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Zitatensammlung
Teil 1
Zitat von Rudolf STEINER zum
SCHWEIGEN
Viel kommt darauf an, daß man mit solcher geistigen Anschauung zart umgehe. Man tut am besten, wenn man zunächst zu niemand davon spricht als nur etwa zu seinem Lehrer, wenn man einen solchen hat. Denn versucht man eine solche Erscheinung durch ungeschickte Worte zu beschreiben, so gibt man sich meistens argen Täuschungen hin. Man gebraucht die gewöhnlichen Worte, die doch für solche Dinge nicht bestimmt und daher für sie zu grob und schwerfällig sind. Die Folge ist dann, daß man durch den eigenen Versuch, die Sache in Worte zu kleiden, verführt wird, sich in die wahren Anschauungen allerlei Phantasieblendwerke hineinzumischen. Wieder ist eine wichtige Regel für den Geheimschüler: Verstehe über deine geistigen Gesichte zu schweigen. Ja, schweige sogar vor dir selber darüber. Versuche nicht, was du im Geiste erschaust, in Worte zu kleiden oder mit dem ungeschickten Verstande zu ergrübeln. Gib dich unbefangen deiner geistigen Anschauung hin und störe sie dir nicht durch vieles Nachdenken darüber. Denn du mußt bedenken, daß dein Nachdenken anfangs ganz und gar nicht deinem Schauen gewachsen ist. Dieses Nachdenken hast du dir in deinem bisherigen, bloß auf die physisch-sinnliche Welt beschränkten Leben erworben; und was du dir jetzt erwirbst, geht darüber hinaus. Suche also nicht, an das neue Höhere den Maßstab des alten anzulegen. Nur wer schon einige Festigkeit hat im Beobachten innerer Erfahrungen, der kann darüber reden, um durch solches Reden seine Mitmenschen anzuregen.
aus «Wie erlangt man ...»; S.68f
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit101000068.htm