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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zur
MENSCHLICHEN GESTALT
1 Damit wir zu größerer Bestimmtheit kommen können, wollen wir uns einmal auf die menschliche Gestalt, wie sie uns zunächst detaillierter entgegentritt, einlassen. Wenn man gelehrt sprechen wollte, würde man sagen: Wir wollen die menschliche Gestalt einmal zerlegen. - Wenn man die menschliche Gestalt zerlegt, sondert man sie allerdings in gewisse Glieder und Teile, die sich außerordentlich bedeutungsvoll aufdrängen, weil sich die menschliche Gestalt wirklich auseinanderlegt in diese Glieder. Diese Glieder werden sich uns ergeben, wenn wir uns fragen: Was macht es eigentlich, daß der Mensch gestaltet ist, wie er gestaltet ist? - wenn Sie sich einlassen auf das, was ich sagen werde. Sie werden finden, daß die Angaben, die aus den Tiefen des Okkultismus geschöpft sind, in der Tat erschöpfend die Einteilung der menschlichen Gestalt ergeben, daß sie uns zeigen, wie die menschliche Gestalt eigentlich zusammengesetzt ist.
2 [ARI] Das erste, was uns an dieser menschlichen Gestalt auffällt, was wesentlich ist, was sozusagen den Menschen äußerlich, der Form nach zum Menschen macht, ist das, was ich schon hervorgehoben habe, als ich sozusagen den ersten Satz dieser Vorträge sprach. Das ist die Tatsache, daß die menschliche Gestalt aufrecht ist, die Tatsache, daß der Mensch ein aufrechtgehendes Wesen ist. Das ist das erste Wichtige, sozusagen der erste Teil seiner Gestalt. Wir wollen, um diesen Teil seiner Gestalt einmal vor uns hinzustellen, ihn die Aufrechtheit nennen.
3 Sehen Sie, es wird Ihnen zunächst so scheinen, als ob irgendeine Willkür in der Art läge, wie ich Ihnen jetzt den Menschen in bezug auf seine Gestalt zerlege. Wenn Sie sich aber wirklich genau darauf einlassen, dann werden Sie sehen, daß es keine Willkür ist, sondern daß es das Wesen des Menschen aus seiner Gestalt wiedergibt, wie ich Ihnen jetzt das Wesen des Menschen wiedergebe im Sinne der okkulten Erkenntnis.
4 [TAU] Das zweite, was wir als wesentlich für die menschliche Gestalt annehmen können, was den Menschen zum Menschen macht, das ist die Tatsache, daß seine Gestalt nach vorn hin so veranlagt ist, daß er ein sprechendes Wesen sein kann, daß der Ton sich in ihm erzeugen kann. Bedenken Sie doch nur einmal, daß das ganz wesentlich ist für den Menschen. Während im allgemeinen jeder Mensch nach oben hin organisiert ist, ist er im speziellen nach oben so organisiert, daß seine Sprechorgane vom Herzen und Kehlkopf anfangen und nach oben, nach dem Gesichte zu gehen. Betrachten Sie den Menschen daraufhin, so werden Sie finden, daß alle Formen der Glieder nach der Tonerzeugung und Tonbildung hin organisiert sind. Wir können also sagen: Das zweite Wichtige in der Ordnung der Glieder der menschlichen Gestalt ist die Hinordnung zur Tonbildung, zum Sprechen.
5 [GEM] Das dritte, was Sie als wichtig für die menschliche Gestalt ansehen müssen, ist die Tatsache, daß diese menschliche Gestalt symmetrisch ist. Sie können sich nicht denken, daß die menschliche Gestalt von ihrem Wesen nichts verlieren würde, wenn sie nicht symmetrisch wäre. Das ist das dritte Wesentliche: Alle Glieder sind so gestellt, daß beide Seiten symmetrisch sind. Wir wissen, daß es Ausnahmen davon gibt, aber das Symmetrische gehört zum Wesentlichen einer Anzahl von Gliedern.
6 [CNC] Das vierte, das in Betracht kommt, ergibt sich in der folgenden Weise. Wenn Sie beachten, was der Mensch in diesen drei Gliederungen seiner Gestalt: seiner Aufrechtheit, seinem Sprechen und seiner Symmetrie hat, so werden Sie sagen müssen: Was da im Menschen als drei Glieder vorhanden ist, das geht nach außen. Daß der Mensch sich aufrichtet, das ist etwas, was ihn in die äußere Welt hineinstellt. Die Sprache ist etwas, von dem Sie ohne weiteres wissen werden, daß es ihn in die äußere Welt hineinstellt. Die symmetrische Gestalt ordnet ihn im Raume in eine gewisse Gleichgewichtslage ein. - Jetzt kommen wir noch zu etwas anderem; das ist der Umstand, daß der Mensch, rein physisch genommen, eine Innerlichkeit ist, daß er eingeschlossen hat gewisse Organe von seiner Haut, von seinem Äußeren. Wir können also sagen: Der Mensch hat als viertes Glied seiner Gestalt das Eingeschlossensein durch seine Haut, so daß die Organe, welche die innerlichen Funktionen unterhalten, innerlich sind und vor der Außenwelt geschützt werden. - Wir werden also sagen: Eingeschlossenheit oder Abgeschlossenheit ist etwas, was zu dieser Gestalt gehört.
7 [LEO] Ein weiteres, das fünfte, was zu dieser Gestalt gehört, bitte ich darin zu sehen, daß in dieser Innerlichkeit, die eben von der äußeren Hülle abgeschlossen ist, die Organe tätig sind; dasjenige, was da im Inneren wirkt und lebt. Daß es da im Inneren wirkt und lebt, das bezeugt uns, daß der Mensch, so wie er vor uns steht in seiner Gestalt, nicht nur abhängig ist von der Außenwelt, sondern daß er auch von seinem Inneren abhängig ist, daß er in seinem Inneren gleichsam einen Mittelpunkt seines Webens und Wesens hat. Wenn wir also den Gliedern, die wir jetzt schon betrachtet haben, zum Beispiel nur die Blutzirkulation gegenüberstellen, so haben wir etwas, was rein im Inneren verläuft, ein innerliches Abgeschlossensein. Wir haben also die Abgeschlossenheit, und wir haben ein Inneres, sich Abschließendes.
8 [VIR] Aber mit diesem Inneren, sich Abschließenden in der menschlichen Gestalt, hat es seine ganz besondere Bewandtnis. Dieses Innere, sich Abschließende nämlich, ist im Menschen eine Zweiheit, rein physisch gesprochen. Es gibt nämlich solche inneren Organe, wie Lunge und Herz, die ihre Gestalt einem Kompromisse verdanken, einer Wirkung von außen. Das Herz muß mit der Lunge in Korrespondenz stehen und ist daher den äußeren Verhältnissen angepaßt worden. Die Außenwelt, die Luft dringt durch die Lunge in das Innere ein und wird daher den inneren Organen angepaßt. Dann haben wir auch Organe, die durch ihre Gestalt schon anzeigen, daß sie nur dem Inneren des Leibes angepaßt sind. Das sind die Organe des Unterleibes. Die haben ihre Gestalt davon, daß sie im Menschen drinnen sind. Sie können sich alle denken, daß der Magen, die Gedärme, die Leber, die Milz, wenn sie anders im Inneren gestaltet wären, zusammenhängen könnten mit dem Herzen und der Lunge, und in irgendeiner Weise doch die richtigen Funktionen verrichten könnten. Wenn das Äußere einmal in die Lunge Eingang gefunden hat, dann kann das Innere verschieden gestaltet sein; dann ist nur das Innere des Menschen maßgebend. So daß wir sagen können: Wir haben sechstens einen Teil der menschlichen Gestalt, den wir das eigentliche Innere nennen können, das Innere in leiblicher Beziehung, und wichtig ist es hierbei, daß wir uns bewußt werden: ohne Beziehung zur Außenwelt.
9 [LIB] Nun sind wir auch an die Grenze gelangt, wo in der menschlichen Gestalt sozusagen aus dem Inneren wieder etwas nach außen gehen muß, wo wir etwas an der menschlichen Gestalt finden, das sehr wohl wieder mit der Außenwelt in Beziehung steht. Betrachten Sie nur die Form der menschlichen Füße. Wenn sie nicht so geformt wären für den Boden, wenn sie nicht unten eine Sohle hätten, so könnte der Mensch nicht gehen. Wenn sie so geformt wären, daß sie in eine spitze Form ausgingen, würde der Mensch fortwährend umfallen. Da kommen wir also, wenn Sie die menschliche Gestalt verfolgen, zu Organen, die wiederum angepaßt sind an die äußeren Verhältnisse. Aber nicht nur die Füße, sondern auch die Beine sind so geformt, daß der Mensch eben ein Mensch ist. Wäre er ein Fisch oder ein fliegendes Wesen, so würden seine Organe anders geformt sein müssen; sie sind aber so geformt, daß der Mensch dieses auf der Erde stehende und gehende Wesen ist. Zu diesem Zwecke, ein auf der Erde arbeitendes, stehen und gehen könnendes Wesen zu sein, sind alle die Organe geformt, von den Hüften ab nach abwärts, so daß wir sagen können: In den Hüften haben wir siebentens eine gewisse Gleichgewichtslage. Was darüber ist, ist notwendig nach außen geformt oder nach innen abgeschlossen; was nach unten ist, ist nach unten geformt, so daß wir sagen können: In den Hüften ist eine gewisse Gleichgewichtslage. Von dem, was darunter ist, können wir sagen, daß es sich anpaßt an die irdischen Verhältnisse.
10 [SCO] Dann haben wir, wenn wir den Menschen weiter verfolgen, weitere Organe, welche ganz angepaßt sind den äußeren Verhältnissen, nämlich achtens die Reproduktionsorgane.
11 [SGR] Sie brauchen sich nur zu überlegen, daß der Mensch, wenn er in entsprechender Weise gehen will, wie er als Mensch gehen soll, auch die Oberschenkel in einer Weise angeordnet haben muß, daß sie, von den unteren getrennt, im Winkel sich biegen. [CAP] Das bewirkt, daß er sich in seinem Gange an seine irdischen Verhältnisse anpassen kann, so daß der Mensch an die Oberschenkel anschließend, was wichtig ist, die Knie hat, welche wesentlich seine untere Gestalt bedingen. [AQR] Sodann hat der Mensch noch die Unterschenkel [PSC] und, wieder getrennt davon, die Füße.
1. Aufrechtheit
2. Hinordnung zur Tonbildung
3. das Symmetrische
4. Abgeschlossenheit
5. Inneres, sich Abschließendes
6. Inneres in leiblicher Beziehung, ohne Beziehung zur Außenwelt
7. Gleichgewichtslage
8. Reproduktionsorgane
9. Oberschenkel
10. Knie
11. Unterschenkel
12. Füße. [a]
12 Sie werden sagen, daß da die Hände fehlen. Wir werden in der nächsten Betrachtung sehen, warum hier eigentlich die Hände fehlen. Aber ich bitte Sie, sich diese Tabelle zunächst einmal anzusehen. Ich sagte, es könnte zunächst erscheinen, als ob es eine willkürliche Hinordnung wäre, daß die gesamte menschliche Gestalt hier in zwölf Glieder geteilt worden ist. Aber alles, was der Mensch wirklich braucht, um Erdenmensch zu sein - wie es sich mit den Händen verhält, werden wir morgen besprechen -, ist in diesen Gliedern enthalten; und es ist so darin enthalten, daß jedes dieser Glieder eine gewisse Selbständigkeit hat, daß jedes dieser Glieder getrennt ist von den anderen; und es wäre immerhin denkbar, daß jedes dieser Glieder mit den anderen in Verbindung stände und doch etwas anders geformt wäre, als sie geformt sind. Sie können sich andere Formen denken; aber daß zwölf solche Teile zusammengefügt sind, damit die menschliche Gestalt da ist, das können Sie nicht außer acht lassen.
13 Wenn Sie das nehmen, was der Mensch sein soll auf der Erde, dann können Sie nicht außer acht lassen, daß er eine gegliederte Gestalt sein muß, die in dieser Weise angeordnet ist, so daß, wenn wir die menschliche Gestalt betrachten, sie sich gliedern muß in zwölf einzelne Glieder. Diese zwölf einzelnen Glieder haben immer im Okkultismus die denkbar größte Bedeutung gehabt. Diese zwölf einzelnen Glieder der menschlichen Gestalt brauchen wir, um die ganze Bedeutung dieser menschlichen Gestalt in ihrem Zusammenhange mit dem menschlichen Wesen ins Auge zu fassen. Der Okkultismus hat sie immer gekannt, und aus Gründen, die sich uns ergeben werden im weiteren Verfolge dieser Vorträge, wenn wir den Menschen in okkulter, theosophischer und philosophischer Beziehung kennenlernen werden, wird sich uns zeigen, warum diese Glieder aus einem gewissen Zusammenhange heraus ganz bestimmte Bezeichnungen erhalten haben.
S.96ff
Nun werden die Tierkreiszeichen aufgelistet:
ARITAUGEMCNCLEOVIRLIBSCOSGRCAPAQRPSC
14 Sehen Sie zunächst in diesen Zeichen nur Signaturen, Zeichen für die Glieder der menschlichen Gestalt, von denen man sagen kann, daß sie die gesamte menschliche Gestalt zusammensetzen. Sehen Sie in diesen Zeichen zunächst nichts anderes als ein Mittel, so wie wenn man Buchstaben gewählt hätte, um diese einzelnen Teile der menschlichen Gestalt zu benennen. Dann haben Sie zunächst genug getan, ins Auge zu fassen das, was wir als menschliche Gestalt bezeichnen. Und wir können, weil wir sie in einzelne Teile gliedern, die angeführten Namen geben, diese einzelnen Teile wie mit Buchstaben mit den Zeichen belegen, die hinzugeschrieben sind.
S.102
Kristiania, 7.Jun.1912 ♀ (aus «GA 137»)
a] vgl. «EL I»: Abs.927}-930}
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit113700096.htm