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Zitatensammlung
Teil 2
Zitat von Mircea ELIADE zur
AUFRECHTEN HALTUNG
Aufrechte Haltung ist nur im Wachzustand möglich. Aus ihr ergibt sich eine Strukturierung des Raums, die den Prähominiden nicht zugänglich war, nämlich die Aufteilung in vier, von einer Zentralachse „oben-unten” aus projizierten, horizontal verlaufende Richtungen. Anders ausgedrückt, der Raum kann, ausgehend vom menschlichen Körper, gegliedert werden als sich nach vorne, hinten, rechts, links, oben und unten erstreckend.[a] Von dieser Grunderfahrung her - nämlich dem Gefühl, mitten in eine anscheinend unbegrenzte, unbekannte und drohende Weite „geworfen” zu sein - entwickeln sich die verschiedenen Mittel der Orientierung, denn der Mensch vermag nicht lange in der durch Orientierungslosigkeit bewirkten Ungewißheit zu leben. Diese Erfahrung des um einen „Mittelpunkt” orientierten Raumes erklärt die Bedeutung der Gliederungen und exemplarischen Unterteilungen von Territorien, Siedlungen und Wohnstätten, wie auch ihren kosmologischen Symbolismus¹.

¹ Auch der moderne Mensch macht noch die Erfahrung der Raumorientierung, wenngleich er sich ihrer „existenziellen” Bedeutung nicht mehr bewußt ist.
aus «Geschichte der religiösen Ideen - Bd.1»; S.15
a] Dies hat unmittelbar nichts mit dem sechsdimensionalen Phasenraum der Physik zu tun, worin sich ein ausdehnungsloses Objekt (Punkt) bewegt, das zur Beschreibung seines Zustands sechs Werte benötigt (drei Raumkoordinaten sowie je einen für die Geschwindigkeit in jeder der drei Raumesrichtungen).
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWzit007090015.htm