiten. Gewissermaßen durch das, wodurch er abgewichen ist vom Geistigen, was ihm von dem Leibe aufgedrückt wird, war der Mensch früher eine Persönlichkeit, in Zukunft wird er eine Persönlichkeit sein müssen durch dasjenige, was er aus der spirituellen Welt in sich zu verarbeiten, in sich aufzunehmen vermag.
3 Durch ihr Blut, durch ihr Temperament, durch mancherlei, was von unten kam, waren in der Vergangenheit die Menschen eben Persönlichkeiten, und in diese Persönlichkeiten strahlten unpersönliche Elemente aus dem Übersinnlichen hinein. Durch Temperament, durch Blut und so weiter wird man immer weniger und weniger Persönlichkeit sein können in der Zukunft. Aber man wird es sein können durch seine Teilnahme an der übersinnlichen Welt. Bis in den Charakter herein wird fließen das, was die übersinnlichen Impulse enthalten. Das wird bewirken der Impuls des Michael [מיכאל], der eben in die menschliche Seele hineinleitet das Verständnis für das spirituelle Leben. Die Menschen mit ausgesprochenem Persönlichkeitscharakter werden diesen Persönlichkeitscharakter davon haben in Zukunft, daß sie dieses oder jenes ausdrücken werden durch Verständnis der übersinnlichen Welten. Die Alexanders, Cäsars, Napoleons gehören der Vergangenheit an. In sie floß gewiß das übersinnliche Element hinein, doch die hohe persönliche Färbung haben sie durch das, was sie erhalten haben von unten herauf. Die Menschen, die Persönlichkeiten sind durch die Art, wie sie die geistige Welt in die sinnliche hineintragen, die Menschen, die von der Seele aus Persönlichkeit in die Menschheit tragen, das werden die Persönlichkeiten sein, welche die Alexanders, Cäsars, Napoleons ablösen werden. Die Stärke der Menschentaten in der Zukunft wird sich ergeben aus der Stärke des geistigen Einschlags, der in diese Menschentaten hineinfließen wird.
4 Dieses alles gehört zu dem, was das Bedeutsame des Übergangs von einer Epoche zur anderen ist. Aber was eben den bedeutungsvollsten Übergang charakterisiert, ist der Übergang von der Epoche des Gabriel [גבריאל] zu der Epoche des Michael in unserer Entwickelungsepoche.
Stuttgart, 18.Mai 1913 ☉ (aus «GA 152»; S.60ff)
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit115200060.htm