zum IMPRESSUM
Zitatensammlung
Teil 3: Lexikon
Cheiron
Cheíron Χείρων, lat. Chiron (~ der Handhaber, Geschickte), ein Sohn des Krónos (ὁ κρόνος) und Kentaur (ὁ κένταυρος), ist eigentlich eine thessalische Heil-Gottheit. In seiner Höhle unterrichtete Asklepios (Ἀσκληπιός) in der Heilkunst und erzog verschiedene antike Helden. Herakles (Ἡρακλῆς) traf ihn mit einem vergifteten Pfeil, worauf Ch. aus freien Stücken seine Unsterblichkeit für Prometheus (Προμηϑεύς) hingab.
nach «Lexikon der Götter und Dämonen»
Das Mädchen trug schon den reinen Samen des Gottes. Da kam ein Gast aus Arkadien, Ischys mit Namen, der Sohn des Elatos. Ihm konnte Koronis nicht widerstehen und ergab sich ihm heimlich, ohne Wissen des Vaters. Apollon entging ihre Untreue nicht. Er schickte seine Schwester nach Lakereia, der Stadt der geschwätzigen Krähen, wie ihr Name besagt, am See Bobeis, wo die Heimat der Koronis war. Artemis tötete sie mit ihren Pfeilen und viele Phlegyerinnen mit ihr; es muß eine verheerende Seuche gewesen sein, und die Scheiterhaufen brannten in großer Zahl. Die Flammen loderten um die Leiche der Koronis schon, als Apollon ausrief: «Ich dulde nicht weiter, daß mein Sohn mit der Mutter untergeht!» Er nahm Asklepios aus dem Leibe der Mutter und brachte den Sohn zum Kentauren Chiron. Dieser lehrte ihn die Heilkunst.
S.141f
[...] Als Sohn des Ixion wurde auch jener Chiron genannt, der gerechteste unter den Kentauren, von dem man schon hörte. Ixion wurde auch jener Chiron genannt, der gerechteste unter den Kentauren, von dem man schon hörte. In einer Höhle unter dem Gipfel des Pelion erzog er Göttersöhne und Helden, vor allem den göttlichen Arzt Asklepios, da er ja selbst der erste Arzt und Kenner der Kräuter war. Es wurde auch erzählt, Kronos habe ihn in Roßgestalt gezeugt, mit Philyra, einer Tochter des Okeanos, deren Namen «Lindenbaum» bedeutet. Auf einem alten Vasenbild erscheint er in gestirntem Mantel, einen ausgerissenen Baum mit der Jagdbeute über die Schulter, neben ihm sein Hund: ein wilder Jäger und dunkler Gott. Von seinem Leiden und seiner Güte wird in der Geschichte des Prometheus die Rede sein.
S.158
[...] Prometheus erfuhr von seiner Mutter Themis - oder Gaia, setzte jemand hinzu - dieses Geheimnis. Um des Geheimnisses Preis wurde er von Zeus freigelassen. Aber auch so mußte er einen Erben seiner Qualen darbieten, einen Unsterblichen, der statt seiner leidend in die Unterwelt einging. Dieser Unsterbliche war der weise Kentaur Chiron, dem Herakles versehentlich mit vergiftetem Pfeil eine unheilbare Wunde beigebracht hatte. Der Erfinder der Heilkunst nahm das Leiden und Sterben des wohltätigen Titanen auf sich. [...]
S.216
aus KERÉNYI, K.: «Die Mythologie der Griechen»
https://wfgw.diemorgengab.at/zit/WfGWlex004130090g.htm