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Zitatensammlung Teil 3: Lexikon |
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Kairos | |
Kairós (ὁ καιρός) ist der antike Repräsentant des günstigen Augenblicks, der den Menschen schicksalhaft entgegentritt. Dieser Augenblick ereignet sich heute genau dann, wenn die Individualität am rechten Ort zur rechten Zeit geistesgegenwärtig eingreift. Wenn er am Vorbeihuschen ist, soll er sofort „beim Schopf gepackt werden”, denn von hinten ist er nicht zu fassen. | |
ABGEBILDET ist er als Jüngling mit grosser Stirnlocke und kurz glattem Hinterkopf (Lýsippos-Schule). | |
nach «Lexikon der Götter und Dämonen» | |
Cursu veloci pendens in novacula, Calvus, comosa fronte, nudo corpore, Quem si occuparis, teneas; elapsum semel Non ipse possit Iupiter reprehendere; Occasionem rerum significat brevem. Effectus impediret ne segnis mora, Finxere antiqui talem effigiem temporis. |
Beschwingten Laufes auf Schermessers Schneide Hinschwebend, kahl am Haupt, die Stirn behaart nur, Den Körper nackt, daß man ihn halten mag, Kommt man zuvor ihm; doch entschlüpft er einmal, Kann selbst ihn Jupiter nicht wieder fassen; Das ist das Bild des günst'gen Augenblicks. Daß träger Aufschub den Erfolg nicht lähme, Ward eh'dem so gemalt der günst'ge Zeitpunkt. |
Phädrus aus «Fabeln»; Lib.V, Fab.8 |
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revid.201504/202404 | |
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWlex004130208a.htm |